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«G s -s Sxf 8 WWMWWMMM^SMSS«SSSWMM deshalb cm da-„- tachftfche Wirtschaslsmrniftermm sine Reih« von Anträgen weitergegeben, in denen' zur Linderung der Futternot folgende Vorschläge gemacht werden: Ausführung rückständiger Maielieferungen auf Bezugsscheine. Erleichte rung der Maiseinfuhr und Verwendung des Maises zu Breimzwecken; Zuführung der Kleie aus dem Umlagege treide an die liefernden Landwirte zu entsprechendem Preise; Ausfuhrverbot für Futtermittel und scharfe Überwachung der Grenzen; teilweiser oder vollständiger Erlaß der Ilmlage in den Notstandsdezirken; Öffnung der Waldungen zur Weide- und Streunutzung; Einführung eines Notftandstari- es für Heu, Stroh und Kraftfuttermittei; Zurückstellung der n Aussicht genommenen 30 Prozentigen Frachtermäßigung ür Lebensrnittel bis zum Eintritt ungünstigerer landwirt- chastlicher Verhältnisse. Die Verschiedenheit der Erntezeiten in Sachsen Welch außerordentlichen Einfluß Höhenlage und Boden klasse nicht nur auf die Erträge, sondern auch auf die Reife zeiten der Erzeugnisse unserer Landwirtschaft in Sachsen ausüben, das geht aus einer statistischen Untersuchung über die Blüte- und Erntezeiten des Wintergetreides in den ein zelnen Landesgegeiiden Sachsens hervor. Jetzt liegen die Ergebnisse dieser Feststellungen aus Len Jahren 1918, 1919 und 1920 vor. Im Jahre 1918 war der früheste Tag der EriUe des Winterroggens der 1. Juli, an dem sowohl in Neukirch bei Kamenz, wie auch in Riesa mit der Ernte be gonnen werden könnte, während der späteste Tag der 22. August war, an dein erst die Ernte des Winterroggens in Dörntkai in der Amrshauptmannschasl Freiberg beginnen konnte. Im Jahre 1919 wurde der früheste Tag mit dem 15. Juli in Spremberg bei Großenhain und der späteste Tag mit dem 10. September wiederum in Dörnthal in der Amts- hauptmannschaft Freiberg ermittelt. 1920 begann die Ernte am 1. Juli in Wildenhain bei Großenhain und erst am 25. August wiederum in Dörnthal. Die Ernte begann sonach? im Jahre 1918 in Dörnthal 52 Tage später als in den De-' zlrken der Niederung und im Jahre 1919 betrug sogar die Spanne zwischen den frühesten und spätesten Ernteterminen 57 und im Jahre 1920 55 Tage. Die Bezirke, in denen der frühest« Erntetermin ermittelt wurde, haben eine mittlere Höhenlage von 94—142 Metern, während die Bezirke, in de nen der späteste Erntetermin ermittelt wurde, eine Höhen lage von 556 und 593 Metern haben. Der Höhenunterschied von über 400 Meter brachte also dem Erntetermin einen Un terschied von fast 2 Monaten mit sich. Diese Zahlen bewei sen, daß die Existenzbedingungen unserer Landwirtschaft im Gebirge ungleich schwerer sind als die der Landwirtschaft im flachen Niederlande. Tiefkuttur. Oberamtmann G. Möhr g schreibt in der „Sächs. Landw. Zeitschrift": „Flach pflügen, tief lockern!" „Tief pflügen" und „Nur lockern, gar nicht pflügen", das sind die für die Tiefkultur . bisher bekannten Bearbeitungsarten; die zuletzt genannte ist noch wenig eingeführt und wird meines Erachtens auch we nig Anhänger finden. In der Praxis am meisten eingeführt ist Las „Tiefpflü gen". Warum? — Es läßt sich dies schwer sagen. Es ist die älteste Art der Tiefkultur und neue Geräte in der Land wirtschaft einzuführen, ist außerordentlich schwer, es sei denn, das Neue brächte gleich einen in die Augen fallenden Vorteil mit. Nach meiner Überlegung spricht gegen das „Flachpflü gen, tief lockern" der Umstand, daß keine Rücksicht darauf ge nommen wird, daß in verschiedenen Tiefenschichten verschie dene Pflanzennährstoffe vorherrschend sind. Durch diese Pstugart kommen die in den tieferen Schichten enthaltenen Pflanzennährstoffe überhaupt nicht, sicher nur außerordent lich wenig zur Wirkung, denn hauptsächlich entwickelt sich die Ernte nur aus den Pstanzennährstoffen der Oberkrume, wo das Bakterienleben die Nährstoffe für die Pflanze aufnehm bar macht. Höchsternten gibt es nur, wenn von „allen Pflanzen nährstoffen ausreichend« Mengen zur Verfügung stehen! Da wir aber nn vorliegenden