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nd. e»- m. r a e n « R er ¬ ei lt, er: >r: n- t« h. ^Ucrge.öccrU^ Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Nr. 22 !»- l". K - d-i": !k- rung dahin zu wirken, dich die Neichsregierung allen Staaken das durch den Prozeh gelieferte Material mitteile, dah sie fcr- > ner die öffentliche Meinung der ganzen Welt über den festge. stellten Sachverhalt aufkläre und dah sie fchliehlich die Revi- ! sion des verlroges vov Versailles fordere. eigentlichen Grün« zu vor aller Öffentlichkeit . —. . hin schließlich von irgendwelcher Seit« dem Mini st e r. um Orientierungen gegeben worden sind die wir nicht unterschreiben können. Wi müssen d«-wegen heute, wo wir zum letzten Male mit den Herrn «mwhauotmonn zusammen sind, bedauern, dop de. Herr «mdehaupkmann da» Opf«r eine» verhäng nisse» geworden ist, über dessen Ursache wir der r-Fent lichte» keine Erklärung zu geben «rmögen. obwohl n^r alv dl« eigentlichen Vertreter de» Bezirk» hierzu in der Lag, sein Herr vmtchauptmann Hempel dankte für di-f, Er klärung, die Herr Gemeindevorstm» Seidel nomen» de« ve- zirksausschuße» abgegeben habe. Er empfind« eine cußev- darüber, dah Herr Seidel uM Berlin. 12. Mai. (Prio.-Tel.) Die Blätter heben die außerordentliche Bedeutung hervor, die der gestern vor dem Münchener Schöffengericht zu Ende gegangene Prozeß Fe- chenbach für das ganze deutsche Volk hat. Die „Zeit" betont, daß durch den Ausgang des Prozesses der Kampf gegen die Lüge von der Alleinschuld Deutschlands in einen schnelleren und gewaltigeren Fluß kommen werde. Der Kampf müsse nun aus dec ganzen Linie entbrennen und dürfe nicht eher ruhen, als bis das Ziel der Reinigung des deutschen Volkes von der schweren Verleumdung und damit die Erschütterung der Grundlagen des Versailler Vertrages erreicht seien. Auch die „Voss. Ztg." weist auf die Pflicht des deutschen Volkes hin, das Ergebnis des Prozesses aufzuwerfen. Den stärksten Eindruck draußen in der Welt müsse es machen, daß die nächste» Freunde Eisners die Pflicht anerkannt hätten, der Legende von der Alleinschuld Deutschlands entgegenzu treten. Das „B. T." schreibt: Der Prozeß habe das Urteil bestärkt, zu dem Kautsky, den man weder hüben noch drüben Vorein genommenheit zugunsten des alten Deutschlands nachsagen werde, durch genaues Aktenstudium bekehrt wurde. Deutsch- land habe auf den Weltkrieg nicht planmäßig hingearbeitet, es habe ihn schließlich zu vermeiden gesucht. Im „Vorwärts" weist Prof. Hans Delbrück auf den dramatischen Höhepunkt hin, den der Prozeß erreichte, als Graf Montgelas erklärte, er habe auch einmal die Auffas sung Eisners von der deutschen Kriegsschuld gehabt. Aber seitdem er die Akten studiert und den wahren Zusammen hang kennengelernt habe, bemühe er sich, diesen seinen Irr tum wieder gut zu machen, indem er alle seine Kraft daran setze, die Versailler Lüge zu bekämpfen. Der Verteidiger Fechenbachs, der Sozialdemokrat Löwenfeld, und Fechenbach selbst, hätten darauf ohne jeden Vorbehalt die gleiche Crklä- rung abgegeben. Das ganz« deutsche Volk sollte sich jetzt um diese Losung sammeln. - , Die Fälschungen Anspach» und ihreFolgen. Berlin. 