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Der Sächsische Erzähler M» zum dos An- Frachtwagen langsam herangeschwankt kommen, der mit einem riesigen Gegenstand beladen war. Im Näkerkommen entpuppte sich dieser als ein großer Flügel, und das Wagen schild trug den Namen einer der ersten Pianoforte-Fabriken der Hauptstadt. Und da fiel es wie Schuppen von Renates Augen: deshalb also wollte man sie durchaus aus dem Hause haben! Die war ihrem ,,Christkindel" begegnet. — Herrgott! war das ein Weihnachten! Und ein Lachen und, Weinen in der Brust, und sie hätte in alle Winde hinausjubeln mögen, was sie tiefernst bewegte. — Und als sie dann durch die Straßen der Stadt ging, fe ¬ dernden Schrittes und mit hocherhobenem Haupte, da hätte sie gern jede Hand füllen, auf jedes Menschenantlitz einen Abglanz ihrer eigenen, seligen Weihnachtssttmmuna zaubern mögen. Nur eines bedrückte sie: sie-hatte so gor nichts, womit sie Frank erfreuen und die verschwenderische Fülle sein« Weih- nachtsgabcn erwidern konnte. Was wollten die paar Kleinig keiten bedeuten,-die ihre fleißigen Hände in heimlicher Nacht arbeit für ihn gefertigt hatten? Wie winzig, wie armselig erschienen sie ihr. Aber da durchzuckte sie ein Ge ¬ danke und höher trug st« nun wieder das gesenkte Haupt. Hielt sie nicht das beste, köstlichste Gut, das Menschen einan der schenken können, für ihn in Bereitschaft? Ihr liebendes, treues Herz? Ja, das wollte sie ihm heute als Weih ¬ nachtsgabe darbringen und nicht länger mehr zagen und zö gern. es ihm zu sagen, zu zeigen, wie lange, lange schon und wie so ganz es ihm gehört«. Das schrille Pfeifen und laut- Rasteln des einfahrendsn sl-Zuges riß sie aus ihren Gedanken. Uck> da winkte d«r Er wartete Man mit der grauen Reisemütze aus einem Fenster der zweiten Klasse. Und dann blickte sie in zwei enttäuscht« braune Augen, die suchend in die Menge tauchten und doch nur sie und nicht das Bräutchen entdecken konnten. „Was ist gescheiten? Wo ist Ursel? Ist sie krank?" fragte er atemlos zwischen Begrüßung und Handkuß. „Sachte, sachte, lieber Junge! Alles ist in schönster Ord nung und im Wagen werde ich dir Rehe stehen. Komm nur erst aus dem furchtbaren Gedränge heraus", antwortete Re nate, ihre Hand in seinen Amr legend und mit ihm den Bahnsteig verlassend. Und die braunen Männeraugen wurden noch größer vor Enttäuschung, als auch weder an dem Gartentor, noch in d«r Diele des festlich erleuchteten Hauses das ersehnte Bräutchen nicht zu sehen war. S-lbst Renate sah sich befrem det um. Da raunte ihr Rosa beim Abn«hmen des Mantels «im Bestellung des Hausherrn ins Ohr und nun wendete sie sich lächelnd an den Gast und wies auf da« Fremdenzimmer im Erdgeschoß, dos damals Fred Urban bewohnt hatte: „Dort hinein, lieber Hone! Mach dich schön! In einer Vier telstunde bolc ich dich ab zur Bescherung." Als die alte Dielenuhr mit ihrer Silberstimme die sechst« - .und« verkündete, tat sich langsam und feierlich die Flügel» Wer ist schuld an dem hohen Brotpreis? Die Erhöhung des Brotprelses, die dieser Tage in Kraft getreten isi, stellt für breite Schichten des deutschen Volkes eine sehr fühlbare Belastung dar. Es ist daher zu verstehen, daß sie eine arge Mißstimmung hervorruft. In der Groß stadt ist man dabei, wie üblich, geneigt, die Schuld an der neuen Belastung den Landwirten in die Schuhe zu schieben. Für die Hetzaaitatoren der Linksparteien kann es ja keine erwünschtere Gelegenheit geben, wieder einmal über den angeblichen Wucher der Agrarier zu schimpfen. Und doch hat kein anderer als der erste Sozialist, der als Staatssekre tär in di« Reichsregierung