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di» der HageüMe, wenn angän««, wt« süt» her üblich, bi Sprechsilben wiedergegeben und Vie Stimmen w«deu öüch Lotchoh«, Stärke, Tempo, Klangfarbe so genau Setemqetchoet, daß man Loigts Bewahren als durchaus pvaktischbnuuhbor anerkennen muh. Ein solches Sttmmeustudtum reicht nun zum wirklichen Aennmiernen der Bogeüoekt allein keineswegs aus. Unbe dingt gehört da« noch der Besuch des Zoologischen Gartens, des okaithologttch außerordentlich reiächaltigen Zoologischen Museums tm Dresdner Zwinger und mit beschickter, gröbe rer Logslausstellungen. An guten Vogelwerken ist das deutsche Schrifttum nicht arm. Auch nur einen Teil hier zu charakterisieren, würde zu weit führen und den, der wirklich unserer»«-ienlla arrmdilis" Lust hätte näher zu treten, mehr verwirren als fordern. Deshalb seien aus der Fülle ledig lich zwei Werke genannt, die für Las Eindringen in das reichhaltig« Gebiet vor allen anderen in Betracht kommen. Es sind das »Deutsche Logelbuch* von Dr. Floertcke, d« soeben in Lieferungen im Kosmos-Verlag heraus kommt und »Einheimische Stubenvögel" von Dr, Ruh suveugsche Beriagsyandlung, Magdeburg). Floertcke ist als weitgereister, kenntnisreicher Forscher,, der aus eigener Erfahrung schildert, ein ganz vortrefflicher Führer in die Vogelkunde, deren zahlreiche Probleme, als Wanderung der Vögel, wirtschaftliche Bedeutung, Vogel schutz, Von mst> Eigenschaften des Vogelkörpers usw. er in ungemein flüssiger Darstellung erörtert; im speziellen Teile läßt er das gesamte deutsche Vogelleben in prächtig leben digen Bildern am Leser vorüberziehen, wobei er, meist von "einem persönlichen Erlebnis ausgehend» die körperlichen Eigenschaften und Wesenseigenart der einzelnen BogÄarten mit solcher Frische und Herzlichkeit bespricht, die begeisternd wirke» und der schönen Wissenschaft immer neue Anhänger zuführen muß. Trotz seiner volkstümlichen, leicht verständ lichen Darstellungsweise ruht sein Buch durchaus auf wissen schaftlicher Grundlage, nur ist in ihm glücklich alle nüchterne Sachlichkeit vermieden, die die beschreibend naturwissen schaftlichen Bücher trotz bester Absicht ihrer Verfasser oft so verzweifelt trocken macht. Die Abbildungen des Werkes stammen au» der Hand des Bogelmalers Karl Neunzig, dessen Logelbilder die typische Form und natürliche Stellung des Bogels mit einer in allen Abbildungen gleich ruhigen Sicherheit festzuhallen vermögen, wobei der Künstler hinter seinen Bildern als Persönlichkeit völlig zurücktritt und die Natur in gewissenhaftester Abschrift ungekünstelt und schlicht seGft wirken läßt. Vas hohe Lob dieser Worte wird freilich nur der zu werten wissen, dem bekannt ist, wie wenig bedeu tende Vertreter dieser schwierige Zweig der Tiermalerei aufweist und wieviel schlechte Vogelbilder daher verbreitet sind. Erinnert sei hierbei nur an die jammervollen Karrika- turen von Vögeln, die im laufenden Jahrgang von »Wester manns Monatsheften" zu sehen waren. Einige Tafeln des Floerickeschen Buches sind allerdings farbig in den schwarzen Tönen mißlungen. Daneben finden sich aber auch Tafeln von ausgezeichneter Farbwirkung, die allen naturwissen schaftlichen Wünschen entsprechen; künstlerisch ästhetische For derungen an Bildern in Werken zu stellen, die lediglich Sach- kentztnisse vermitteln sollen, geht wohl unter den heutigen Verhältnissen noch schwerer an als früher. Zum tieferen Eindringen in das Wesen de« Vogels ist das Halten von Vögeln als Ztmmergenossen von größtem Werd Die Bogelliebhaberei liegt ja dem Deutschen im Blute und auch in unserer Stadt hänqcn Biele an diesen schönen, lieben Geschöpfen, die liebevolle Pflege mit uner- müdlichem Gesang und treuester Anhänglichkeit vergelten, es kochen natürlich auch Fälle vor, wo so ein Trotzköpfchen be harrlich schweigt. Dann ist guter Nat teuer, aber doch zu haben. Da» führende Handbuch auf dem Gebiet der Stuben- vögelhaltung ist seit vielen Jahren dos Buch des verstorbe nen Dr. Nuß »Einheimische StubenvSgel", das Karl Neun zig neu herausgegeben und mit zahlreichen prachtvollen, drucktechnisch auch völlig einwandfreien Bunttafeln ge schmückt hat. Das Büch behandelt alles nur denkbar Wis senswerte über Stubenvogelhaltung auf Grund der Ersah- rung eines Menschenlebens, das aanz der