13. Mai. (Drahtb.) Der Reichsmintster Dr. Geßler hatte mit einem Mitarbeiter des „B. T." eine Un terredung über die Angelegenheit des entlarvten Dokumen tenfälscher» Anspach. Auf di« Frage., ob Anspach auch das phantastisch deutsch-russisch« Militärabkommen, da» in der polnischen, französischen und englischen Preste kürzlich auf getaucht war, hergestellt habe, antwortet« der Minister, er könne das nicht sagen. Immerhin verfolge diese Fälschung denselben Zweck wie di« übrigen Arbeiten Anspach». Die -rage, ob die Fälschungen wirklich auf den Gang der Poli tik von Einfluß gewesen seien, beanlworlek Dr. Getzler be jahend. Zn den verschiedenen Forderungen der interalliier ten Milikärkommisflon -ab« sich eine ganz« Beide von Be hauptungen gefunden, die in den Fälschungen Anspach» wle- dersehrten. Dr. Veßler erklärte weiter: Ich hab« in den letz ten Jahren vor dent Rätsel gestanden, dckß französische Staatsmänner von verantwortlicher Stelle aus Behauptun gen in die Welt setzten, di« objektiv, wie ich genau wußte, un wahr waren. Da ein Deutsch«- durch solche Fälschungen dazu beigetragen hat, di« Befriedigung Europa» hintänguhalten, so läßt mich feine Entlarvung doch hoffen, daß setzt eine Besserung «intreten werde und noch so schön aufgemachte und gestempelte Papiere nicht mehr ahne weite re» al» Dokumente angesehen werden« Die Prüftmg der russischen Antwort. Genua, 1L Mai. (Drahtb.) (Sonderbericht de» W. T. B), Die für heute la Aufsicht genommen« Sitzung der Naler- kommifion der ersten Kommission zur Prüfung der russischen Antwort ist auf morgen vormittag verschoben worden. Genua, 12. Mas. (Drahtb.) Schanzer erklärte im Pressehaufe vor Vertretern der internationalen Poesie u. a.: folgende»: Ich muß sagen, daß wir eine andere Antwort von den russischen Delegierten erwartet hatten. Ich glaube, die russisch« Delegation hätte den Interessen ihres Lande« kesser gedient, wenn sie da» Memorandum al« Grundlage für di« wetteren Verhandlungen angenommen hätte. Wir haben alle» mögliche getan, um den Russen unsere Vor schläge zu erläutern und das Kreditsystem zu erklären, da» dem Wiederaufbau Rußland« dienen sollte und da» weit größere ««»sichten bietet, al» die russische Delegation er- warten konnte Wir haben besonder, darauf -lngewlesen. daß da« Kapital de» internationalen Konsortium« nur ein Fond« stir den Anfang der Operationen sein solltet Statt nicht« genützt Ich bekam vielmehr di« Erklärung: Dia ae troffen« Entscheidung ist unabänderlich und Sie können hier nicht« erfahren. Du - prochen. An» al» ^orientierte also nicht möglich gewesen, die chen. Wir müssen deshalb hie^ Die Fälschungen Eisners. Ein Prozeß von ungeheuerer Bedeutung ist in München zu Ende gegangen, der um die Fälschungen Eisners. Gün stig zu Ende gegangen, nicht nur für die Beklagten, sondern für Deutschland, ja für die gesamte Welt, so weit sie Wert auf weltgeschichtliche Wahrheit legt. Ein unerhörtes Bubenstück, das zum Unglück für Deutschland wurde, ist in seiner ganzen Ruchlosigkeit bloßgestellt worden. Es handelt sich formell um die Beleidigungsklage des ehemaligen Privatsekretärs des kommunistischen Diktators Eisner, Felix Fechen bach gegen die Schriftleiter von vier Münchener Blättern, die ihm vorgeworfen hatten, er habe die Veröffentlichung Eisner» über den Bericht des bayerischen Gesandten Grafen Lerchenfeld vom 18. Juli 1S14 bezw. den Bericht des damaligen Lsgationsrats v. Schoen, durch sinnstörende Weglassungen gefälscht. Di« Frage aber, ob Fechenbach die Fälschung begangen habe, trat in der Verhandlung völlig zu rück gegenüber der anderen, ob ein« Fälschung vor liege und ob sie von nachteiligen Folgen für Deutschland bei dem Friedens sch luß gewesen sei. Entsprechend der außerordentlichen Bedeutung dieser Feststellung hatten die Beklagten «inen riesigen Beweisappa rat an Zeugen und Sachverständigen aufgeboten. Unter die sen bestrichen sich nicht nur deutsche, sondern auch ausländi sche, aus Frankreich, England, Italien, Nordamerika, Argen tinien, Holland, Schweden. Als Zeugen traten auf Diploma ten und hohe Staatsbeamte. Denn obwohl di« Verhandlung vor dem Schöffengericht ftattstmd, hatte der Gerichtshof selbst in Anbetracht der Bedeutung der Streitfrage eine Beweis