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Beide glaubten, das Rollen von» Kugeln, das Fallen von Kegeln und schallendes Gelächter zu hören. Neugierig gingen sie auf di« Stelle zu. Da sahen sie vor einer Höhle ein Häuf lein Ouerge, kleine Leute, die sich mir Kegelschieben belustig ten. Die beiden Neustadter wurden von den freundlichen Zwergen aufgeforücrt, doch am Spiel mit teilzunehmen. Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. So schöne Kugeln und Kegeln hatten sie nach nirgends gesehen. Dazu waren die grauen Männlein so überaus lustig und hatten ein gutes Bier, das fleißig die Runde machte. Spiel folgte auf Spiel. Als dos dritte beendet war, wunden die beiden Gäste von den Zwergen «Massen. Die Zwerge schiittelten ihnen die Hand und gaben jedem zum Airdenken eine Kegelkugel mit. Sie verabschiedeten sich. Die Beschenkten stiegen nun den Berg hinunter und kamen nach dem Klunker. Gern hätten sie beim Klunkerförster ein wenig ausgeruht, waren sie doch von der langen Wanderung über die Berge recht müde ge worden. Aber die Tür des Forschauses war verschlossen, und cs war auch kein Licht mehr zu sehen. Der Förster mit seiiren Leuten schlief bereits. Wohl pochten sie einige Male an der Haustür, es rührte sich aber niemand im Forschaus, und so wanderten deim die beiden Neustädten weiter. Aber sonderbar! Die Kugeln in der Tasche wurden ja immer schwerer. Das bekam der eine bald satt und darum warf er in den Folgen seine Kugel in den Bach, der andere schleppte sie jedoch bis nach Haus und legte sie in einen Kasten. Nach einiger Zeit erzählten sie Bekannten von ihrem nächtlichen Erlebnis droben am Battenberg, und als die das nicht so recht glauben wollten, holte der eine die heimgeschleppte Kugel herzu. Aber was mußte er da sehen? Die Kugel hatte sich ja in blankes Gold verwandelt! Da war öie Freude groß! Nun liefen sie alle hinaus zum Folgenbach und suchten nach der zweiten Kugel, aber die war nirgends zu finden. Seit jener Zett ist nun der Sand dieses Bäch leins goldhaltig und wurde viele Jahre hindurch nach Gold plättchen durchsucht. Wer aber ohne Arbeit reich werden ivoltte, zu dem sagte man früher in Neustadt: Geh nur zu den Querxen auf dem Battenbergs, die werden dir schon eine goldene Kugel schenken! (Dgl. Dr. Meiche: Sagenbuch des Kgr. Sachsen, S. 329.) Dem Forsthaus Klunker gegenüber liegt drüben an der Straße, die von Neustadt aus durch den Hohwald nach Stei nigtwolmsdorf und Schirgiswalde führt, eine alte Kies grube, im Volksmund die Goldgrube genannt. Hier haben in alter Zeit Venetianer nach Gold gesucht, denn der gold gelbe Sand enthält noch heute kleine Goldplättchcn. Die wurden sonst von den Denetianern oder Wehlen, die im Forsthaus Klunker, auch in Ottendorf und Langburkersdors wohnten, sorgsam gesammelt. Sie sollen hier große Schätze zusammengctragen und dann mit nach Welschland genom men haben. — Wer heute in fener Kiesgrube sucht, kann noch Ggld finden, er muß nur zur rechten Stunde kommen. Dann liegt das Gold frei zutage. Für gewöhnlich wird es von den Zwergen festgehalten und im Erdinnern verborgen. Auf dein Klunker lebte vor vielen Jahren ein Förster, der mit dem Bösen verkehrte. Sein frommes Weib wollte ibn mis dessen Banden befreien, aber all' Bitten und Mühen waren vergebens. Der Förster haßte sein Weib, ebenso auch das kleine Töchterchen, das fleißig mit der Mut ter für den Vater betete. Er freute sich daher, als sein Kind schwer erkrankte. Um so größer war aber die Liebe, welch« die Mutter aufbot, ihr ein und alles zu erhalten. Als eines i abends die Mutter aus dem Stalle kam und zu dem Kinde i ging, sagte es: „Liebe Mutter, sieh diese prächtige Rose! Ein Engel kam vorhin zu mir und hat sic mir geschenkt, ich sah, wie er durch die Decke herniedcrkam, zum Fenster hinausging und vom Dattenberg aus gen Himmel fuhr! — Die Mutter sah die herrlichen Rosenvnospen und betete. Am anderen Morgen waren aLe Knospen aufgeblüht, aber das Kind war tots (Dgl. Dr. Meiche: Sagenbuch des Kgtt Sachsen, S. 655 und 656.) .. 