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Ar 4tz Dt««tag, L7 De-emder. LAtt Der SaMjche Lanömtt. WSchsotttche Vellage zum „Süchfischeu Erzähler". Deutschlands EruLhrungistinGefahr Das Stickstoff-Syndikat macht bekannt: Der Landwirtschastsrat ist auf das Höchste beunruhigt wegen der schlechten Belieferung mit Stickstoffdüngemitteln. In der Tat ist der Versand von Düngestickstoff seit Monaten äußerst gering. Die Ursache liegt ausschließlich darin, daß den Werken die für den Abtransport nötigen Wagen fehlen. Es find gestellt worden von den im September angeforderten rd. 15 700 Wg. zu 15 To. nur 9000 Wg. oder 57 im Okto ber angefordert rd. 14 500 Wg. zu 15 To. nur 6500,Wg. oder 45 im November angefordert rd. 10 000 Wg. zu 15 To. nur 5500 Wg. oder 29 <A>. Trotz aller unserer Bemühungen hat der Dezember bis jetzt keine Besserung gebracht. Im Gegenteil sind für die lei stungsfähigsten Werke vom 1. bis 4. Dezember nur 14 und in den letzten Tagen vom 5. bis 8. Dezember sogar nur 2 bis 3 der angeforderten und notwendigen Wagen ge stellt worden. Die Werke sind mit Aufträgen überhäuft. Die Ware zu ihrer Ertedigung ist vorhanden, eberrso Entspeicherungs- und Abladeeinrichtungen. Insgesamt warten 200 000 To. Stickstoffdüngemittel auf den Abtransport, weitere 600 000 To. werden in ständig stei gender Erzeugung noch bis Ende April hergestellt. Sollen diese Mengen der Landwirtschaft für die Früh jahrsbestellung zugeführt und damit der deutschen Volks- ernährung im nächsten Jahr nutzbar gemacht werden, bedür fen die Werke von jetzt ab einer regelmäßigen Gestellung von mindestens 460 Wagen zu 15 To. täglich. Unsere unzähligen Vorstellungen bei allen maßgeblichen Stellen um bessere Wagengestellung waren bis jetzt nicht nur vergeblich, die Eisenbahn hat sogar die Wagengestellung für Düngemittel nunmehr gänzlich gesperrt. Die Lage ist ernst. Wir allein können die Verantwor tung nicht mehr tragen. Sache der verbrauchenden Landwirtschaft, ja des gesam ten deutschen Volkes mutz es nunmehr sein, sich auch ihrerseits mit allem Nachdruck dafür einzusehen, daß die Eisenbahn diese, im Verhältnis zum Gesamtverkehr, kleinen Mengen rechtzeitig abfährt. ihres Waldes zur Seite zu stehen, für etwa von den Gemein den beabsichtigte gemeinschaftliche Waldbegehungen einen Sachverständigen zu entsenden, für landwittschafüiche Ver eine, die forstliche Vorträge wünschen, einen Vortragenden zu stellen und weiterhin den Bezug von guten forstlichen Sämereien und Pflanzen zu vermitteln. Bestellungen auf Samen und Pflanzen sind möglichst umgehend bei der Forstabteilung Dresden-Lfft., Sidonien- straße 14, l., einzureichen. Landeskulturrat. Neue Sttckstoffdüugernittel Don Jng. Constantin Redzich-Frankfurt a. M Die Abhängigkeit Deutschlands vom Ausland in Bezug auf Ernährung wird solange stetig zunehmen, bis sich endlich eine Erkenntnis bei unseren deutschen 'Landwirten Kahn bricht, nämlich mit der veralteten Methode des Ackerbaues bedingungslos aufzuräumen, um unter Einführung moder ner Hilfsmittel die Erträgnisse bis zu einem gewissen Grade zu steigern, zu vervielfältigen. Wie Deutschland bei der ge ringen eigenen Produktion dem Auslande immer mehr ver sklavt, beweisen erschreckende Ziffern der neuesten Statisti ken, wonach die versorgungsberechtijste Bevölkerung etwa 4 Millionen Tonnen Brotgetreide benötigt, die deutsche Landwirtschaft jedoch heute nur noch 1,75 Millionen Tonnen zur Verfügung stellt, gegenüber 2,9 Millionen in den Vor jahren. Rechnet man, daß eine Tonne auslmchisches Brot getreide etwa 400 mehr kostet als das Jnlandsprodukt, so wandern jährlich etwa 10 Milliarden Mark allein zum Ankauf von Brotfrucht ins Ausland, ein Riesenbetrag den wir hier für andere Zwecke viel notwendiger gebrauchten. Es kann daher nur als vaterländische Pflicht betrachtet werden, in jeder nur irgend möglichen Weise eine Aufklä rung der ackerbauenden Bevölkerung zu versuchen, an Harst» von Zahlen zu beweisen, daß die neuesten Erzeugnisse unse rer rastlos schaffenden Industrie nicht etwa eine Belastung der landwirtschaftlichen Betriebe, sondern, gegenteilig, eine Kräfteersparnis mit nachfolgender Prvduktionserhöhung, also einen Mehrgewinn bei ermäßigter Arbeitsleistung be deutet. aus Hierzu dient sowohl die gottlob immer weiter sich dehnende Mechanisierung, dann aber in der Hamstsaö Verwendung synthetischer Düngemittel, zu dem Zweck Nährboden seine Urstoffe zurüchzugeben, die man ih> Jahrtausenden entzog, ohne vollgültigen Ersatz dost leisten. Diese Ersatzstoff sind nun aber nicht allein ' türvchen Dünger enthaften, sondern müssen * ' Errichtrmg^einerForstabteUuug im Landeskulturrat Im Landeskulturrat ist am 1. Dezember 1921 eine Forstab- tellung eingerichtet worden. Die Forftabteilung hat die Auf gabe, den Waldbesitzern, insbesondere den bäuerlichen Be- .. , . , sitzern mit sachverständigem Rat bei der Bewirtschaftung von entfernten Otten