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Der entlarvte Ententespitzel. Die Untersuchung «egen den Hochstapler Erich Anspach fördert immer mehr Material zutage, aus dem hervorgeht, deß Anspach Fälschungen jeder Art nahezu „fabrikmäßig" betrieben hat. Anspach hat sowohl für die Unabhän gige Partei Berichte aus dem kommunisti schen Lager und umgekehrt für die Kommunisten solche aus der Unabhängigen Partei angefertigt. Für die „Freiheit" lieferte Anspach bis zum Kapp-Putsch regelmäßig Berichte über kommunistische Aufstandspläne und wurde dann durch einen Zufall entlarvt. Nach dem Kapp- Putsch entstand eine Preßsehde über ein veröffentlichtes Dokument, das einen Zusammenhang zwischen den Kappisten und den Kommunisten beweise» sollte. Auch dieses Dokument ist von Anspach gefälscht. Ebenso hat Anspach bei der Gründung der Sicherheitspolizei eine Zeitlang zu arbeiten versucht und brachte Berichte aus ollen Lagern der Linksparteien. Dort entdeckte man jedoch schon nach wenigen Wochen, daß Anspach Phantasieberichts lieferte und wollte ihn verhaften. Der Gauner verschwand jedoch, da er offenbar von der ihm drohenden Gefahr Wind bekommen hatte und hielt sich längere Zeit im besetzten Ge biet auf, wo er Bekanntschaften mit Entente-Kommissionen anknüpftc. Zu diesem Zweck bediente sich Anspach eines belgischen Spitzels, der in Berlin längere Zeit tätig war und der schon während des Krieges in Brüssel eine sehr zweifel hafte Rolle gespielt batte. Anspach verkehrte lange Zeit in dem alten „Cusc- des Westens", in dem nach dem Kriege be ständig alle möglichen zweifelhaften Elemente anzutreffcn waren und das bekanntlich von der Polizei überwacht wurde. Dort spielte Ansvaä) eine große Rolle. Es war hort Tagesgespräch, daß Anspach für Geld alles zu beschaf fen vermochte. Seine Spezialität war die Fälschung von Doktordiplomen, die er von 5000 -ll aufwärts anbot und verkaufte. Anspach erklärte auch,^fscn, daß er infolge seiner guten Beziehungen zu den ausländischen Missionen Ein reiseerlaubnis und Pässe nach allen Ländern zu beschaffen imstande sei. Im übrigen besteht der dringende Verdacht, daß Anspach auch die englische Militärmission i» Berlin durch Spitzelbcrichte, die genau so gefälscht waren wie seine anderen „Werke", fast ein Jahr lang actänscht und für seine Falsifikate Riesensummen erhalten hat. Im übrigen ist Anspach außerdem in die Affäre Heide mann und Genossen (Einfuhrbewilligungen) verwickelt, die gegenwärtig beim Landgericht l Berlin anhängig ist. Die Affäre Anspach wird in Paris vorläufig von der Dresse nur in einigen Blättern kommentiert. Der „Petit Parisien" läßt sich von Berlin eine lange Darstellung dieser Affäre geben und schreibt dazu, daß man vorerst noch nicht klar erkenne, zu welchem allgemeinen Plane diese äußerst weitschweifige und arbeitsreiche Propaganda diene. Die deutschen Zeitungen meldeten von zahlreichen bevorstehenden neuen Enthüllungen, und das Blatt schreibt dazu, daß inan flch in Frankreich leicht vorstellen könne, mit welchen Kom mentaren die deutsche Presse die Nachricht von der „kolos salen Mystifikation" begleite. Cs dürste äußerst interessanr sein zu vernehmen, wie sich die Pariser offiziösen Stellen zu dieser Aufdeckung verhalten weiden und besonders, was der frühere Kriegsminister Lefevre dazu sagen wird. AusSächsern — p. Die Kirchen- und pastoralkonfercin in Meißen findet am Montag und Dienstag, den 15. und 16. Mai, da selbst statt. Am ersten Tage wird abends 7 Uhr Obcrstudien- direktor Dr. Stange-Dresden einen Vortrag halten: Die höheren Schulen der Gegenwart und