führung zugelassen und ermöglicht, die weit über den Rah men der Klage und ihrer Abwehr hinausgmg. Und das kann als eine nationale Tat, ja, geradezu als ein nationales Glück bezeichnet werden. War doch da« Ergebnis der Verband- langen derart, daß es alle Erwartungen nicht nur der Be- llagten, sondern auch der nationalen Kreise weit übertraf. Der sozialistischen Presse, zu deren Heroen ja Eisner gehörte, wurde es allerdings sehr unbehaglich, als ein Zeuge und Lachverständiger nach dem andern bekundete, das Verhalten Eisner» müsse als Fälschung gekennzeichnet und festgestellt werden, daß er durch dies« Fälschungen den Feinden Deutsch- land» da» Material geliefert hat, um uns den vernichtenden Friedensvertrag von Versailles aufzuerlegen. Die Art, wi« Eisner durch Verstümmelung des Berichts den Eindruck er weckt hat und zweifellos erwecken wollte, daß Deutsch land di« Schuld am Krieg« trage, hat nicht nur den Feinden die Waffen zu unserer Versklavung in die Hand gegeben, sie hat auch in den Köpfen vieler Deutscher die Vorstellung erweckt, als habe das alte Regime Deutschland in Krieg und Verderben getrieben, während sich aus dem Bericht in seiner Vollständigkeit gerade ergab, wie sich unser« Regierung bemühtest, den Krieg zu vermeiden oder einzu- dämmen. Eisner hat diese Fälschung des Attenmaterials selbstverständlich vorgenommen, um di« Berechtigung der Revolution gegen das „fluchbeladene" alte Sy stem darzutun«' Als er nun setzt, leider so spät, als Fälscher gebrondmarkt wurde, suchte die sozialistisch« Presse ihre schlechte Sache zum Teil wenigstens dadurch zu retten, daß sie behauptete, die Diplomatie im kaiserlichen Deutschland hebe eine „doppelte Buchführung" gehabt. Auch dies Lügen märchen ist im Münchener Gerichtssaal vernichtet worden. Das Urteil lautete entsprechend den Bekundungen der zahlreichen Zeugen und Sachverständigen. Drei der Beklag ten wurden auf Kosten des Klägers völlig freigesprochen, der v^rte ist zu einer verhältnismäßig geringen Geldstrafe ver urteilt. In der Urteilsbegründung ist ausdrücklich festge- stellt. daß Eisner bewußt und mit Überlegung g^fSlscht hat, um ein Schuldbekenntnis Deutschlands am Kriege zu erhalten. Tat- sichsich geht aber aus dem Schoenschen Bericht hervor, daß Deutschland keinerlei Kriegsschuld habe, daß «s den Krieg nicht gewollt, sondern im Gegenteil ein« Laielflierung des Konflikts zwischen Österreich und Serbien gestrebt hat. Weiter wird festgestellt, daß die fälschende Verffsmrk'chung Eisners ein« Hauptstützeder Be hauptung von der Schuld Deutschlands am Kriege und damit ein wesentlicher Gründ der Deutschland auserlegten Lasten sei. Di« Be hauptung von einer „doppelten Buchführung" ist, wie ferner imtcmi wird, durch dis Zeugenaussagen widerlegt. Si hat dies« Dechaichlung vor dem Münchener Schöffen- aencht also die Desckmldlgunq gegen Deutschland, daß es den Krieg gewollt und herbeigeführt hab«, gründsich widerlegt, s>« hat tief in die Methoden der revolutionären Fälsch« nverk- Fällen hineinaeleuchtet. Ob da» dem unglücklich gemachten deutsch«» Bolt und Vaterland« jetzt noch viel heffen wir-, ist frMch leider zweifelhaft. d ' DerSSHWeLrMer I - Bischofswerdaer - Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. rung bestanden. Solche sind im Augenblick unmöglich« Erst muß das Vertrauen wiederhergestellt sein, dann wird sicher ein großer Strom von Kapitalien nach Rußland flie ßen. Hätten die Russen sofort zugegriffen, fo würde die Wiederherstellung ihres Landes sicher unverzüglich ihren Anfang genommen haben. Wir können den polemischen Teil des russischen Dokumentes nicht annehmen, aber sein Schluß ist besser als der Anfang. Er ist in gewißem Gnade beseelt vom