Volltext Seite (XML)
ein« verruß mü> Butter hellbraun röstet, bestreuen. Bürgerlicher Küchenzettel Neue* an« aller Wett wo s MN »»«r« bürg er Eisenwerken. Auf iwch nnmffgeklärte Weise explodierte der Acetyleirapparat, der zu einer Anlage für die Kesselschmiede gehört. Durch die Wucht der Explosiva stürz ten Mauern zusammen und Stücke davon morden fange schleudert. Das Dach des Gebäudes, in dem der Apparat staird, stürzte ein. Auch die angrenzende Kesselschmiede wurde stark beschädigt Den- den Apparat bedienende Ar beiter rourde getötet, zwei andere Arbeiter erlitten schwere Verletzungen. — Polnische Wirtschaft. Stadtverordneter Sucizowiak klagte im Posener Stadtverordnetenkollegium vorn 26. Oktober 1921: „Die Posener Straßenbahn steht vor dem voll kommenen Ruin: alle Drähte sind beschädigt und brennen Vir Preiserhöhung ist so niedrig hr- meffen.-ah sie nur einen Teil unserer Selbstmehrkosten -eckL Hie werden durch einen > wirkliche« Hemchsardm preisaufschla- entschädigt, Es war nnt ein brechender Dunkelheit kalt geworden ttffd der Wind pfiff aus Osten, aber Christine war's, als wehe em Mailüfterl, und sie ging durch eitel Rosen. Es war die Stunde, da jede Frau, auch die schlichteste, sich ein wenig als Königin fühlt und über ihrem Haupte die Krone schweben sieht! Was war sic doch für ein glückliches, bevorzugtes Menschenkind! lind zu denken, daß das Leben von nun an noch innrer schöner, immer reicher werden würde! Es schien beinahe zu viel. Ach, und ivas wohl die Mutter sagen wür de! Die haue sich ja ost um die Zukunst der Tochter Sorge gemacht. Ein armes Mädchen — was hatte das viel sicheres zu erwaNen, als schneidernd von einem Haus ins andere zu wandern, bis die Kraft verbraucht war und die Kundschaft sich nach einer Jüngern. Modischer« nmsah! hatte sie ost bit ter gesagt: und nun? Sir hatten jetzt die Stadt erreicht, ohne es gemerkt zu haben, daß die übrigen sich facht und taktvoll aus dem Stau be gemacht hatten, gingen Arm in Ann durch das Getriebe des Sonnlagspublikums, und so leuchtend waren ihre Gesich ter, daß manch lächelnder Blick sie traf. Natürlich ein frisch gebackenes Brautpaar, dem der Himmel voller Geigen hing: das sah man ja auf Hunden Schritt. „Wir müssen aber sofort zur Mutter gehen", sagte Chri stine, als sie langsam so ein ganz klein bißchen in die Wirk lichkeit zuiückkehNe. Stolz und Glück schlugen ihr fast über dem Kopfe zusammen, und als sie an den blanken Scheiben einer großen Konditorei vorbeikame», blieb sie stehen und lachte ihr eigenes Spiegelbild am Die Hoffnung ist's. di« uns erhält, — sic soll uns durch wndcsgencht .Karlsruhe entschied den Winter tragen — und wenn die Zeit uns nicht gefällt, kläglich wieder ausgehoben wird. — was nutzt das Jammern und das Klagen? — Die Host nung führt mit Zuversicht — durch Winternacht zum Früh ktngslicht — und bleibt der einz'ge Trostbereiter — in s'' salsschwerer Zeit! Ernst Heite r. „Wir wollen doch bei den anderen bleiben", meinte sie, und er gab scheinbar nach, aber ehe inan sich's versah, waren sie wieder das lehre Paar, und der Abstand zwischen den übrigen vergrößerte sich schnell. Bald sah man sie nur noch von weitem durch den leise ziehenden Abendnebel. — Bon A. L. Lindner. (Nachdruck verbot' «sf«r dazu, «itzt d nz kaltem Laster zu einem glatten „er (oder Fffchvrühe), Weinessig, einem knappen Teel Ganze »och eine ' guß besonders g noch etwas frisch Die (beldeittweNuug hält noch an, — die Mart ward de gradiert zum Heller, — doch dünkt sich sonst eilt reicher Mann, — wer jetzt Kartoffeln hat im Keller, — nicht- jeder ist vom Glück erwählt — und wem da noch der Borrat fehlt, — l— wird zur neuen So?gen-Ouelle — der Winter und die Ten rungswelle! Auch in der Politik vollzieh« — sich Dinge, die uns echauffieren., — gemeldet wiirde von Berlin —-Herrn Sieger wald's Demissionieren, — und