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Rr. 4L. rr. Rove«-«^ WSchenUiche Vellage zum „Sächsische« Erzähler". Die sächsische Regierung erwägt die Auf hebung ber Kartoffelhöchstpreisverordnug. Die Bedenken gründen sich auf die Beobachtung, daß seit der HöchstDreisfestsetzung die Einfuhr von Kartofeln von außerhalb Sachfens erschwert worden ist. Ohne solche Ein fuhr können jedoch die größeren Orte Sachsens nicht auskom men. Mit der Aushebung von Höchstpreisen würde auch ge- rvissenlosen Händlern die Möglichkeit genommen, die in Sachsen gekauften Kartoffeln zu außersächsischen Preisen zu veräußern, Zur Kartoffelfrage Abg. Hepv, Vorsitzender des Reichs-Landbundes, führt in der „Natt. Corr." (Nr. 2S4 v. 8. 11.) u. a. aus: „Ich bin der Ansicht, daß das Zurückdämmen des wil den Auftäufertums und als dessen Voraussetzung eine um fassende Berkehrsaktion zwecks schneller und genügender Be lieferung der wichtigsten Berbrauchergebiete mit Kartoffeln, also ein starkes Angebot ein erfolgreiches Mittel für die He rabsetzung des Kartoffelpreises sein wird. Nach Schätzungen von Sachverständigen beträgt die diesjährige Kartoffelernte ca. 26 Millionen Tonnen. Amtlicher Errechmmg zufolge werden für die Ernährung der Bevölkerung etwa 8 Millio nen Tonnen benötigt. Damit ist auch bei der diesjährigen weniger guten Ernte der Bedarf der Verbraucher sicherge stellt. Aus freiem Willen hat die Landwirtschaft durch ihre Organisationen die Lieferung von Kartoffeln zu ermäUgten Preisen an minderbemitt. Kleinrentner u. Kriegsbeschädiget in die Wege geleitet. Di« Summe der allein seitens des Reichs-Landbu ndes und seiner Provinzialorganisationen zu diesen niedrigen Preisen zur Verfügung gestellten Kartoffeln beträgt zurzeit schon wett mehr als 1 Million Zentner, ohne dich die Aktion abgeschlossen ist. Im übrigen aber liegt der erste und Hauptgrund für einen Preisrückgang in der Mehr- erzeugung. Wenn die unabhängige SoziaLemokratie glaubt, durch eine neue Kartoffel-Zwangswirtschaft der Schwierigketten Herr zu werden, so irrt sie sich. Die Gründe Hir ihr Vor gehen, nämlich die Ausdehnung der staatlichen Wirtschafts führung auf die Landwirtschaft, stich uns bekannt; die Katastrophe, die unsere Wirtschaft durch ihre Zwangswirt schaft erfahren hat, steht uns noch zu nahe vor Augen, als daß der Antrag der U. S. P. für uns annehmbar sein könnte. Freie Wirtschaft, Sicherung der Arbeit auf dem Lande und damit Einstellung der Hetze gegen die Landwirtschaft, Ber- sorsiung mfi dfN Mt«-YdigM Verscho nung mit Steuern, die die Wirtschaft erschlagen, find die Wege, auf denen wir einzig und allein zu einer Steigerung der Erzeugung und damit zu einer Senkung der Prüfe für die Erzeugnisse kommen." Zur Preisfrage schlecht der „Tag" (Rr. SIL v. 5, 11.) u. a.: .„Heute ist die Landwirtschaft der bestgehaßte Stand, weil er seine Produkte, der Meinung der Städter nach, mit Wuchergewinnen abgibt, dem ist aber nicht so. Wenn der kleinere Landmann, der zum Betriebe keine fremden Ar- beitskräste benötigt, gut verdient, dann sind es eben die eigenen Mitglieder seiner Meist zahlreichen Familie, welche Hn den Verdienst mit ihrem Fleiß verschafft haben. Vne achtstündige Arbeitszeit gibt es hier nicht, und wenn ein Familienmitglied 14 Stunden und mehr als Facharbeiter ge schuftet hat und sich hierfür den Stundenlohn eines gelernten Industriearbeiters rechnen würde, dann würden Verdienst summen herauskommen, die noch ganz andere Werte er gäben, äks sie der Bauer für seine Produkte erhalten Hot. Auch der größere landwirtschaftliche Betrieb würde viel mehr und billiger produzieren, wenn er so berufsfveudige Arbeiter hätte, wie die Mitglieder des Kleinbauernhofe».... Jeder Kaufmann und jeder Fabrikant geht mit der Konjunktur und schlägt aus die Erwerbskosten bei Berech nung des Verkaufspreises seinen eigenen Verdienst, nur der Bomer soll es nicht, nur er soll billiger verkaufen, als seine Erwerbskosten betragen.". . . ' > Die Leistungen der Land»i"^^^ Der „Dt. Tagesztg." (Nr. SS3 v. 13. 11.) geiches entnommen: „Infolge der Zwangswirtschaft und de« während der Kriegsjahre ist die mit Getreide bestülte um 17 v. H., die mit Hackfrüchten bestellte um 16 v. H., zu- ' rückgegangen. Der Rückgang der Ernteerträgnisse in de« Jahren 1943—20 beträgt bei Roggen 60 o. H„ bei Weizen, Gerste, Hafer, Kartoffeln etwa die Hälfte, bei Rübeü ei» Fünftel. Die Viehbestände betrugen 1SS0 bei Rindernnicht ganz den vierten Teil, bei Schweden etwüs wenMrbtt die Hälfte. Der Rückgang der gesamten tierischen Erzmgung wird auf 50 v. H. geschätzt. Das Sinken der Hektch-Srbmge infolge Ausmergelung und schlechter Bestellung M achMqh wurden ISIS je Hektar an Weizen 6K, a» Hofer 7A an Karwffeln 56 Doppüzentner weniger geerntet als 1AS^ Stellt Mm diesen Zahlen di« neuef^n Berechnungen der Saat^tandberichterftatter gegenüber, so kann ma« b«rew einen erfreulichen Fortschritt erblicken, ^dtmoch Holle» stch di» yeftorerträge für Weizen gegeickiber 1«ll beryit» M