Falle nur die Pflanzennahr stosse für die Einte zur Verfügung haben, die in der Ober krume emholten sind, so bleibt die Ernährung eine mehr oder weniger einseitige und mutmaßlich werden daher aus diese Weise Höchsternten nicht erzielt werden. Das über diese Pflugärt Gesagte trifft natürlich noch mehr zu, wenn gar nicht gepflügt, sondern nur gelockert wird, und begründe ich hiermit meine Ansicht, daß diele Kulturart wenig Anhänger finden wird. Gan,; mrdcrs liegt die Sache beim „Tiefpflügen". Hier bleibt, da der alte Pflugbalken nur etwa 130 bis 140 Grad gewendet wird, etwas alte Oberkrume in die neue Ober krume eingemischt. Wer, muß man sich fragen, ist es auch richtig, in so starkem Maße das Obere nach unten zu brin gen? Die Oberkrume mit ihrem Bakterienleben mit zweifel los in mancher Beziehung und besonders wenn es sich gerade uni die wichtigsten Pflanzennährstoffe handelt, „größerem" Pflanzennährstoffbestand als die Untcrkrume, bliebe sick-er richtiger größtenteils oben in der neuen Oberkrume! Daß Unterkrume in mäßigen Mengen bis allerhöchstens im Ver hältnis von 2 : 3 oder 3 : 4 in die Oberkrumc eingemischt wird, ist zweifellos ein zu erstrebendes Ziel. Das Nährstoff verhältnis in der neuen Oberkrume wird dadurch bestimmt verbessert, aber richtig kann es keinesfalls sein, wie es der altbekannte, heute so beliebte Tiefpflug macht. Deshalb ist eine neue Pflugart anzustreben, die zwischen dem „Fachpflügen, tief lockern" und dem „Tiefpflügen" die richtige Mitte hält, und se nach Bedarf den verschiedenen Bo denarten entsprechend mehr oder weniger Unterkrume in die Oberkrume einmischt. Mein Gedanke ist der: Anstelle des Untergrundhakens muß ein Furchenpflug treten, der wie ein guter Untergrund haken die Furchensohle nicht nur in ganzer Breite lockert, sondern Teile aus ihr in die Oberkrume hineinschiebt. Ein nach meiner Angabe beim Eisenwerk Bassum ge bauter und an einem Zweischaarpflug angebrachter Furchen pflug fchiebt schmälere Furchenkämme bis zur neuen Ober fläche hinauf zwischen die breiteren Furchenkämmc der Ober krume, und da man mit ihm cs einrichten kann, nach Be lieben die Kämme aus Unterkrume schwächer oder stärker zu machen, sie aus größeren oder weniger großen Tiefen zu holen, so denke ich in ihm ein Gerät zu bringen, durch dessen Anwendung gegenüber allen anderen Pflugarten höhere Ernten erzielt werden! In Verbindung mit solchem Furchenpflug wird die Tief kultur sicher mit Vorteil auch dort sich einführen, wo solche bislang noch gar nicht in Frage kam, Beispiele aus der Praxis, wo ungewollt Einmischung von Unterkrume in die Oüarkrume stattfand, sprechen durchweg für meine Idee. SoWf Stellen zeichnen sich jeweils meist jahrelang durch besorwWe Üppigkeit aus. „Probieren geht über studieren!" Jeder Landwirt, der nach Vorstehendem meine Idee für richtig hält, kann sich leicht einen Probepflug bestellen. Ich vermute, er wird sol chen Versuch nie bereuen, sondern bald seine Pflugart enr- sprechend reformieren. Warzen beim Rindvieh (Nachdruck verboten.) Nameittlich das Jungvieh sitzt ost ganz voll davon. Lieglingsstelle ist der Bauch. Man zählt nicht selten 20 bis 30 Stück von Walnuß- bis Faustgröße. Manchmal hängen sie traubenartig herunter. In solchen Fällen liegt in der Regel eine Blutsdyskrasie (unreines Blut) vor. die zugleich mit der Entfernung -er Warzen bekämpft werden muß, wenn die Gewächse nicht wieder kommen sollten. Mitunter spielt auch Vererbung eine Rolle Befindet sich hier und da mal eine kleine Warze, so braucht man sich aus solchen Schönheitsfehlern nicht viel zu machen. Sie werden weg geschnitten oder abgebunden und die Wurzeln geätzt. Anders aber ist es, wenn der ganze Bauch voll sitzt. Da muß das Tier niedergelegt und gefesselt werden. Der Arzt schneidet dann eine Warze nach der andern weg, wenn auch ein Stück Fell dabei verloren geht. Die dabei entstehenden, mitunter recht starken Blutungen werden mit dem Glüheisen gestillt. Das ganze Operationsfeld wird dann mit einer.zusammen ziehenden Lösung desinfiziert und mit reinen Handtüchern