eilte neue Krise drohr, — schwer ist's bei heut'ger Wohnungsnot — ein passend „Kabi- nett" zu finden, — doch läßt die 'Hoffnung man nicht schwin-,. „ , . . j Anspruch auf den ihm zugesagten Lohn, wem«, wie das Ober „Wie ein Bäckerhörnchen", meinte Adolf Ritzau. — „Prosaischer Kerl! Hat drinnen die meisten Schnecken gefut lert und denkt jetzt schon wieder an Hörnchen", schalt Eil Hard, aber der Freund lachte verschmißt und meinte, es sei nicht jedermanns Ding, nur von der Liebe zu lebe». — Eilhard manövrierte jetzt io geschickt, daß er mit Ehri- stiiie ein wenig zurückblieb. Und dann, von der iAetvall und Stimmung des Augen blicks gelockt, drängte sich ihm heiß und ungeschickt über die Lippen, ivas eigentlich noch ein paar Wochen hatte unaus gesprochen bleiben sollen. Daß er sie über alles lieb habe, daß sie seine Frau werden mäste. Daß sie sich nicht länger mit - Leut« Brautkleider befassen, sondern ihr eigenes Das „Herum schnacken" bei sogenannten guten Freundimten hatte gar keinen Zweck. Die waren alle nur neugierig und suchten Dinge zu ergründen, die sie nichts angingen. Wer für sich blieb, nxrr immer am besten daran, pflegt« sie ,zu sagen. Christine schmetterte die Tür ins Schloß, stürmte von hinten durch die Küche herein, Eilhard hinter sich herziehend. Frau Wardenberg sah auf. «Fortsetzung folgt.) „Pfui, pfui", eiitrüstetc er sich. „Dis Heiliggeistkloster mit all den alten Scharteke»! Wie köimeii Sic nur, Fräu lein Christine! — schick Montag: 'Selleriesuppe, Kalbsschnitzel mit Salzkartoffctti - j und Wirsinggemüse. .Dienstag: Braune Mehlsuppc, gekochte Kartostelklöße mit I Birnenkompott. Line schwere Lxplosio» ereignete sich bei de» Har- Mittwoch« Erbssuppe, gekochter- Seefisch nut -senfbeiguß' > und Kartoffeln. Donnerstag: Rotkraut »üt Apfel» urid Kartoffelmus. Freitag: Rindffeisch und Reis mit Pilzen. Sonnabend: Saure Kartoffclstückchen mit GuNe. Sonntag: Tomateusuppe, Wiegebraten mit Salzkartaffelu nyd Selleriesalat, Schokoladc-nflammeri?*) 'H Senfbeiguß auf folgende Art zubcreitet, schmeckt gut und würzig: auch ohne Fisch gibt er zu Kartoffeln m der Schale ein gutes Gericht für den Abendtisch. In einer Kas serolle läßt man eine recht große seingewiegte Zwiebel in reichlich Margarine oder Pflanzenfett dämpfen, bis sie am fängt bräunlich, aber ja nicht dunkel zu werden: dann rührt man ein Viertelpfund guten Senf, einen Teelöffel Salz und machen, so läßt man vor dem Anrichten Butter darin zergehen. **) Schokoladen-Flammeri. Zutaten: Erne Oberraste Weizengrieß, fünf Obertassen Milch, drei Eßlöffel Zucker, ein Flöckchen Butter, zwei Eßlöffel Kakao. Die Milch läßt man mit dezn Zucker und der Butter zum Kochen kommen; unter» des vermischt man den Kakao mit dem Grieß, läßt dann dies« trockene Mischung uitter Quirlen in die kochende gesüßt» Milch einlaufen und die immer dicker werdende Maste unter beständigem Rühren bei weirig Feuer zu einem Mus aus» quellen; das dauert imr wenige Minuten. Darnach füllt man die Schokoladenfpeise in eine kalt ausgefpülte Porzellanschüs- , , sel oder form, stellt sie kalt und kann sic schon nach einigen Dabei wurde in der Regel, ohne böse Stunden stürzen und austragen. Wer diesen Flammeri noch In der „Waldhallc" wars schon ziemlich voll und sic füllte sich immer mehr »ist Leutchen, die für das seltene Dergiiügc» eines Ausfluges ein unendliches Mcrsz guter Laune nütgc bracht hatten. Es summte wie in einem Bienenschnmrm, und die Kellner hatten ihre liebe Not. Die Rißansche Gesellschaft fand nur soeben noch einen Tisch, man bestellte Kaffee und probierte sachverständig die „Schnecken" und „Kölnischen", die die Dame» mitgebrachi hatten. „Fräulein Wardenbergs Schnecken sind die besten", ver sicherte Eilhard mit Überzeugung, aber Anna Ritzau lachte ihn aus. „Sie probieren wohl mit dem Herzen, Herr Bälde