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Z5 sich von Westen her so an Stolpen, -ah nmn meinenMmt«, beide wären eins. Aber doch sind es zwei seDständige^ürte von jeher gewesen. — Altstadt hat eine recht interessante Ber- gangenheit, und wenn seine alten Grundmauern redenköstn- ten, dann würden sie uns viel über die Wechselfälle der Zei ten, über Leiden und auch Freuden seiner ehemaligen Be- wohner erzählen. Wir wollen versuchen, ihre Sprach« zu verstehen. * ' 7 > Der Rame des Ortes lautet in alten Urkunden Lllde- stai'.t", auch „Wdinstadt", und es ist Altstadt in frühesten Zei ten ein Städtlein und gut befestigt gewesen. Es bestand z«- ben dem alten Städtchen Jockrim, das bis zum Hussitenkriege unterhalb der Burgwehr nach Rennersdorf zu lag und Huf dessen Trümmern nach seiner Zerstörung Lurch die Hussiten zum Teil das heutige Städtchen Stolpen sich erhob. Ke Jockrimer Kirche lag da, wo sich heute der alte „Kapelleri- garten" befindet, dem Grundstück des Herrn Baumeisters Ullmann gegenüber, von diesem nur getrennt durch die Landstraße. Die Überlieferung berichtet, daß Jockrim dem Anstürme, der fanatischen Mordbrenner nicht widerstehen konnte und von ihnen dem Erdboden fast gleichgemacht wor den sei, während Altstadt mit seinen guten Mauern und tap feren Bürgern widerstanden habe. Ob diese Überlieferung in bezug auf Altstadt den tatsächlichen Vorgängen auch ent spricht, wollen wir dahingestellt sein lassen: denn es dürste schwer sein, volles Licht in die Sache zu bringen. Spuren ehemaliger Befestigungsanlagen von Altstadt lassen sich aber heute noch seststellen. Reste des alten Wall grabens sind vorhanden. Bei der Erbauung von Häusern stieß man wiederholt auf altes, festes Gemäuer. Auch die alte Anlage eines Marktplatzes läßt sich nachweisen. N. Senfs von Stolpen gibt in einer alten Schrift folgende Beschrei bung von Altstadt: „Das Städtchen hat einen Graben gehabt, davon die Spuren noch übrig sind, Mauern und Ouaderstücken, drei Tore, eines nach Dresden, das andere nach Pirna, das dritte nach Stolpen, der Markt ist viereckig gewesen." — Altstadt dürfte seine Stadtgerechtigkeit nach Gründung des Städtchens Jockrim verloren haben, das seiner Neben buhlerin wohl den Rang abzulaufen wußte. Dle Einwohner von Altstadt haben sich von jeher nicht als Bauern und Häusler, sondern als Erbbegüterte und Erbeinwohner be zeichnet und werden als solche auch in den früheren Kauf briefen nur so genannt, auch konnte man das auf den alten Grabsteinen lesen. Bei Frohndiensten hatten die Altstädter vor anderen immer gewisse Begünstigungen und Vorrechte. Es ist aber wohl kaum anzunehmen, daß Altstadt im Hussitenkriege so ganz ohne Drangsale davongekommen sein soll. Ringsum gingen die Dörfer in Flammen auf. Röthen dorf, zwischen Stolpen und Lauterbach gelegen, sank in Asche, desgleichen Letzsche und Luschdorf, drüben im Karswalde bei Fischbach und Arnsdorf, Reinhardtswalde, in-der Masse- ney bei Seeligstadt Rüdigersdorf. Letzsche lag am, südlichen Abhange des Stolpner Berges. Das Dorf ward nicht wieder aufgebaut, seine Bewohner nahmen zumeist Zuflucht in Alt stadt und trugen somit zur Vergrößerung des Ortes bei, und zwar durch einen Anbau unten im Tale. Die Grundstücke des ehemaligen Dörfchens Letzsche gehören auch jetzt zumeist zu Altstadt und führen den Namen „Letzsche-Felder". Am 1. Januar 1559 ging Altstadt mit der Stadt Stol pen in den Besitz des damaligen Kurfürsten über, nachdem der Ort unter bischöflicher Gewalt gewesen war. Zur Zeit der Meißner Bischöfe befand sich in Altstadt ein Vorwerk, das „Tannenfeld" genannt, das Bischof Rudolf von der Pla nitz (1411—1427) zum besten der Altaristen der Sankt Bar- barakapelle auf Burg Stolpen verkauft und vererbte. Kur fürst Vater August verwandelte jenes Vorwerk zum Teil in ein Forsthaus, später kamen einzelne