gelangte, Dr. August Müller, im Reickswirtschaftsrat auseinandergcsetzt, daß die Gründe für die so hart empfundene Brotverteuerung an ganz anderer Stelle zu suchen sind. Er erklärte, daß der wirtschaftspoli- Dienftaukwai-ds.Entschädigung gewährt ist, und wie hoch sich dies« beläuft. G«mäß 8 -34 des Einkommensteuergesetzes sind bei der Ermittlung des steuerbaren Einkommens der in pri- notrm Dienst oder AuftragSverhältniv stehenden Personen die Entschädigungen, welche nach ausdrücklicher Berein- baiuna zur Bestreitung des durch den Dienst oder Auftrag veranlaßten Aufwandes gewährt werden, soweit außer An satz zu lassen, als ihr Betrag den erforderlichen Aufwand nicht ül-e steiat. Danach muß allo jeder Arbeitnehmer die ihm gewährte Dirnftaufwan-rsntschädigung in der Steuer erklärung anqeb«n. Er wird weiterhin dorzutun Haden, daß diese Aufwandsentschädigung ihm auf Grund einer ausdrück lichen Vereinbarung gewährt ist, und daß sie den Aufwand, der ihm tatsächlich entstanden ist, nicht übersteigt. Selbstver ständlich fallen unter den Begriff der Aufwandsentschädigung Unkosten für Reisen und Spesen, sowie Auslagenerstattung anderer Art nicht, da ja der Begriff der Dienstaufwandsent schädigung lediql-ch den Aufwand umfaßt, den der Ange stellte mit Rücksicht auf seine Dienststellung hat machen müs sen. Sie bedeutet also ganz etwas anderes als bare Aus lagen. die er im Dienst seines Betriebes hat machen müssen. Endlich ist. scheinbar um die im großen Umfange von allen Volkskreisen getätigten Derkaufsgeschäfte von Wert papieren. Devisen, ausländischen Zahlungsmitteln zu kontrol lieren und um etwaige Spekulationsgewinne zu erfassen, auf Seite 4 eine Frage nach dem Verkauf derartiger Wertpapiere gestellt. Selbstverständlich muß der Einkommensteuervflich- t!gc die Geschäfte, die er getätigt hat, nngeben. Es wird "an der Entscl>eiÄung des Finanzamtes abhängen, ob die Ge winne bei derartiaen Geschäften als Spekulationsgewinne anzuseben sind. Wann ein einzelnes Geschäft «in Spekula tionsgeschäft ist, ist überaus schwer zu entscheiden. Bor allen Dingen aber muß man bei der Beurteilung dieser Frage da von ousgeben, daß jeder Inhaber von Wertpavieren vor sich selbst und seiner Familie die Pflicht hat, sein Vermögen cnt- spreäiend dem gesunkenen Geldwert so zu verwalten, daß er damit keinen Schaden leidet. Man wird von einem Spekn- lationsqeschäN --"-hl nur dann sprechen können, wenn Ankauf von napieren in größerem Umfange über Guthaben des Steuerpflichtigen hinaus Bankkredite in spruch genommen worden sind. regierung mtt d«r Forderung henmattrtten, dk bishM-M Zuschüße für Lebensmittet aufzuhobe«. Unter diesen mH» ständen habe der Ausschuß anerkenne» müssen, daß sich tzte Regierung in einer Zwangslage befinde, übrigen« zahle das Reich trotz der fetzigen Brotpreioerköhung immer noch einen jährlichen Zuschuß von 10,6 Milliarden Mart zur Lebensmittelverbilligung. Der Reichswirtschaftsrat nahm einstimmig, also anitz mit der. Stimmen der sämtlichen anwefeichen Sozialisten, hie Entschließung des wirtschaftlichen Ausschusses an di« Reichs regierung an, in der es heißt: „Der Beschluß de» Reichskadi» netto auf die Herabsetzung der vom Reiche zur DerbiMgung des Brotgetreides aufqewendeten Zuschüsse ist durch die For derungen der Vertreter der Entente veranlaßt worden. Um Irr Berücksichtigung der Zwangslage, in der sich die Regie» ri.ng befindet, erscheint der Beschluß de» Reichskabinett» er» klärkich." An der Brotverteuerung sind sonach nicht die Landwirte schuld, sondern diejenigen, die es verschukdet habend daß wir der Erpresserpolitik der Entente so gänzl'ch wehrlos