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Sträucher und Kwergholzgewächse" vor, ein weiteres be- spricht „Unsere ünlräuter", schließlich^ ist auch den „Nutz- pflastz'v" em Bändchen gewidmet. Allen Bäichch-n gehen Einleitungen und Übersichten der behandelten Pflanzen vor aus. deren genaue Beschreibung dmm folgt. E n: öecarlige Stok'verteiltzng v äre nun gewiß noch Nicht des Aufhebens- wert, das hier von ihnen gemacht wird. Aber das ganz außergewöhnliche, das diese bequemen Handbücher vor allen anderen Tchchenführern auszeichnet, ist ihre illustrative Aus stattung. Man kann ruhig sagen, daß die 10') Dunttattln eine» jeden Bündchens das schönste an Abbildungen g:b'.n, das jemals in volkstümlichen Büchern geboten worden ist. Diesg prächtigen Tafeln, von denen bis jetzt an 600 erichie- nen sind, zu berrachicn, ist ein Genuß und auch em Vergnü gen für den, der sonst vielleicht nichts für Pf!anzenbild:r übrig har Es. ist auch ein Vergnügen, die Pflanzen nach t ihnen zu bestimmen, denn diese Bücher lassen nicht im Stich, da Prof. Klein Vollzähligkeit anstrebt. Der Band über die „Waldbäume" zeigt daher alle unsere Bäume und Sträu cher des Waldes, sogar bei uns heimisch geworden: Auslän der, wie Akazie, Roteiche, Weymouthskiefer, Kanadische Pappel n o. m. sind dargestcllt. Beim Betrachten der allermeisten dieser Tafeln weiß man ost nicht, ob man die peinlich gewissenhafte Naturtreuc oder di« künstlerische Schönheit dep. Darstellungen mehr be wundern soll. Pflanzenbilder kennt ein jeder aus den Lehr büchern, wo sie auf weißem Papieruntergrund unter völliger Verschiebung der natürlichen Farbwerte, zwar naturwissen schaftlich richtig, aber von aller natürlichen Umgebung los gelöst, nüchtern und unkünstlerisch dastehen. Ein solches Pflanzenbild mag noch so richtig sein, es befriedigt aber keineswegs das Schönheitsbedürfnis. Das ist aber nun ge rade bei den Tafeln der Kleinschen Taschenbücher in hohem Maße der Fall. Die Pflanzen erscheinen auf farbig getöntem Unter grund, der dem einzelnen Bilde alle Härt^ nimmt und Wärme gibt. In prachtvoller Klarheit, die jede naturwissen schaftliche Orientierung erlaubt, heben sich die Pflanzen zu mal von dunklem Untergründe ab, den einzelne Künstlerin nen angewendet haben und der zu sonst noch nie gesehenen Farbwirkungen führt. Wahre Kabinettstücke der Pflanzen malerei finden sich unter.den Tafeln der „WaLbäume", die sämtlich von der Karlsruher Malerin Margarete Schrödter geschaffen worden sind. Auf den herrlichen Bildern der Sommer- und Winterlinde meint das Auge in das grünlich dämmernde Dunkel dicht belaubter Baumkronen zu blicken, aus dem die blühenden Zweige in vollendeter Naturtreue dem Beschauer greifbar wie frisch gebrochen entgegenragen. Auch der Waldblumenband ist von dieser außerordentlich gewissenhaften Beobachterin mit sicherster Hand geschmückt worden. Wie überraschend schön selbst Unkräuter -ein ken nen, zeigen die rieten farbenreichen Tafeln der Anqehö-igen vieler zera-btcien und verfolgten Pflanzenq uppen, die von mehreren Mnalukern der Karlsruher Malcrschule stammen. Alfred 6'an ! i-rs oder Marianne Spulers und anderer Ta feln -scheinen auf gleicher Höhe naturwissenschaftlicher Kar- reich :t und crm-utvollrr Schönheit wie die mit ganz be sonders s'chccr Pinselführung gestalteten Bilder Margarete Lcyrodrers. Eine ausgesprochene Künstlernatur ist Ludw g Barnnna.,dessen Blumenbilder bereits die zünftigen Kunst- gclrhttcn zu restnaftigen beginnen, was bei dielen Herren schon etwas belogen' will, da ihr geringes Naturve-standni- für qewöl nsich ! »e naturwissenschaftlichen Maler v « das fünfte Rod am Wogen der Kunst ansieht und ihr: Nti-r- ent'revidung "'ne schlicht getreue Wiedergabe eines Nattir- ebjektes gar nicht zu würdigen imstande ist. Barinings zarte, duftige Wiedergaben des Ackerhorn- trautes, der.