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Dienetag, den 14. Mär, 1»SS amtstch», Vertreter Amerika« der ReparatioaotomMisflon in denen zur Ermordung aller Engländer und zur Absetzung «mch^HKZEK-«LSMWSLWM: -WLi-eM«quf-«f-rd«t«ird, SnversasuWnaenOrd «»fchest,vna»w«ss»r Jeden Werktag abend, Mr dl NM,AM SeschHt-sstll» de- Blatte 'NMKoltzwerüaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dts» Blatt »nthült di» amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt Mannschaft, der Tchultnspektion und des Hauptzollamt» zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. ! Mx den folgend, rag- Postsch,»-«»„», Msstlstlst monatlich »mbgntzopi» Ä 3!? ball» höherer Tewält — Krieg oder sonstiger irgend welcher teil (Alm. Mösse 14) ..., -ttr Zust»llung»g»bühr. Störung de« Betriebes der Zeitung oder der PesördeMNgseinrich- Holungen Nachlan UI hboten, sowie Zeituiigeauotesiger und die langen —> hat der Bezieher keinen Anspruch ans LiWruna oder die llaeivaltene ^eile lr- nehmen jederzeit Gestellungen entgegen. Nachlieferung der Zeitung oder a^ Das Reparationsabkommen. Paris, 11. März. Havas veröffentlicht den wesentlichen Inhalt des heute von den alliierten Finanzministern unter zeichneten Abkommens. Das Schriftstück besagt: Was die Besetzungskosten nach dem 1. Mai 1922 anbetriffr. so sind die von Deutschland zu zahlenden Summen in den Währungen der betreffenden Länder wie folgt festgesetzt worden: 102 Millionen belgische Frank für Belgien, 2 Millionen Pfund für England, 460 Millionen französische Frank für Frank reich. Die Verteilung der deutschen Sachleistungen im Jahre 1922 wird nach dem Beschluß der Reparationskom mission so erfolgen, daß 65 o. 5). an Frankreich, 35 v. H. an die anderen Mächte entfallen. Die unterzeichneten Regie rungen stimmen der Durchführung des Wiesbadener Abkom mens auf drei Jahre unter dem Vorbehalt zu, daß der Be trag, dessen Begleichung durch Sachleistungen ausgewogen wird, über 350 Millionen im Jahre 1922, über 750 Millio nen im Jahre 1923 und über ebenfalls 750 Millionen im Jahre 1924 nicht hinausgeht. Auch die anderen Mächte, d-e an den Reparationen Anteil haben, können mit Deutschland Abmachungen treffen ähnlich dem Wiesbadener Abkommen unter dem Vorbehalt einer Begrenzung des Gesamtwertes der Sachlieferungen, die Deutschland daraufhin bewirken würde. Keine Macht braucht für die im Jahre 1922 von ihr bezogenen Sachlieferungen Rückzahlungen in bar zu lei sten. Die Lieferungen werden berücksichtigt bei der Bestim mung des Anteiles jeder Macht an den von Deutschland 1923 und in den folgenden Jahren zu leistenden Repa rationszahlungen. Was die Kohlenlieferungen betrifft, so erklären sich die alliierten Regierungen damit einverstanden, daß Frankreich für den gesamten Umfang nur mit dem deut schen Inlandspreise belastet wird. Ferner erklären sie sich geneigt, Italien zu unterstützen, das von Deutschland diesel ben Borteile in bezug apf Kohlenlieferungen verlangen wird wie Frankreich. Die erste Milliarde wird wie folgt verteilt: 500 Millionen an England zur Deckung eines Tei les seiner Besetzungskosten im Jahre 1921, 114 Millionen Goldmark an Frankreich zu dem gleichen Awecke. Der Rest wird zur Deckung der belgischen Priorität bestimmt bis auf eine Summ« von 172 Millionen italienischer Papierlire, die Italien ".fallen. Was die Saargruben anbetrifft, so wird F ''»ich jm Jahre 1922 mit 300 Millionen Gold mark bei l Menn die Reparationskommission für die Gruben einen ! Heren Wert festsetzt, wird der Mehrbetrag auf den Anteil Frankreichs an den Obligationen der Serie 6 berechnet. Die Rückzahlung der belgischen Schuld an die Alliierten wird gemäß früherer Vereinbarung geregelt. Die Verteilung der Reparationszahlungen der ehemaligen Ver bündeten Deutschlands wird gemäß der im Finanzabkommen vom 13. August 1921 aufgestellten Grundlage festgesetzt. Eine plötzliche Forderung Amerikas. Varis. 