das theologische Stu dium. Am Dienstag findet früh n^l) Uhr Gottesdienst im Dom statt, bei welchem Obers .yenrat T h o m a s - Schnee berg die Festpredigt hält. Nach Eröffnung durch den Bor- . sitzenden U. Nendtorf hält Prof. Dr. Haas- Leipzig einen Vortrag: Die allgemeine Rcligionsgeschichte in der Theologie, und Sup. Dr. K ö l tz s ch - Dresden: Soli die Tert predigt Mittelpunkt unserer Sonntagsgottesdienste bleiben? Im Anschluß an die Konferenz findet Montag, den -15. Mai, nachm. („5 Uhr, die Hauptversammlung des Sächsischen Je rusalemsvereins im Burgtcller statt mit einem Vortrag von Pf. Dr. Reil-Chemnitz: Die Grabeskirche in Jerusalem im Lichte der neuesten Forschungen. Dresden, 12. Mai. Familienereignis im^ausc Weltin. D-- ui des Prinzen Ernst Heinrich von «ochsen ist am Dienstag in München von einem Sohne entbunden Morden. — Prinz Ernst Heinrich ist der dritte Sohn des vormaligen König» von Sachsen, der sich am 12. April 1021 mit der Prinzessin Sophie von Luxemburg und Nassau, der jüngsten Schwester der Großherzogin von Luxemburg und der Kron prinzessin von Bayern, vermählte. Coswig, 12. Mai. Stur, au» dem Zuge. Der Dach decker Blochwitz aus Großenhain ist Sonntag abend aus dem 8,-18 Uhr ab Coswig nach Riesa—Leipzig abgehenden Zuge unterhalb der Signalbrücke gestürzt, wobei er so un glücklich unter die Räder fiel, daß ihm ein Bein abgefahren wurde. Infolge Unwohlseins war der Verunglückte an das Feilster getreten und durch die wahrscheinlich nicht fcstge- schlosseue Tür hinausgestürzt. Sein jüngerer Bruder, der sich im gleichen Abteil befand, sprang ihm sofort nach, ohne zum Glück Schaden zu nehmen. Auch dieser traurige Fall dürfte für das reisende Publikuni wiederum eine Mahnung sein, darauf zu achten, daß die Türen fest verschlossen sind, wie überhaupt größte Vorsicht.zu beobachten. Sebnitz, 12. Mai. Falscher Srcnzbeamler. Ein Fräu lein aus Bodenbach wurde im hiesigen Grenzgebiet von einem Mann angehalten, der sich als „Grenzaussichtsbcain- ter" ausgab, und .nach Ausweis und Geld fragte. Der Mann nahm das Geld, an sich und verschwand damit. Neues aus aller Welt. — Mllioncndicbstähle. Wie aus Berlin berichtet wird, wurde in der Nacht zum Freitag in dem Seiden- und Schuhwarenhaus von Leiser in der Tnucntzienstraße ein Einbruch verübt, bei dem Lcidenstofse und Konfektionswars im Werte von l,25 Millionen Mark geraubt wurden. Die Täter waren durch eine mit schwerem Eisenblech ausgeschla gene und mit ganz besonderen Sicherungen versehene Tür gedrungen. — Ferner wurde in der gleichen Nacht in der Wohnung eines Kaufmanns nm Hansa-Uscr cingebrochcn. Es wurden Gegenstände im Gesamtwert von über einer Million Mark gestohlen, darunacr Silberzeug, persische Tep piche und Kunstgcgenstände. — Schwunghafter Leichcnhandel in Budapest. Eins ungewöhnliche Angclegheiiheit beschäftigt zurzeit die Polizei in Budapest. Die Erhebungen ergaben, daß ein schwung hafter Leichenhandel seit einiger Zeit getrieben wurde, der zur Bildung einer förmliche» Leichenbörse führte, auf der ganze und zerstückelte Leichen an in- und ausländische Uni versitäten zu Ctudicnzweckc» verkauft wurden. Die Er hebungen ergaben, daß mehrere Diener des Budapester Anatomischen Instituts den größten Teil der sogenannten Spitalsleichen unterschlagen und an die Budapester optische Firma Reichert geliefert hatten, die für eine Leiche 2000 bis M)0 Kronen zahlte, i:m sie für 70 000 Kronen nach Öster reich. Deutschlai:d und Skandinavien weiter zu verkaufen. Es sind in dieser Affäre bisher 17 Personen verhaftet wor den. Die Beschuldigten werden sich