7 In stürmischen Nächten jagt auch Berndittrich, der wilde Jäger, im Hohwald. Dann brechen wohl die Äste und hemmen des nächtlichen Wanderers Schritte, aber wer, wenn er die wilde Jagd nahen hört, drei Kreuze schlägt, dem kann aller Höllcnspuk nichts schaden. Der bleibt unbe-'. lästigt und verirrt sich nicht. Eine Wanderung über das Forschaus Klunker hinauf zum Dattenberg bietet zu jeder Jahreszett ihre besonderen Reize, sei es im Frühling, wenn das saftige Krün der Mat- ken und die schwellenden Knospen der Sträucher die Land schaft verjüngen, sei es im Hochsommer, wenn die So Nag über dem Hochwald brütet und köstlichen Ozon bereitet, oder sei es auch mitten im Winter, wenn die Zweige unter der Schneelast brechen und tiefste Stille im einsamen Forst herrscht! Ein gewisser Zauber geht immer vom Hohwald aus und wieder und immer wieder zieht es einen nach, ihm hin. Wie wohl tut eine solche Wanderung den abgespann ten Nerven! Wie stärkt und erfrischt das Steigen empor zur Höhe des Valtenberges! Der Hauch des Waldes belebt wunderbar und rötet die bleichen Wangen. Möchten recht viele nach angestrengten Tagen ihre Erholung im präch tigen Hohwakd suchen! Der alte Markt in Altstadt bei Stolpe«. In Altstadt bei Stolpen bezeichnet der Dolksmund einen freien Raum, der von einer Anzahl Häuser umschloßen wich, als „den alten Markt," und die Überlieferung berichtet, hier sei in alten Zeiten ein Marktplatz gewesen. „Der alte Markt" in Altstadt sieht tatsächlich einem ehemaligen Marktplatz ähn lich. Über ihn führte dis zum Jahre 1858 die Landstraße, welche Stolpen mit Pirna verband. Auf einem tief einge schnittenen Wege gelangt man von ihm aus hinab zu einer alten Furch der Wesenitz. Hier wurden große Quaderstücke gefunden, die auf eine frühere Brücke an dieser Stelle hm- deuteten. Die Sage erzählt nun — und vielleicht ist es mehr als Sage — daß Altstadt in vergangenen Jahrhunderten eine Stadt gewesen sei und Jockrun geheißen habe. Hier habe in alten Zeiten die Stadl gestanden, ags der nach dem Hus sitenkriege das heutige Städtchen Stolpen hervorgegangen sei. Die Sage ist als geschichtliche Wahrheit in da» älteste Kirchenbuch von 1560 ausgenommen worden und wird sogar in der ältesten Kirchenmätrikel als solche verbürgt. Ünd wer Altstadt, insbesondere den oberen Teil, indezuq auf seine, Anlage genau betrachtet, der findet tatsächlich Spuren und Merkmale, die auf alte städtische Einrichtungen und Befesti gungen Hinweisen. Ein solches Merkmal ist zunächst „Der alte Markt". Aber es gibt noch andere. Deutlich erkennt man in der Anlage der alten Dorfwege die ehemaligen Gas sen eines Städtchens. „An der nordwestlichen Seite des Dorfes zieht sich eine Vertiefung hin, die unverkennbar durch Menschenhände hervorgerufen ist und einem alten Stadtgra ben ähnlich sieht. Sie ist unter dem Namen „der Graben" Gemcindegrundstück gewesen. (Kataster Nr. 46—50.) — Nach Süden zeigten sich auf einem Grundlager, von Grämt von graphitarligem Geröll umgeben, Spuren von Erdauf würfen. Leider bar die neuere Zeit viel eingeebnet. War nun auf der Nordoslfeite nach der Basaltkrone zu Lichter Wald und ein tiefes, wasserreiches Tal, so muß Jockrim in alter Zeit schon ein gut befestigtes Städtä)en gewesen sein". — Beim Grundgraben zu neuen Häusern ist man vielfach auf alte Mauern gestoßen, die davon zeugen, daß ehemals hier schon Gebäude standen. — Ob imn aber Altstadt tatsächlich aus dem durch die Hus siten zerstörten Städtchen Jockrim hervorgegangen ist, oder ob Altstadt, wie Pfarrer Johann Gottlob Dinter in veralten . Kirchengalerie, Seite 13 und 14, Bd. 7 behauptet, neben Jockrim ein Städtlein für sich war, wird schwer zu beweisen ein. Eine der beiden Meinungen dürfte aber die richtige ein, und es ist gar nicht daran zu zweifeln, daß Altstadt ur- prünglich ein wohlbefestigtes Städtlein war; denn es ist zum mindesten doch auffallend, daß die Einwohner von Altstadt von jeher sich nicht als „Bauern und Häusler", sondern vor zugsweise als „Erbbegüterte und Erbeinwohner" bezeichnet