-oKclwicke, des Gundermanns und vieler ande rer Warzen sind mit ihrem Gehalt an Stimmung schon fast nicht mehr zur Gattung der eigentlichen, auf gemütvolle Er regung verzichtenden naturwissenschaftlichen Malerei, die lediglich Kenntnisse vermitteln will, zu rechnen. Sie sind durchaus schon köstliche kleine, auf sich selbst gestellte Kunst werk, wert dem Band entnommen und unter Glas und Rah men gebracht zu werden. Der Künstler vermag das flutende Licht eines heiteren Sommertages in sein kleines Bild einzu fangen, in dessen Hellem Elast dos zarte Pflänzchen umflos sen steht, als sähen wir es auf blumiger Wiese gelagert, ge gen den fahlgelben Hintergrund eines reifen Halmenmeercs oder gegen das grüne Gewirr eines Wiesenrandes, über dem * > . .... ein lichte«, weißbewölkte« Blau das Auge in die Höhe führt. Blättert man im Bändchen „Unsere Sumps- und Was serpflanzen", so ist auch da die Überraschung groß: wirtlich soviel Schönheit zeigen auch diese so wenig gekannten Ee- w.ichi?? Wosierknöterich mit hellroter Blicken ihre, mc,ß- blühendes Wollgras, die Rohrarten mit ihren braunen, fil zigen Kolben, Teichrosen und flutender Hahnenfuß sind, um nur einige zu nennen, wahre Naturausschnitte, die von einer Reihe verschiedener Maler und Malerinnen in gleich ge wissenhafter Treue und trotz aller Sorgsamkeit der Zeich nung, alle Nüchternheit vermeidend, in lebensvoller Frisch? und wie immer betont fei, voller Schönheit wredergegeben sind In der volkstümlichen botanischen Literatur gibt es nichts, was diesen vorzüglich ausgestatteten Bändchen in be zug auf Reichhaltigkeit, praktischer Brauchbarkeit und Schön heit an dis Seite zu setzen wäre. Mit ihrer Hilfe kann ein i-der in dis Welt der wildwachsenden heimischen Pflanzen eindringen, deren Kenntnis ihm so fast spielend vermittelt wird und die ihn zugleich auf den Schatz an natürlicher Schönheit Hinweisen, der auch im bescheidensten Blumenkrpf- men verborgen liegt. Der rührige Verleger Earl Winter in Heidelberg, dem wir diese trefflichen Bücher verdanken, bereitet aber auch be reits über die Eartenblumen und Ziersträucher einige even- iolls reich mit Tafeln ousgestattete Bändchen vor; ein Wz band siebt kurz vor der Ausgabe. Die jungen Hausfrauen und jungen im Haushall be reits tätigen Mädchen wünscht sich Prof. Klein derondsrs als Leser und Benützer des hauptsächlich für die Küchenpraris berechneten Bändchens über „Nutzpflanzen der Landwirt schaft und des Gartenbaues", das ebenfalls 100 farbige Ta-eln -mhatt. Die Schilderung dieser allgemeiner bekann ten T-.'nmclNe nac Getreidearten, Hülsenirüchie, ,>!>',erpfl.m 'en. Hackiiucktc. Gemüsepflanzen, Küchenkryuier. usw über da: Siam-n; stanze, Hemmt, Einführung t-ei un;, Ge^chi-bte der Kultur und weshalb eine Pflanze überhaupt kultiruut wird, weiß vielfach fesselnde Einzelheiten mitzuteilm. Wie der Sun le- eie einzelnen Eetreidearten nun leich' zu mner- sct.udeu vermag und der Nickitlandwann sich über die sc häufig in den Zeitungen angebotencn Futterpflanzen Serra della, Cporg.l usw. belehrt findet, braucht uuck, dem Stadler em blaublühend s Leinfeld oder ein gelber Aus acker nicht m.kbr fremd zu bleiben. So sind denn diese einzigartigen Bücher wahre Bücher der Heimat, die ihrem Benützer wie wenig andere die hei matliche Natur erschließen, ihm ihre oft verborgenen und übersehenen Schönheiten aufzeigen und ihn-so immer enger und fester an die Heimat schließen. Säe sind aber auch — in einem anderen Sinne — ein Markstein der in Deutschland hochentwickelten, einst von Holland ausgegangsnen Blumen- und Pflanzenmalerei, die in ihrer Bereinigung von natur wissenschaftlicher Richtigkeit mit künstlerischer Schönheit in der bildlichen Ausstattung auch volkstümlicher-Bücher zum ersten Male entschlossen einen neuen Weg betritt.' -t. ' u !! Vis sn vorsteftenäsm ürtlkel er»äkvtso ' !! ootllr«is8<-N8t:baftftcken > !! -> lasckenbüeder « !! Hält jecksrrelk am ftaqer '! Luckkanrliung UjltlLlm Sudler, !' . Sautrasr Ltravs. ! i Der Nachdruck der Originalbeiträge ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verfassers oder der Schriftleitung statthaft. Vom Möachswalder Berge bei Wilthea. Skizze von St. Zu jenen Höhen unserer engeren Heimat, die aus ihren Rücken ein freundliches Einkehrhaus und einen Luginsland tragen, und jahraus, jahrein, bei jeglichem Wetter, insbe-