gegenüber stehen. Auch sie ist also eine der »Er» rungenjchcften der glcireichen Revolution," - . tür zum Empfangszimmer aus und Renate und Hans Feilst» wurden auf der Schwelle vrrh dem Hausherrn empfangen, Er begrüßte den Gast sehr herzlich, überflog aufleuchtenden Blickes di« Erscheinung seiner Frau, und bot ihr ritterlich den Arm. Die Schiebetüren zwischen Empfangszimmer, Speise- ztznmer und dem großen Glasvörbau waren sämtlich weit ' zurückgeschoben, so daß die drei Räume wie ein einziger gro ßer Saal erschienen, und inmitten des Raumes ein spiegeln- . der Polisanderflüqel und davor auf einem Klaviersefsel eine weißgekleidete Mädchengestakt, deren freudebebende Finger dem herrlichen Instrument die süße Weise des alten, schlich ten Weihnachtsliedes: O du'fröhliche, o du selige, Gnadenbringende Weihnachtszeit! entlockten. Und alle, Frank Wingolf, Renate, Hans Feikitz und die beiden, leise nach ihnen eingetretenen Miwchen san gen das Lied mit, und über ihren gedärnpften Stimmen schwang sich wie Heller Glockenton Ursulas frische, hohe Mäd- chensttmmen. Und dann flog wie ein großer, weißer Falter di« junge Braut dem Verlobten in die weitgeöffneten Arm«. Stillselig vor sich hinlächelnd, eng aneinandergeschmiogt standen Frank und Renate und freuten sich am Glück d«s - jungen Paares und am Widerhall, d«r ihre eigen« Brust er füllte. War das ein seliger, fröhlicher Weihnachtsabend! — —. Während man an der herrlich mit Blumen geschmückten Festtafel speiste, kamen zu dem bereits am Spätnachmittag singetwffrnen Blumenfpenden noch andere wundervoll« Blumenspenden an, und alle Begleitbriefe sprachen denselben Wunsch aus: den gefeierten, vielgeliebten Künstler bald ganz genesen wieder auf den weltbedeutenden Brettern begrüßen zu dürfen. Und als letzte und schönste Dlumenspend« traf ein prachtvoller Fliederbaum mit schwernickenden, gefüllten schneeigen Dlütentrauben ein. Kein Brief, keine Karte war dabei, nur eine mündliche Bestellung des Boten, d«r ihn im Auftrage Ihrer Hoheit der Prinzessin Ottokar ablieferte. Frank ließ den Fliederbaum in d«n wi« in «inen Win tergarten verwandelten Vorbau stellen, und nachdem man sich vom Tische erhoben hatte und di« jungen Leute zu dem Gabentische geeilt waren, da standen Frank und Renate eng umschlungen vor dem dufterchen Däumchen, da» wie der Frühling selbst vom anderen Dlütenflor sich abhvb. Und da legte Renate plötzlich beide Arme um Frank» Nacken, hob sich auf den Zehen empor und küßte ihn zart, ganz zart aus den Mund. „Renate, mein« Renat«, mein geliebtes Weib!" kam e» erstickt von seinen Lippen. Er riß si« an sich und erwiderte ihren scheuen, zarten Kuß inzmsbrechender Leidenschaft. „Endlich, Renate! Endlich! O wie kannst du stolz fttn! Di« lange hast du mich schmachte» fassen, eh« der mütterliche Kuh sich zum bräutlichen wavdely wollt«!" — (Schluß fMY Die Lage des Arbeitsmarktes trr Sachse« im Januar 1922. Dreien, 23. Februar, Di« Lage des sächsischen Arbeits marktes hat sich im Monat Januar verschlechtert, wenn auch der Beschäftigungsgrad der Industrie allgemein noch als günstig bezeichnet werden muß. Die Zahl der Erwerbslosen stieg weiter. Das anhaltende Frostwetter beeinträchtigt« namentlich die Tätigkeit der Außenberufe. Kohlen» und Rohstoffmangel verursachten teilweise Betriebseinschränkun gen. Wohnungs- und Logismangel wirkte weiter hemmend auf die Beschäftigungsmöglichksit: Di« Zahl der Arbeit suchenden stieg bei 80 berichtenden öffentlichen sächsischen Arbeitsnachweisen von 33 506 Anfang Januar auf 41 NN (32 685 männliche und 8066 weibliche) Anfang Februar. Dagegen erhöhte sich die Zahl der