wegen Leichenraubcs, Leichenschändung und wegen Amtsunterschlagung zu ver antworten haben. Unter den Verhafteten befinden sich sechs Diener des Anatomischen. Instituts und ein Präparator, der seit längerer Zeit mit Skeletten von unbekannten Selbst mördern Handel trieb. — Ein Gaunerstreich. Seit der glorreichen Revolution liest man täglich von Eannerstreichcn aller Art und glaubt, sie könnten kaum noch übertroffen werden. Die tollkühnsten Sachen werden ausgeführt, nnd noch immer gibt cs Leute, die sich übertölpeln lassen. Das ist aber immer schon so ge wesen. Ein ganz besonderer Spitzbubenstreich wurde ein mal 1868 in Paris o.usgcführt. Das Kaiscrpaar besuchte mit großen: Gefolge das Theater. Neben der Hosloge hatte die brillantenstrotzende Gemahlin des russischen Gesandten Platz genommen. In der ersten Pause trat ein Hofherr in Uni form in die Loge und erklärte der Fürstin, Ihre Majestät die Kaiserin ließe anfragen, ob eZ ihr erlaubt sei, eins der kost baren Diamant Armbänder aus der Nähe betrachten zu dür fen. Trotz der etwas ungewöhnlichen Art dieser Bitte streifte die Dame stolz eines der Armbänder ab, der Hofherr ver neigte sich dankbar und ging. Aber weder in der nächsten Pause noch am Schluß der Vorstellung wurde das Armband zurückgebracht. Die Fürstin eilte nach Hause und berichtete ihrem Gemahl über den sonderbaren Vorfall. Dieter ließ so fort anipannen nnd erkundigte sich im Schloß nach dem Ver bleib des kostbaren Geschmeides, das weit über eine Million Franken Wert besaß und. zudem ein Erbstück der VdyLtz war. Aber^nirgends wußte man etwäs von einem Mn band, die Kaiserin hatte überhaupt kein» erbeten. Schl« nigst benachrichtigte man die Polizei, und noch in der «och» wurden hundert Polizisten alarmiert, um Nachforschungen anzustellen. Am Morgen ging der Fürst selbst noch einmal zur Polizei. Während seiner Abwesenheit erschien mm «in hoher Polizeibeamter bei der Fürstin, legitimierte sich und erzählte freudestrahlend, der Verbrecher sei bereit» gefaßt, aber er bestreite den Diebstahl und behaupte, das Armband sei immer schön da» Eigentum seiner Frau gewesen. Der Fürst lasse bitten, ihm das zweite, ganz gleiche Armband mit- zugeben, um zu beweisen, daß beide Armbänder zusammen- gehören. Bald darauf kam der Fürst wieder nach Hause. Freudig begrüßte ihn die Fürstin, in der Annahme, er bringe ihr die beiden Schmuckstücke zurück, aber der Fürst meinte mißmutig, man werde den Dieb wohl niemals fassen. Als er nun schnell von dem Besuch des Polizisten erfuhr, «ar es klar, daß die Spitzbuben, die niemals erwischt wurden, auch das zweite Armband an sich zu bringen verstanden hatten. v. SZ. — Sie brauchen nicht zu gestatten, daß der Nach bar, anstatt das Wasser in Ihrem Brunnen zu holen, nun mehr der Einfachheit halber ein Rohr durch Ihr Grundstück legt. Wollen Sie aber dennoch diese Anlage erlauben, so erlischt das Recht, das Wasser über Ihr Grundstück zu holen nur dann, wenn Sie eine diesbezügliche Eintragung im Grundbuch vornehmen lassen. Die Kosten hat Ihr Nachbar zu tragen und ist die Grundbucheintragung jedenfalls das Sicherste. