DIE STAHLEIGENSCHAFTEN DER MIT CaAl BEHANDELTEN BASISCHEN SM- UND E-VERSUCHSSTÄHLE Die Zugabe von CaAl und die höhere Affinität des Ca zum Sauerstoff bringen mit sich, daß bei den mit CaAl erschmolzenen Stählen der Al-Gehalt fast doppelt so groß ist wie bei den normal hergestellten Stählen. Für die Sauerstoffabscheidung ist hier weniger Al verbraucht worden, so daß ein großer Teil Al als Stickstoffbinder vor handen ist. Die dabei verstärkt auftretenden Nitride müssen die Herstellung eines Feinkornstahles begünstigen, wobei die mit einer CaAl-Zugabe hergestellten Stähle in ihren Stahleigenschaften zumindest den Stählen mit geringen Al-Zusätzen ent sprechen. Die basischen SM-Versuchsstähle A—Q und die basischen E-Versuchs stähle R 7)5 und S wurden dementsprechend untersucht. Für die Beurteilung der Stahleigenschaften sind die mit CaAl erschmolzenen Stähle den sortenmäßigen Stählen ohne CaAl-Behandlung gegenübergestellt und vergleichend betrachtet. Von jeder Stahlsorte wurde ein Vergütungsschaubild geschaffen und die Unterschiede der wichtigsten Kenngrößen (Überhitzungsunempfindlichkeit, Härtetiefe, Festigkeit, Kerb zähigkeit usw.) an den mit und ohne CaAl erschmolzenen Stählen ermittelt. VERGLEICHENDE BETRACHTUNG DER MECHANISCHEN EIGENSCHAFTEN DER MIT UND OHNE CaAl BEHANDELTEN STÄHLE A, B UND C (0,08; 0,06 und 0,07% C) Die basischen SM-Versuchsstähle A, B und C entsprechen nach ihrer chemischen Analyse den Stahlmarken Mu 8 und K 8 Mn 2. Sie können auf Grund ihrer Werk stoffzusammensetzung als Kettenstahl aufgefaßt werden. Der Stahl A ist unberuhigt, Stahl B ist mit Al und Stahl C mit CaAl beruhigt vergossen. Die durch die Wärme behandlung ermittelten mechanischen Kenndaten der Stähle A, B und C sind in den Tabellen 13—18 angeführt. In den Bildern 16 und 17 sind die mechanischen Kenn daten der drei wärmebehandelten Stähle A, B und C, vergleichend betrachtet, graphisch wiedergegeben. Aus den Abbildungen ist zu ersehen, daß bei allen drei Stählen in normalisiertem Zustand die Zugfestigkeit unter 34 kg/mm 2 liegt. Die Bruchdehnung weist Werte über 40 % auf. Im gehärteten Zustand erreichen die drei Stähle eine Zugfestigkeit von über 42 kg/mm 2 . Die Bruchdehnung ö 5 des mit Al beruhigten Stahles B und des mit CaAl beruhigten Stahles C beträgt dabei über 25 %, während der unberuhigte Stahl A mit 21,8 % Bruchdehnung abfällt. Mit steigender Anlaßtemperatur gleichen sich die Zug festigkeits-, Streckgrenzen-, Dehnungs- und Einschnürungswerte aus und lassen keine eindeutigen Unterschiede zwischen den drei verschieden behandelten Stählen er kennen. Auch die Brinellhärte ist ziemlich gleichmäßig und pendelt bei allen drei Stählen in normalisiertem Zustand um den Wert 100 HB und im gehärteten Zustand um den Wert 150 HB. Die Betrachtung der Gefüge der Stähle A, B und C in normali siertem, gehärtetem und angelassenem Zustand zeigt bei dem mit Al beruhigten Stahl B, daß die Korngrenzen durchweg klar zutage treten, während bei den Stählen A und C mit steigender Höhe der Anlaßtemperaturen ein Auflösen der Korngrenzen zu verzeichnen ist. Die Kerbschlagwerte der Längsproben zeigen in normalisiertem Zustand keinen Unterschied zwischen den drei Versuchsstählen A, B und C. Sie sind im gehärteten und im angelassenen Zustand bis 500° C bei dem mit CaAl behandelten Stahl C am höchsten. Erst bei einer Anlaßtemperatur von 600° C sind dann wieder gleiche Kerbschlagwerte der drei Stähle zu nennen. Dagegen fallen die Kerbschlag-