gemeldeten offenen Skel-. len von 4746 auf 5691 (2540-männliche und 3251 weibliche ' Die Zahl der Arbeitsuchendes in der Lmünvirtschast ulst» ick', der Gärtnerei stieg um 70 auf 1327. Vermittlungen erfolg ten 747 (604 männliche und 14ks weibliche) gegen 714 mr Vormonat. Die VermittlunMätkgkeit im sächsischen Berg- i bau verringerte sich wiederum msd zwar von 322 auf 2LL, Ein weiteres Anschwellen der AHeitsuchendenzahl verzeAh-' neten folgende Berufsgruppgn: -Die Metallindustri« V0«„ 1700 auf 1730, das Spinnstchfgewerbe von 2300 auf 2680., die Papierindustrie von 200 Sus 250, die Lederindustrie vo«* 140 auf 180, das Holz- und Schnstzstoffgewerbe von 400 »E 480, das Nahrungs- und Genußmittelgewerbe von 2200 guk 2550, das Bekleidung»- und^Rehttgungsgewerbe von 80lV auf 940, das Baugewerbe vcm 3700 auf 8200, das Bervtek fälugungsgewerbe von 220 alif 280 und die Gruppe für Un» gelernte einschließlich Fabrikarbeiter von 1680 auf 1900^ Einen Rückgang in der Zahl der Arbeitsuchenden verzekch». neten nur die künstlerischen gewerblichen Berufe von 310 aus 230, die Gast- und Schankwirtfchaft von 880 auf 860 und die freien Berufsarten von 1500 auf 1330, während da» Han- ', delsgewerbe keine zahlenmäßige Verschiebung zeigte und auf 980 stehen blieb. DM DSmerM ii der Liebe Laub. Roman von M. Kneschke-Schönau. (47. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Dahinter steckt natürlich wieder ein loser Streich von euch!" schalt Renate, verständnislos von einem zum anderen sehend. „Wie verraten und verkauft ist man jetzt hier im Hause! Na, wartet nur! Wenn Hans erst da ist!" „Schilt nicht, liebste Renate! Es ist doch Weihnachten!" agte Frank und tätschelte begütigend ihre Hand, während Ur- ula aufsprang und die Mutter von hinten umarmte und ab- ühte. „Natürlich, Mutschen, 's ist Weihnachten und da ist alles erlaubt!" „Herrgott, Mädel, du erwürgst mich ja! Frank, so be sinne dich doch endlich auf deine Daterpflichten!" Aber der lachte nur und erkundigte sich eifrig: „Also, du fährst allein? Nicht wahr?" »Wenn ihr mich durchaus los sein wollt, in Gottes Na men! Aber mir kommt nicht, wenn dann abends nicht alles klappt." „Es wird schon klappen, nicht Ursel?" „Aber freilich! Wir beiden Tüchtigen, wir schasfen's chon! Und Muttel, vergiß nicht, einen Strauß rosa Nelken ür Hans zu bestellen. Es sind seine Lieblingsblumen. Aber uche sie selbst aus, ja?" „Und einen großen Busch dunkelroter Rosen — du weißt schon für wen!" erinnerte Frank. „Und an einem Kerzenanzünder kehlt es noch, Muttchen! Aber kauf nur solchen mit einem Hütchen zum Auslöschen der Lichter am Daum«. Und —" »Und nun ist Schluß! Ihr Quälgeister! Ihr seid ja nicht bei Tröste! Da kann ich mich ja unverzüglich auf den Weg machen, um das alles noch zu erledigen", entrüstet« sich Re nate mit einem Blick auf die groß« Standuhr. »Das sollst du ja auch!" »Darauf warten wir ja nur!" klang's ihr fast gleichzei tig aus beider Munde entgegen, und wieder lachten sie wie die Spitzbuben. Ursula flcg an den Fernsprecl>er, d«n Kraft- wagen sofort herzubestellen und dann hüllten sie unter La chen, Scherzen, Necken und Liebkosungen die gutmütig schel tend« Renate in Mantel und Pelz un^ Ursula geleitete sie di» -um Tor. »Denk an die Nelken, Muttchen!" „vergib di« Rosen nicht", rief ihr Frank vom Dielen fenster aus nach. - Und al« T«ck zuletzt noch herbeigestürmt kam und durch aus mitgenommen sein wollte, fragt« Ursel neckend, ob sie denn auch für den „edlen T«ck" eine würdige Weihnachtsgabe besorg habe? Kl» Renat« auf halbem Wege zur Stadt einmal den Kopf zum Fenster de» Dagitzs heraussteckt«, sah si« einen