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, daß diese Ge rechtsame im Grundbuch eingetragen ist und muß Ihr Nach bar dann die Löschung beantragen. H. F. — Sie können der Tochter Ihr bares Vermögen zu Lebzeiten übereignen. Wenn allerdings binnen 10 Jah ren der Erbfall eintritt, können die anderen Kinder Ergän zung ihres Pflichtteils durch Hinzurechnung der der einen Tochter zu gewendeten Summe verlangen. Die der Tochter als Ausstattung übergebenen Möbel bleiben ihr im Fall des Erbfalles, sie muß sie sich aber auf ihr Erbteil ianrech- ncn lassen. V. R. — Um Moos zu färben, bringt man zwei Liter Wasser zum Kochen und gibt zwei Eßlöffel Pikrinsäure und einen Löffel Jndigokarmin dazu. Je mehr von dem letz teren zugcsetzt wird, desto dunkler wird die Farbe, Eine Minute lang legt man das zu färbende Moo» in das ki chende Wasser oder man legt es auf ein Sieb und hält es hinein. Pikrinsäure ist giftig und rasch entzündlich, weshalb Vorsicht geboten ist. Ob das Färbematerial zu bekommen ist, weiß^der Onkel nicht. " L. h. — Zur Vertilgung des Ungeziefers in den Bett stellen und in den Matratzen empfiehlt es sich, die Matratzen gründlich auszuklopfen und mehrere Tage hintereinander zu lüften. Am besten legen Sie die Matratzen nach dem Ausklopfcn in den Sonnenschein. Die Bettstellen müssen auch, wenn eben möglich, ins Freie gebracht werden und sind dann gründlich zu reinigen, mit Seifenlauge huszu- waschen nnd nachher mit Petroleum einzuspritzen. Häu figes Lüsten und größte Sauberkeit wird die Tier« bald vertreiben. h. Z. — Auf den Ursprung des Namens „Gickelshäuser" werden wir gelegentlich in der Heimatbeilage Zurück, kommen. für werdende und stillende Mütter. Tausende und abertausende dankbarster Anerkennungen. Prospek gratis. Ausführliche Broschüre über Mutterschaft, Kindespflege etc 5 Mk. Reichillustriertcs Buch in Kupfertiefdruck 10 Mk. Zusendung portofrei. Rad-Jo und Radjosan sind in Apo theken, Drogerien und Reformgeschäftcn erhältlich. Sonntagsgedanken. ( -.an late: Evang. Matth. 5, 16: J!,l üid das Salz der Welt." Salz. - i ll.n mit unserem Glauben und Leben das Salz i'.-r Wei: sein. Diele meinen, der Christenglaube biene nur zum Trost im Leid lind etwa noch zum Schmuck der Festtage. Wäre cs so, dann hötte der Herr Christus sagen müssen: „Ihr seid der Zucker der Welt." Das hat er aber nicht gesagt. Andererseits stehen manche Christen der Welt nur scheltend und absprechcnd oder gar hochmütia verurteilend gegenüber. Wäre das die Hauptaufgabe der Christen, dann hätte der Herr Christus sagen müsse!:: „Ihr seid der Pfeffer der Welt." Das hat er aber auch nicht gesagt. Der Herr hält wohlweislich die rechte Mitte: „Ihr seid das Salz der Welt." Das wollen wir in unserem Wandel, vor allem auch in unseren Worten wohl beachten. Christen sollen wahrhaftige Worte reden, auch wenn es nicht beliebte Worte sind, sollen den Finger auf die Wunde legen können, auch wenn es wehe tut, sollen nicht schwächlich zu allen, Ja sagen, sollen nichts beschönigen, was nicht zu beschönigen, nichts loben, was zu loben ist. Die Wahrheit dars nicht öussterben in der Welt, die Welt hat sie gar nötig. Aber man muß cs dem Christen auch amncrken, daß seine Worte auch die ernsten scharfen Worte, nicht aus Pharisäerdiinkel, Rechthaberei, Schadenfreude stammen, sondern dnß sie Nutzen stiften sollen, daß sie also aus der Wahrheit, ja aus der Liebe kommen. Nur eine solche von der Liebe getra gene Wahrhaftigkeit kann die Welt vorwärts bringen. Darum, wenn du deiner Umgebung, deinen Kindern, Freunden. Untergeben n etwas zu sagen hast: verzuckere cs nicht so, daß sie vor lauter schönen Worten gor nicht mehr den Ernst der Wahrheit hören und deine Worte alle Kraft verlieren, ober verpfeffere sie mich nicht durch Gereiztheit und übertriebene Schärfe, so daß sie nur versetzen und der andere unter der Schärfe gar nichts mehr von Liebe sieht. Sei auch für deine Umgebung nicht Zucker oder Pfeffer, «onda'u, . Zeitgemäße Betrachtungen. Unbeständigkeit. Das liegt wohl so im Zug der Zeit: — Es herrscht in die sen Tagen — noch große Unbeständigkeit — in vielen wicht- gcn Fragen. — Die Neuigkeit, die heut kursiert — wird mor- gen wieder dementiert — und doch bleibt uns noch offen,.