Grundstücke in Privat hände, einen Teil übergaben die Kurfürsten den Schullehrern von Altstadt zur Nutznießung. — Kurfürst August ließ auf dem Altstädter Vorwerk« eine Schäferei anlegen, die aber am 10. Aug. 1724 infolge eines Blitzstrahles eingeäschert wurde. Bald darauf entstand ein Neubau, dessen Gebäude noch zu Anfang des 19. Jahr- Hunderts erhalten waren. — Unter Vater August wird ein Besitzer Barchel v. Tolke- witz in Altstadt vielfach erwähnt, -u dem der Kurfürst tni Automobil-Motorspritz« liefert mittelst rifugalpumpe bei 80 Meter gesamtmano- 2000 Lißrr Wasser in der Mi- »Ast S Meter beträgt. Ein erbthäster ist an den Saug- 00m -Bedienungsstand aus dieNtfe «ach Einstel- des Wasserbehälters, «ren-als Gasfpritze bezw. zum " — und ferner zur ? Der Benzinmotor des eine Stärke bis zu-70 ?3. eug eine Höchstgeschwindigkeit.von etwa rr Stunde bei. ebenem Terrain. Stei- tverden bis zu 16 Prgz^bei guten Straßenverhält- zultzProzent überwunden, wobei noch eine Fahr von 6 KiLmeter ermöglicht wird, In der ganzen Wett «nerreicU und mit dem Namen auf das engste verbunden ist die benzinautomobile Äs Rettungsgerät der Feuerwehr. Ein sechs- Wechfelgetriebe mit direktem Antrieb vom Fahr- Ä zum iklfrichten, Ablegen, Ausziehen, Einlassen «n der Letter. . Die Handgriffe für die drei Bewe ge« Ihr Leiter- d. st. Ausrichten,-Ausziehen und" Drehen «us einem ÄeuerboS vereinigt, Die Bewegungsrich- HaÄrgriffe äst gleicÄmifend mit der Leiterbe wegung. Alle drei Bewegungen können ganz beliebig zu sammen oder einzeln erfolgen und zwar sowohl mit motori- sthrp'Krast oder als Reserve mit Handbetrieb. Die neuesten Feuerwehrleitern haben eine Auszugshöhe bis zu 26 Meter bemerkenswert ist die Zettbeanspruchung für die verschiede- - Wen Brwegungsarten der Leiter: Austichten mit dem schnellen Gang 25 Sekunden, Ausrichten mit dem langsamen Gang 2 Minuten, . Ausziehen etwa 25 Sekunden, beide Bewegungen zw sammen 35 Sekunden», Drehen mit dem schnellen Gang SO Sekunden und zwar « vollständig im Kresse. ' Wer Äs Nichtfachmann diesem Gipfelprodukt der und den Zusammenhang 7 Wutschen den gleichzeitigen, verwirrend wirkenden Raumbe- roegungen der Feuerwehrleiter nicht kannte, dem werden diese Betrachtungen eine willkommene Aufklärung und das Gefühl der Beruhigung geben, wenn das Gespenst der Feuersbrunst zwischen Grobstadtmauern ihn umfaßt. Denn selbstverständlich sind solche technisch vollkommene Brandbe- tämpfungsmittel nur in Großstädten zu finden. Für die Beurteilung deutscher Jngenieurkunst ist eine " - Betrachtung kennzeichnend, die die „Times" gelegentlich eines großen Brandes des Londoner Warenhauses „Gu- möge" im vergangenen Jahre veröffentlichten Sie sei hier abschließend wörtlich wiedergegeben: » „Das alleGeste, das Ins jetzt an Feuerwehrleitern her gestellt wurde, «st das Fabrikat Magirus. Die Brigade be- sttzt davon 11, sämtlich in Deutschland und vor dem Kriege ^Hchriztert. Durch eisten Motor kann die Leiter in zwei Se- - kNnben SO Fuß hoch hinausgeschkeudert werden. Die schmälste > Straße in London ist nicht zu schmal für ihren Gebrauch. Außerdem braucht sie nicht gegen die Mauer gelehnt zu wer- Zen. Der Feuerwehrmann ersteigt sie/ als wenn er ein indischer Jongleur wäre, der in unergründliche Höhen Wstmsklettert. Warm» gerade nur ein Deutscher, die Mono- polisterung dieser genialen Erfindung in Anspruch nehmen kann, fft schwer zu verstehen. Wir hätten wahrend des Krie- W» unser Licht Äs Erfinder leuchten lassen können." Dieses von durchaus nicht wohlwollender Seite, aber «mftschfia und freiwillig bekundete Anerkenntnis ehrt Con- «0d Dietrich Magirus, der ein Wohltäter der Menschheit ' Dor Rachdrmk der OrigiNÄbeiträg« ist nur mtt ausdrücklicher GepchmigMW des Verfasser« oder derSchrkfüeitung statthaft. Pltft«dt stet Stolpe«. Bon 8t. n hat das Dorf gehalten. Es schmiegt dem