ma»n. Fräulein Wardenbergs und unsere Schnecken sind von genan demselben 'Bäcker." „Dann hat Fräulein Wardenberg das Aussuche» besser verstanden", beharrte er, indem Christine einen rote» Kopf bekam. „Ja, ja, Christel, so siehst Du als Braut aus", sagte er zärtlich und sie kicherte und hätte am liebste» den Kopf an seine Schulter gedrückt, wäre man nur nicht gerade auf der Straße gewesen. „Di hast gerade solche Augen und solche 'Naic wie ich. Komisch, daß mir das noch nie ausgefallen ist/ Aber das wollte er durchaus nicht gelten lasse», 'lthnlich test! Warum nicht gar! Er war ein gut und gerade ge wachsener Mensch, nun ja, aber es ivüi-de nur ein herzlich schlechtes Kcmtpliment für Christine sein, zu sagen, daß sie ihm ähnlich sehe. Nein, es schien, ihre Liebe machte sie blind, lvahrcnd die seine ihn um so scharfäugiger machte, ihm je-- den ihrer zarten Reize gleichsam verstärkt und verklärt zeigte. Endlich landete» sie in der Glockengießerstraße. Frau August» Wardenberg saß in der kleinen Stube hinter dem heute dunk- lcil Laden und nähte. Sie hatte einen stillen Nachmittag Hutter sich. Besuch bekam sie selten und noch seltener ging sie aus: sie lvar eine »(^gesellige Natur Die Bahn bietet ein Bild des Elends und der Verzweiflung." Die iünast uns »ock der Herbst verlieb'»^— die ickünen " D" Posener Zoologische Garten wird sich demnächst vor Laße sind vomber, ReAn fällt, die Wolken zieh'». — traurige Zwangslage gestellt schen, sein« Pforte!» schlie- der Himmel wird taatäalic» trüber — Die Flur träat wieder ä» müssen, da die vorhandenen Mittel nicht mehr aus- L^b^t-V MrLckA - reichen sein^ Bet^ Son»! schlägt Mrdolwind treibt welke Blätter - und unbehaglich wird ^"E^ttrnehmen^ das einmal in na- das Wetter turwissenschastlicher Beziehung durch seinen reichhaltigen Tierbestanü den Bewohnern im ehemals preußischen Teilge biete so manche wertvollen Dienste geleistet hat, und das weiterhin ein Sammelpunkt für die Bewohner der Stadt Posen war, wo sie nach des Tages Last und Müh bei den Klängen der Musik auf billige Weise Erholung suchten und da konnte mich der fanden. Damit wird es also in Zukunst sein Bewenden ha- - Auch eine Errungenschaft der Polenwirtschaft. - lind diese Uiibehagtichke-il, — die allenthalben wir emp finden, — sie ist ein Zeichen dieser Zeit, — es ist so viel zu überwinden, — mau leistet heut auf viel Verzicht, — die Teuerung gestattet nicht — die mancherlei Bequemlichkeiten, — di« man sich früher kmntt' bereiten. Es ist nicht mehr wre ehedem, Herbstwind pfeifen, — man saß Daheim sehr angenehm — und labte sich am Grog, am „steifen", — heut stillt man der Erkältung Weh — höchst nüchtern mit Kamillentee — und deckt sich zu igit warmen Kisten, — so muß man sich zu Hel fest wissen! Heut leistet sich manch armer Tropf — kaum ein Glas Bier, es ist zu teuer, — es steigt ihm nicht etwa zu Kopf, es läuft ins Geld gleich ungeheuer, — druni machte schon so Mancher Schluß — mir jedem Alkoholgcnuß — und künftig geben Märchen Kunde: — Es war mal eine Stanuntisch- Nein, wie war mqn vergnügr, wie lachte man selbst über das bescheidenste Witzchen. wie schön fand inan das über- . füllte, verräucherte Lokal! „Diesen Tag muß ich zum ewigen "" »ur noch euren Zahn Andenken im Kalender anstreichen", dachte Christine nnd Eilhard meinte, einen solchen Ausflug noch nie gemacht zu haben. Es war eine der Stu irden, wo der Beckrer des Le Rechtsbelehrungen Glatteis im Hofe eine» Miethauses. De drei Mieter eines Hauses mußten das Wasser aus einein im Hofe befind-,. lichcn Brunnen holen. Dabei wurde in der Regel, ohne böse Stunden stürzen und auftragen. Wer diesen Flammeri »och Absicht, Wasser verschüttet, es tropfte auch von den Eimern verfeinern will, der kann ihn mir Stiftchen von süßen Mcm- hcrab »sw., und so entstand im Winter Glatteis, was für die, dein spicken