— auf Genua zu hoffen. Die Konferenz in Genua — währt schon verschiedne Wochen — und c i n Erfolg ist sicher da, — sie ist nicht ab gebrochen. — Doch niemand weiß mit Sicherheit, — ob sich schon jetzt in Einigkeit — die Völker finden werden, — dnß Friede sei auf Erden! Wie sich ein Volk zum andern stellt, — ist eben sehr ver schieden, — es gab auf dieser schönen Welt — nach keinen Dauerfrieden. — Europa ist nicht mehr intakt — drum wäre wohl ein Friedenspakt — geschlossen auf 5 Jahre — vorerst das einzig Wahre! Auch die Valuta tat sehr viel — die Welt zu ruinieren, drum ist's gewiß ein schönes Ziel, — sic zu stabilisieren, — in dies Problem vertiefen ganz — sich schon die Größen der Finanz, — doch ist, wie sie verkünden, — die Lösung schwer zu finden! Sic ist einmal das Schmerzenskind — und sie erschwert den Handel — und wie man denkt und wie man sinnt, — man schuf noch keinen Wandel, — der Dollar selbst beweist zur Zeit — noch eine Unbeständigkeit, — mit kühnem Sprunge schnellt er — empor und morgen fällt er. Das ist die Höhe der Kultur: — Man weiß nicht, was mag weiden! — Eins ist gewiß, — der Wechsel nur — hat »och Bestand auf Erden, — sogar die schöne Maienzeit — ist groß an Unbeständigkeit. — noch dämpft die Maienkühle — die rechten Lenzgefühle. Der wunderschöne Monat Mai, — in dem die Knospen lpringcn, — läßt noch zu wünschen mancherlei, — er soll viel I Wandel bringen, — er mög ein schimmernd Bliitenmeer — erstehen lassen rings umher — und sei «ii^Trostbereiter — in Küchenzettel. Montag: Dicke Nudeln mit Pilzbeiguß. Dienstag: Grüne Suppe, Kartoffelsalat mit Rührei. Mittwoch: Fischkoteletts nut holländischem Beiguß und Salzkartofseln. Donnerstag: Rindsgulnsch mit Servietten - Grießkloß, Porreesalat. Freitag: Milchreis mit Zimtzucker« Sonnabend: Saure Flecke mit Kartoffelstückchen. Sonntag: Eiergräupchensuppe, Kalbsschnitzel mit Spinat ) und Salzkartoffeln, Rhabarborflammeri**), *) Den jungen Spinat soll man, nachdem man ihn schnell gewaschen hat, nur mit kochendem Salzwasser über- brühen und nicht im Wasser kochen lassen, weil dadurch zuviel Saft verlorengehen würde. Daß man Salzwasser zum Brühen nimmt, ist wichtig, weil dieses dem Spinat nicht die wertvollen Nährsalze entzieht, während ungesalzene» Was ser ihm viel davon ausziehen würde. Ist er gebrüht, so wird er gleich wieder abgegossen, zusammen mit etwa» Por«... ree und Petersilie gewiegt, mit Fleischbrühe, ccher Master mit Butter und Salz, fertig gekocht und mit einer Hellen Einbrenne sämig gemacht. **) Rhabarber-Flammeri. Zutaten: Ein Pfund Rha barber, ein Liter Wasser, Pfund Zucker szum Teil durch Süßstoff zu ersetzen), Pfund Grieß, wenn möglich 15 Stück geriebene süße Mandeln. Den gewaschenen Rhabar ber (von der Schale entfernt man nur etwaige zähe Stück- chen) schneidet man in Stückchen, läßt sie in einem Liter Wasser ein paar Minuten kochen und rührt da Ganze durch ein Sieb. Die durchgeschlagene flüssige Masse läßt man wieder auskochen, tut dis mit der Schale geriebenen Mandeln und den Zucker dazu und läßt den Grieß unter Rühren in die kochende Maste lau fen. Unter beständigem Rühren läßt man nun das Ganze bei wenig Feuer etwa zehn Minuten kochen, tut es, wenn es dick geworden ist, in eine kalt ausaespülte Porzellan schüssel oder -form, stellt es für mehrer« Stunden kalt» stürzt es vor dem Anrichten und trägt es, wie di« rot« Grütze, -H»»- VtmiM-.Veinnd cui«. .