Erforschunq ge fangener Vöael gewidmet war. Wegen seiner Gründlichkeit und Zuverlässigkeit sollte es in der Hand eines jeden Boqel- pfleger» zu finden sein, dem das Wohl seiner Schützlinge am Herzen liegt. Denn di« Gesangenhaltung von Vöaeln 1,-t Pflichten auf, dir der gewissenhaft« vogalwkt seW r»d«d »rftvierr wird; der Vogel O «Les sfl» tsbsrckes Ge schöpf, das völlig in die Hand seines Besitzers gegeben ist, von dem sein« Gesundhell wie sein Leben abhängt. Sämt liche europäischen Vögel, die sich zur Stubercholrung eignen, sind in dem Werk auf das genaueste beschrieben und in ihren Lebsnsgewohnheiten erschöpfend geschildert. Mit diesen drei Büchern wird der Anfänger vor der Hand für seine Studien gerüstet sein. Sie werden ihm sicher die Kenntnis der heimischen Vögel vermitteln und ihn auch mit den anderen deutschen Vögeln bekannt machen. Zum gründlichen Vordringen in di« Bogelkllnde bedarf es ober noch eines viel umfänglicheren Rüstzeuges. Der Vogel ist ein Wirbeltier; ein Lehrbuch der Wirbel- fterkunde darf deshalb dem Wellekstrebenden nicht fehlen. Die Nahrung des Vogels aus pflanzlichen Stoffen und tieri schen Organismen zwingt ohne weiteres zum Studium der Pflanzen- und Tierwelt, die wiederum abhängt von der vberflächengeftaltung und mineralogischen Zusammen setzung der Gesteinsarten und dos Untergrundes des For schungsgebietes; Lehrbücher der Botanik, der allgemeinen Zoologie, Insektenkunde, Mineralogie, Erdgeschichte und mit letzterer zusammenhängend der Astronomie sind erfor derlich. Die Mechanik dos Vogelfluges, dis Entstehung der Farben der Dogelfedorn, die Funktionen des Auges und Ihres sind ohne physikalische und chemische Kenntnisse nicht u verstehen, die Wanderungen der Vögel und ihre Abhän gigkeit von Wind und Wetter drängen zum Auffüllen der Kenntnisse in diesen Richtungen; Werke über Physik, fhenrie, Geographie, Meteorologie müssen daher ebenfalls n der Bücherei des Ornithologen vorhanden sein. Das Ver- tändnis des Baues des Bogelkörpers und seiner Lebensvor länge können nur Lehrbücher der Anatomie und Physiologie -ermitteln und das Studium des seelischen Lebens der Vögel ordert das Betreten dos heiklen, täuschungsreichen Gebiets -er Tterseolenkunde. Dio Fragen nach den verwandtschaft- ichen Beziehungen der Vögel zu anderen Tierstämmen 'ühven zum Studium der Abstammung«- und Entwicklungs lehre und damit ins Herz der gewaltigen, reformatorischen Heistestat eines Darwin und schließlich zu den höchsten Fragen, die je denkend« Menschen über die natürliche Her- lunft alles Irdischen bewegt hoben. Die Natur ist keine glatte Fläche mit fein abgezirkelten Denk- und Forschungsgebieten; wie in einem Netz hängt in hr Masche an Masche, alle, auch die noch so entlegen erschei nenden Gebiete berühren sich in ihr über andere hinweg und 'ilden zusammen eine gigantische Einheit, deren herrlicher Sau sich dem ihr Nahenden erschließt, von welchem Punkte -r auch ausgehen möge und sei es selbst — vom lustigen Krähen eines kleinen Zeisigs. -t. Der Nachdruck der Originalbeiträge ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verfassers oder der Schriftleitung statthaft. Wie »«sere Heimat in früheren Jahre« »o« Orkane» heimgesacht wurde Don 8t. Am k. November 1921 raste ein furchtbarer Orkan durch die deutschen Lande, der viel Schaden anrichtete. Das erin nert uns an die Berichte aller Chronisten. Da heißt es in deren Aufzeichnungen, soweit sie unsere engere Heimat be troffen: Anno 1-135, in der Marter-Woche, warf ein hefftiger Sturm-Wind einen Thurm Es dem Stolpner Schlosse über den Haussen. — Anno 1612, den 2. und 3. Dezhr., war ein großer, ungewöhnlicher Sturmwind, welcher in Städten und Dörfern, auch in Wäldern viel 1000 Taler Schaden getan. Anno 1660, den 2. Advent, früh von 8 Uhr, biß nochm. um 3 Uhr, war ein grausamer Sturm-Wind, so durch ganz Europa und auch in Radeberg, Stolpen, Neustadt und Bi schofswerda schrecklich wütete. In gemeiner Stadt-Püschen zu Bischofswerda hat er viel 1000. Stämme Holz umgeris sen, daß, wie man sagt, eine Klassier um einen Schlesischen Dreyer auff'n Platze gegeben wurde. Aufs dem allen Rath- Hauße in Brschoffswerda hat er ein Stück aus der Fahne (Wetterfahne) gerissen, wie annoch zu sehen ist. — In Bubis- sin warf er den Rathhauß-Thurm saust den Uhr-Glocken ganz