Das neue Steuererklärungsformular. Den meisten Steuerpflichtigen ist in diesen Tagen von den Finanzämtern das neue Formular für die Abgabe der Steuerertlärung zur Einkommensteuer für da» Steuerjahr 1S21 zugegangen. Es enthält gegenüber dem Formular des vorigen Jahres einig« für den Steuerpflichtigen recht be achtenswerte Änderungen, die im wesentlichen durch dis Neuregelung des Einkommensteuergesetzes vom 24. Mär, 1921 bedingt sind. . So ist auf Seite 2 unter den Abzügen, die bei der Er- mittlung des steuerbaren Einkommens gemacht werden kön nen, ein besonderer Absatz für Aufwendungen für Neubs- schaffung von Kleinwohnungen gemäß 8 5g des Einkommen steuergesetzes. Nach diesem können bei der Ermittlung des steuerbaren Einkommens Aufwendungen, die der Steller- pflichtige für die Neubeschaffung von Kleinwohnungen, die tn den Jahren 1920 bis vinschl. 1923 baulich beendet worden sind, sofern die Verwendung der VauGn zu Kleinwohnungs zwecken für mindestens 15 Jahre von der Fertigstellung ab . gesichert ist, in Abzug gebrächt werden, jedoch nicht über den Betrag hinaus, um hen diese Aufwendungen den gemeinen Wert der Bauten oder die durch sie eingetragene Werter höyung der Gebäude übersteigen. Wenn demnach ein Steuerpflichtiger km Jahre 1921 sich ein Haus errichtet hat dessen Baukosten ungefähr 181000 betragen, wenn weiter hin der gemeine Wert dieses Hauses auf 40 000 -4t sich be läuft, so betragen die unrentierliä>en Voiikosten 141 000 -4l. Er kann also bei der Ermittlung seines steuerbaren Einkom mens 141 000 -4l in Abzug bringen. Wenn er im Jahre 1921 ein Einkommen von 56000 --tt zu versteuern hat, so be trägt davon die Einkommensteuer 12 800 -4t. Nach Abzug des unrentierlichen Wertes seines Hauses in Höhe von 141000 -4t hat er in diesem Jahre kein EinkoNimcn zu ver steuern, d. h. er spart an Einkommensteuern 12 800 -4t. Noch günstiger gestaltet sich die Ersparnis an der Einkommen steuer, wenn der Steuerpflichtig« mit der bauausführenden Firma bez. Gesellschaft einen Vertrag dahin abgeschlossen hat, daß die Baukosten nicht in einem Jahre, sondern in mehreren Jahren fällig sind. Verteilt er so vertraglich die unrentierlichen Kosten von 141 000 -4l auf drei Jahre derart, daß in den beiden ersten Jahren je 56 000 -4t und im dritten Jahre 29 000 -4t fällig werden, so kann er im ersten Jahre 56 000 Ut, im zweiten Jahre 56 000 -tt und im dritten Jahre 29 000 «tt bei der Ermittlung seines steuerbaren Einkom mens in Abzug bringen, d. h. er erspart in den ersten beiden Jahren die gesamte Einkommensteuer — 2 mal 12 800 °4t ----- 25 600 -4t und im dritten Jahre 12 800 -4t — 3400 — 8400 -4t. Insgesamt also erspart er an Einkommensteuer einen Betrag von 33 000 -4t. Voraussetzung für die Ab setzung der unrentierlichen Kosten in den einzelnen Jahren ist, wie bereits gesagt, daß vertraglich die Fälligkeit der ein zelnen Zahlungen auf die verschiedenen Jahre festgelegt ist. Weiterhin bestimmt der 8 59, daß Beiträge, die der Steuerpflichtige gemeinnützigen Vereinigungen und Gesell- lchäften in den Jahren 1920 bis einschließlich 1923 zugewen det hat, insofern diese Vereinigungen oder Gesellschaften katzungsgemäß und tatsächlich ausschließlich die Förderung des Kleinwohnungsbaues bezwecken, bei der Ermittlung des steuerbaren Einkommens in Abzug gebracht werden können, tische Ausschuß seinerzeit auf Veranlassung der Reichsregie- Eine weitere Besonderheit befindet sich auf der Seite 4 rung ein Gutachten über diese Angelegenheit erstattet habe, des Steuererklärungsformulars. Es ist dort gefragt, ob eine Die Entente sei seit Monaten immer wieder an dk Reichs-