11. März Vie alliierten Ainanzminister haben die Lage erörtert, wie sie sich auf «rund der Überreichung de, Denkschrift der vereinigten Staaten, die durch den hotb- «invei S-l<« miniff Sie fii sailler gen di ratiaw , kannt, «le wichtig es sei, daß die Regierungen ihren Dele gierten ln der Rrparationskommiision die Notwendigkeit be- arelflich machen, so rasch wie möglich bestimmt« Lösungen in, Auge ,«fasten, nm die Reparationszahlungen sicher,ustellen, lei es durch die Sonierung der deutsch«, Finanzen und durch eine effektive Kontrolle, sei es durch Angabe austllndlfcher Anleihen durch Deutschland, die durch die Iolleinnahmen oder durch andere Einnahmequel le«, die die Reparationskommission auswählen wird, und die dazu dienen sollen, einen Teil de« Kapital« der deutschen Schuld zu tilgen, sichergestevt werden. Die Minister haben sich auch mit der Regelung der von den alliierten europäi schen Mächten untereinander kontrahierten Schulden be- Nr, SS. Das BerteUungskompromitz van Paria. Wle «mn dl« Reparationszahlungen sicher stellen will. Vari«, IS. März. Rach Beendigung der letzten Sitzung der Konfewng der alliierten Finanzminister wurde folgend« amtlich« Mitteilung auvgegsben: Vie Flnsnzmlnlster haben eine Regelung der schweben- «en voraenomwen und sind zu einem vollkommenen lndnl» aber die Verteilung der deutschen Zahlungen 2« Laufe ihrer Verhandlungen haben die Ainanz- dl« allgemeine -rage der Reparationen besprochen, zu derMherzeugung gekommen, daß nach dem Ver ried entwert rag« und den Erklärungen der Regierun- > -raae ausschließlich zu den vefugnlssen der Repa- 'Mmission gehört. Sie haben aber einmütig aner- Hermes an den Reichskanzler. Reichsminister Dr. Hermes hat ° an den Reich-» kanzler ein Schreiben gerichtet, in dem «» heißt: Zu dem mir von Ihnen mitgeteilten, on Sie ««richteten Schreiben der Rsichstagssraktion der U. S. P. D. vom M d. M. beehre ich mich, Ihnen nachstehendes zu unterbreiten: Wenn in der Gegenüberstellung der Puntt 1 und ü zu Punkt 2 (Anm. d. Red.: Punkt l und 3 des Schreibend he» U. S. P. D. betraf die Weinlieferungen, Punkt 2 di« Zucker lieferung des Winzerverbandes) in dem genannten Schreibe» die Verdächtigung eines Amtsmißbrauchs »usgesprocher werden soll, so muß ich diese Verdächtigung mjt all«r Ent schiedenheit z u r ü ckweisen. Das bevorstehende Gerichts verfahren wird vollständige Aufklärung über all« in Betracht kommenden Punkte bringen. * Unter der Überschrift „Die parlamentarische Weinprobe" schreibt die „Tägliche Rundschau": So ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß ist doch wirklich eine zu herrliche Erfindung. Sobald er mit dem nötigen Ernst umkleidet wird, dann klingt das für die Öffent lichkeit schon so, als ob gegen den armen Delinquenten, der ihm überantwortet wird, der Beweis des Diebstahl» von sil bernen Löffeln mindestens zur Hälfte bereits erbracht sei Und wenn sich dann nachher nichts nachweisen läßt, dann läßt man die Geschichte im Sande verlaufen. Daß ein solcher Un tersuchungsausschuß gegen Herrn Heynes seit Jahr und Tag bereits an der Arbeit ist, davon ahnen wohl nur die aller wenigsten etwas. Er wurde einberufen, als mit unsichtbarer Unterstützung des sozialistisch stark beeinflußten preußischen Landwirtschaftsministers gegen den damaligen Ernährungs minister Dr. Hermes neben vielen anderem auch der Vorwurf erhoben wurde, er habe sich mit finanztechnisch nicht ganz ein wandfreien Mitteln ein Ministerautomobil zu verschaffen verstanden. Daß die Minister von heute an sich eine große Vorliebe für das Automobilfahren haben, viel mehr als das im alten Deutschen Reich der Brauch war, darüber verliert kein Mensch mehr ein Wort. Das Automobil ist für den re publikanischen Minister dasselbe, was früher das Portefeuille war: der Nachweis der Existenzberechtigung. Denn