oder mit gewiegten Mandeln, die inan mit Zucker Ei» und Ausgehenden im Hause um so gefährlicher mar, als der Besißer des Alxids den Hof nicht beleuchtete. Ein Be wohner glitt einmal aus und trug einen schweren Unfall da von, wofür er den Besißer haftbar machte. Dein Antrag gab das Gericht statt. Dieses nahm grobe Fahrlässigkeit des Hauswirtes an, er hätte bei Glatteis Sapd streuen und den dem'Hof beleuchten müssen. Das ungültige Testament. Nach einer Entscheidung des l Bayrischen Oberamtsgerichts i»r München ist ein eigenhändi ges Testament als nichtig auch Lairn zu betrachten, wenn der Tag der Errichtung dieses Testaments unrichtig ange geben ist. Makler-Provision. Ist durch die Tätigkeit eines Mak- ' lers ein Vertrag zustande gekommen, so hat dieser auch dann Fortsetzung) Der Sonntag war ein idealer Februartag, der blaßblaue Himmel ohne ein Wölkchen, die Luft gerade kalt geinig, nm schnelles Ausschreiten zu einer Lrisi zu machen. Wie jung man war, wie froh rind gesund man war! Wirklich, diese wunderschöne Welt wartete nur darauf, daß man sic in Be sitz »ahm! Ma» wandette durch die Stadt, die damals noch von keiner Elektrischen dnrchtlingeit wurde, durch das Burg tor, vorbei an einem großen Kirchhof, wo diejenigen schlie fen, die einst an ähnlichen schönen Tagen hier gewandert waren, dem Walde zn. Der starrte heute noch kahl nnd fckpvärzlich und schien doch schon von Boisrühliiigscrhnun gen erfüllt. Wenigstens pinkten hier nnd da schon uerhei Mngsvoll die Meisen. Die Eltern Ritzau gingen mit zwei Kollegen gemächlich hinterher und überließen die jungen Paare sich stlbsi. Anna Mtzau hatte eine Freundin, ihr Bruder einen Freund zum Mitgehen auf gefordert, aber Eilhard nnd Ehristine hatten sich sofort zuscimmcngesunden, als ob das gar nicht anders fein könne. bens bis zum Rande gefüllt scheint. Ehristine saß neben Eilhard und hatte genau genommen nur Augen für ihn. Wie schlank und stattlich er war und wie stolz sie war alff ihn. Wie hübsch die breite Stirn, über dir das dunkle Haar mit voller Welle fiel. „Wie ein junger G/al sieht er aus", , , dachte sie, obgleich ihr bisher noch niemals ein Graf, sei rr fremder Üe alt oder jung, in den Weg gekommen mar. Dann fing sie an nähen solle Christinche» wurde wieder einmal rot, aber gerade das Bewußtsein ihrer Berlegenheil machte sie übermütig. „Sie sollen sehen, ich werd' ne alte Jungfer, ganz gewiß", lachte sie. „lind krieg 'nen Platz im Heiliggeistkloster. Eine Tmite meiner Mutter wohnt da: sie hat's ganz nett: ein Helles Stüb chen und jede 'Woche itst Bestimmtes an Brot und Fleisch und Bntter. Und sie hat einen zahmen Zeisig nnd an der Wand ein Bild von ihrem alten Berebrrr. Sie ielbst ist ur- 40 SV 6V SvptLL Kavalier SO Pf kadinet dl.125 6.K „Nein, nein, morgen heißt's arbeiten. Morgen muß ich bei Frau Doktor Eggers in der Schmartauer Allee ein Brautkleid nähe». Das ist immer interessant. Daraus freue ich mich." „Ein Brautkleid!" Was das Wart für Borstellungen weckte! Und uiwei-sehens entfuhr es ihm: „Wenn Sie das Brautkleid mir erst für sich selbst machten". „Wenn wir doch alle Tage solchen Spaziergang machen lönnien", sagte Eilhard gefühlvoll. „Da, aber dann wäre alle Tage Sonntag, und das Schöne wäre nichts Besonderes mehr." „Mit Ihnen zu gehe», würde mir niemals alltäglich werden. Bis zum jüngsten Tage nicht." Vie Vcib^haktnng -er alten, stnnc« ürralitat macht nach Inkrafttreten -er neue« Steuersätze söl-ende erhöhte preisnotierunger» leider mwcrmeidKch: Salem AleWirt« zu träumen und dachte, daß sie die dunkle Haarmelle eümial streicheln möchte. — — — Ais cs anfing, leise zu dämmer», ries Datei Ritzau den Kellner und mahnte zum Aufbruch. „Jetzt schon nüerlustigsten ist?" protestierte die Jugend. Er fetzte es aber doch durch. Draußen stand, im Geleit des Abendsterns, schon die 'Mondsichel am Himmel.