Geist der Versöhnlichkeit und dem Willen zur Mitarbeit. Das stelle ich mit größter Freude fest. JmRw> men des Ministerpräsidenten und der italienischen Dele gation erkläre ich: Wir sind der Ansicht, daß es sicher nicht angebracht wäre, die Verhandlungen abzubrechen und di« russische Antwort ungeprüft zurückzuweisen. Wir können «» nicht ablehnen, die Besprechungen fortzusetzen. Di« russische Delegation spricht den Wunsch aus, an der KonsolMenmg des Friedens mitzuarbeiten. Das ist auch ein« Antwort an diejenigen Leute, die den Fehlschlag der Konferenz Vorauw sagten und ein Zeichen für den Erfolg der Konferenz« Dich» Rückkehr Rußland in das europäische Leben ist ein Erfolg, Ich glaube, daß das Werk dieser Konferenz noch nicht b» endet ist. Sie muß noch arbeiten für den Frieden^ u» bi» Konflikte zwischen den Völkern zubeseitigen. Die italienische Politik ist seit Kriegsende unverändert geblieben. Wir «ü» schen diese Politik des Frieden» und der Solidarität soitzu setzen, damit sie die Politik der Zutunst Europa» uckch. Von Genua muß, bevor die Konferenz ihren Abschluß findet, «in Wort des Friedens und der Garantie au»«e-en, dsmit M keine Angriffe zwischen den Völkern mehr gebe« , » - Die amerikanische» Doranssetzunge» für eine Anleihe. Berlin. 13. Mai. (Drahtb.) In offittellen awerVNkl- schen Kreisen feien Bachrichten au» Be« Port «lugelaufeu. nach denen die größten Banken von Ben» Dort mtt sich an Morgan gewandt hätten, er möge von Fran Belgien die Verpflichtung verlangen, nicht nach einzurücken, wenn eine Anleihe in den Vereintsten > möglich gemacht werden solle. Morgan sei weiter aufgefov- dert worden, zu verlangen, daß «in großer lest der Be satzung« truppen am Rhein zurückgezogen werde, um Deutsch land zu gestatten, die wiedergutmochungskosien leichter am- ,»bringen. Morgan wird am 20. d. M. in London Mkref- fen. wo er zwei oder drei Lage bleiben wkd. bevor er «ach Pari» geht. Aus Sachse». Die Maßregelung dc» Bautzener Amts-anptmanns Der Bezirksausschuß der Amtshauptmamrschaft Bautzen hielt am Freitag «ine Sitzung ab, bi« auch zu der plötzlichen Abberufung des Bautzener Amtehauptmcmn» Hempel Stellung nahm. Der Vorsitzende der D meindevorstand Seide l-Kii Bezirksausschußes eine Erklär Da wir heute zum letzten mann Hempel zusammen sind, legenhett femtellen, daß uns allen die eigentlich«!' Gründe seiner Abberufung nicht bekann sind- Di« wiederholten Versuche, di« ich al» Vorsitzende der Bezirksverfammkmg unternommen habe, um «ine Erklä rung beim Ministerium de» Innern für di« jetzt einge treten. Maßregelung zu finden, sind leider erfolglos gewesen. Aua Erscheinungsweise: Heden Werktag abeyds für den folgend. Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle monatlich Mk. 15.2S, bei Zustellung in, Haus monatlich Mk. 16.—, durch di, ^'-st bezogen vierteljährlich Mk. 48.— mit Zustellungsgebühr. wstanstalten, Postboten, sowie Zeitungsausträger und die äftrftelle dr» Blatte» nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Postscheck-Konto: Amt Dresden Nr. 1521. Gemeinde» verbandsgirokaß« Bischofswerda Konto Nr. 64. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betriebes der Zeitung oder der Brfördrrungseinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Dezugspreijrs. Anzeigenpreis: Die «gespaltene Grundzrilr (Zim. Maß« 14) oder deren Raum tl.- Mk., örtliche Anzeigen LS0 Mk. Im Lrrt» teil (Zlm. Mossr 14) 8.- Mk. die Sgespattene Zeile. Bei Wird«». Holungen Nachlaß nach feststehenden Saßen. — Amtliche Anzeigen die .fgrspaltcne Zeile 6— Mk. — Für bestimmte Tage oder Pläk wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort BischoftnorrdM ' "-5!'-' Nr. 112. L Sonntag, den 14. Mai 1922. 76. Jahrgang.