die Herren haben heute so viel zu regieruen, daß sie einfach kein» Zeit mehr haben, zu Fuß zu laufen. Und wenn sie nun gar mehr als ein Minister sind, dann kommen sie mit einem Auto nicht aus. Vielleicht interessiert es die Sozialdemokraten» daß der Reichskanzler Fehrenbach einmal erzählt hat, er habe, al« er das Reichskanzleramt übernahm, dort zwei Dienstautomo bile vorgefunden, von denen er sofort eins als überflüssig zu- rückgegeben habe. Wer aber war sein Vorgänger? Der So zialdemokrat Hermann Müller, der gewiß sehr gern einem parlamentarischen Untersuchungsausschuß Auskunft darüber geben wird, weshalb er gleichzeitig in zwei Automobile» sitzen muhte. Daß also Herr Hermes, als er Minister geworben war, z sich ein Automobil zulegen wollte, darüber wird ihm «i« Sozialdemokrat gewiß keinen Vorwurf machen dürfen. Di« Untersuchung schrumpfte denn auch bald zusammen auf Fest, stellungen über die Art. wie das Automobil zunächst verbucht worden war. Darüber sind endlose Zeugen vernommen, vir« Sitzungen abgehalten, cs wird ein dickbändiger Bericht er- scheinen, der ergeben wird, daß aus der ganzen Untersuchung nichts herausgekommen ist, der aber wohl nicht sagen wirb, daß das Verfahren selbst viel mehr gekostet hatalsdasAutowertwar. Besagter Untersuchungs ausschuß war also am Ende seines Mandat«. Da warf ihm ein gütige» Geschick einige Weinkisben in den Schoß, di« der selbe Herr Dr. Hermes als verkappte Liebesgabe von den Winzern bekommen haben soll. Nun kann also ein fröhliche« Untersuchen wieder losgehen, da» vielleicht noch anrMnder wirb, wenn Herr Dr. Herme« sich dereiterklärt, einige«» D«v Flaschen Wein zur Verfügung zu stellen, dankt Re Herr« «nzetgenprei«: Pir Sa,spalt,ne Vrundzeist Atm. Moste 14 oder deren Baum 2.25 örtliche Anzeigen 1«lM». Im Text, teil (Alm. Moste 14) Mk. die Sgespattene Jette. Bet «Meder langen Nachlaß nach seslsteh,nd,n Lätzen. — Amtlich« Wuechei - «gespalten, Zeile 4.S0 Mk. — Für brftimmts Ta« aderHüb wird keine Gewähr geleistet. -- Erfüllungsort Bischoftnverrw, habe ein Leie,ramm au« Washington erhalten, worin mir -ie Weisung erteilt wird, Ihnen zu erklären, daß sich die Au«- gabm für die amerikanische vesahungsarmee bi« zum 1. Mai »srr auf ungefähr 241 Millionen Dollar belaufen. Die alli ierten Regierungen haben, vielleicht mit Ausnahme der eng Wen, ihre kosten für die vesahungsarmeen bis zum 1. Mai 1Ü-1 voll und ganz erhalten, und die Auraaben kür die eng lische Besatzung werden durch da» gegenwärtig« Abkommen vollkommen gedeckt. Unter Würdigung dessen wünscht die Regierung der Vereinigten Staaten, daß ihr die Ausgaben filz die Vesatzungsarmee nebst Zinsen vom 1. Mal 1921 an vollkommen zurückaezahll werden, bevor irgend ein Teil der deutschen Zahlungen anderweitig verteill wird. Vas die lausenden kosten anbelangt, so ist mir Weisung er teilt worden, zu erklären, daß die Regierung der Vereinigten Staaten ihre vollständige Bezahlung verlangen wird Vari». 11. März. Rach einer Vlätlermelduna verlangt die amerikanische Regierung die sofortige Bezah lung eine« Teiles der von ihr für die Unterhaltung ihrer vesatzungstruppen verausgabten Summe, nämlich 240 Mil lionen Goldmark. Der Rest soll später beglichen werden. Lebhafte Ueberraschung in Paris. Vari«, 11. März. In einer offiziösen Note sagt die Agentur Havas zu der Stellungnahme der amerikanischen Regierung hinsichtlich der Besatzungskosten, die Note habe eine um so lebhaftere Überraschung heroorgerufen, als die amerikanischen Delegierten der Konferenz nur als Beobach ter beigewohnt hätten. Das Verlangen nach Rückzahlung der amerikanischen Besatzungskosten hätte also auf dem gewöhn lichen diplomatischen Wege erfolgen müssen. Da die Ver einigten Staaten de» Friedensvertrag von Versailles nicht ratifiziert hätten, hätte» die alliierten Finanzminister im Laufe der Diskussion die Meinung vertreten, daß es sich um eine neue Interpretation des Vertrages handele. Aus diesem Grunde hätten sich die Finanzminister in dieser Frage für un zuständig erklärt. Englands koloniale Schwierigkeiten. Heftige Kämpfe in Südafrika. London, 11. März. (W. T. B.) Die Nachrichten aus dem südafrikanischen Streikgebiet lauten sehr ernst. In Be- noni, im östlichen Teil des Randgebietes, kam es zu lebhaf ten Kämpfen. Flugzeuge und Maschinengewehre nahmen >aran teil. Auf beiden Seiten gab es Tote und Verwundete- Später kam es in Johannesburg selbst zu Kämpfen. Nach den bisherigen Meldungen sind vier Polizisten und dreizehn Streikende verwundet und ein Streiken der getötet worden. Eine bisher noch nicht be tätigte Blättermeldung besagt, die Streikenden hätten es bereits zu blutigen Zusammenstößen. General Smets er- das Bergwerk von Kerakpan angegriffen und hierbei neun HilfspolizistM sowie den Direktgx des Werkes getötet. In Ncwland seien 24 Polizisten gefangen genommen worden. Varis, 11. März. (T. ü ) Einer Reutermeldung aus Johannesburg zufolge haben die radikalen Bergarbeiter des östlichen und westlichen Grubengebietes die Negierungsge walt an sich gerissen. Ein Postzug wurde bei Kapstadt zur Entgleisung gebracht. Zwischen Weißen und Farbigen kam es bereits zu blutigen Zusammenstößen. General Smtets er- klärte, daß die Lage in Südafrika nie so ernst gewesen wäre wie in diesem Augenblick. In einigen Minen sind durch Dynamitanschlöge große Schäden angerichtet worden. Die Streikenden drohen, die Gruben in die Luft zu sprengen. Das Lynchgesetz ist in Kraft getreten. Auch in Prätoria wurde, wie in Johannesburg, im Zusammenhang mit den herrschenden Unruhen der Belagerungszustand verhängt. Johannesburg, 12. März. (Drahtb.) Vie Verluste bei den gestrigen Kämpfen werden aus 600 geschätzt, darunter S0 Tote. Da« Schießen dauert in den Außenbezirken an. Line Abteilung schottischer Freiwilliger wurde von den Auf ständischen überfallen, wobei IS Soldaten getötet und 25 ver. wundet wurden. Di« heutigen Verluste übersteigen die Zahl 100 und eine große Zahl Verwundeter. Ernste Lage in Indien. London, 11. März. Die Lage in Indien wird immer kritischer und gibt, wie der Oberkommandierende der eng lischen Truppen in Indien, General Rawlinson, erklärte, zu den größten Befürchtungen Anlaß. Die Propagandatatig- keit gegen alles, was aus'dem Auslands kommt, ist in In- dien in vollem Gange. In der Gegend von »arabanki bei Lucknow wurden Aufrufe in indischer Sprache verbreitet, Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt unL Land. DichtesteVerbreitung in allen Volksschichtsr Beilagen: Sonntags«Unterhaltung »blatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt IS. — Druck, und Verlag de, Buchdruckers Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Hr.L2 ra. Iah,««« MWWWWWWWWWWWWMWWWMMWWWtzWWWWWWWWWWWWWWM» - die Vernichtung der ««samten «nalischen Macht empfahlen Morde und Attentate sind an der Tagesordnung, Varis, 11. März. Die indische Regierung hat letzt end gültig angeordnet, den Führer der indischen Nationalisten Ghandy zu verhaften. Man bringt diese neuerliche Entschei dung in direkten Zusammenhang mit der Demission Lenk Montagne, des englischen Ministers für Indien. London, 11. März. Die Berichte über die Lag» in Hr. dien lauten immer ernster. Man befürchtet, -aß di» B»Ä»st tung Ghandys das Sturmzeichen für den allgemeinen Auf stand sein werde. Bekannte andere mWammedamsche Füh rer sind seit einigen Tagen verschwunden. In vielen Orten werden die Bürgerwehren zur Unterstützung der Polizei ein berufen. Geschäftshäuser müssen deshalb schließen, w»il ihre Angestellten Polizeidienste versehen müssen. --- -- - - » Amt W»««tz«, «». igpz. Gemein»,- Af^^"irokafs, vtfchofow»»-« Konto Pt». «4. Halst höherer Gewalt — Krieg oder sonstige, irgend w oder auf Rückzahlung des Bezugspreises.