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DAS ERSCHMELZEN DER VERSUCHSSTÄHLE A BIS U 5 Die Schmelzen A bis Q wurden in generatorgasgefeuerten, basischen SM-Öfen mit einem Fassungsvermögen von 80 bzw. 40 t bei mittleren Badtiefen von 38,8 cm (für 80 t) und von 28,0 cm (Ofen 5) und 23,8 cm (Ofen 6), beide 40 t, erzeugt. Die Einsatz verhältnisse der SM-Schmelzen A bis Q sind in Tabelle 3 angeführt. Das Roheisen hatte einen Kohlenstoffgehalt von 3,6 ’/o, einen Manganwert von 1,7—2,3 ’/o Mn, maximal 1 ’/o Si, maximal 0,40% P und maximal 0,05 % S. Der Mangangehalt des Schrottes betrug im Durchschnitt 0,50 %. Als Einsatzkalk sowie für die Ausarbeitung der Schmelzen kam gebrannter Kalk zur Anwendung. Zum Frischen wurde Kriwoi Rog-Erz mit einem Fe 2 O 3 -Gehalt von mindestens 70 % verwendet. Die Güte des Flußspates mit 65/75 % CaF 2 erfüllte bei der Arbeitsweise mit teilweisem Schlackenwechsel ihren Zweck. Die Herstellung der E-Versuchsstähle R, bis U 5 erfolgte in basischen Elektroofen mit einem Fassungsvermögen von 10 bzw. 18 t. Die mittlere Badtiefe des 10-t-Ofens betrug 42,7 cm und die des 18-t-Ofens 47,0 cm. Als Einsatz kam bei den Seildraht qualitäten nur unlegierter Blauschrott zur Verwendung, während bei den Kugellager stahlgüten chromlegierter Blauschrott mit verwendet wurde. Die Tabelle 4 gibt die Einsatzverhältnisse der E-Schmelzen wieder. Zum Ausarbeiten der Schmelzen wurden Kriwoi Rog-Erz und Magneteisenstein, gebrannter Kalk und Flußspat der Güte 65/75 verwendet. DIE ÜBERWACHUNG DER EISENOXYDE WÄHREND DER ERSCHMELZUNG DER SM-VERSUCHSSTÄHLE A—Q Bis 1941 waren die Angaben von Herty jr. und Gaines über die Löslichkeit von Eisenoxydul im reinen Eisen, die den Ausgangspunkt für die Berechnung des Über ganges von Sauerstoff aus der Schlacke in das Bad bildeten, [0] Fe = 0,1475 ■ IO“ 2 ■ t —2,038 (2) allgemein gültig, ferner auch die von Körber und Ölsen [2] [0] Fe = 0,131 • IO“ 2 • t —1,77, (3) wobei t die Temperatur in ° C bedeutet. Die neuesten Löslichkeitswerte werden von Taylor und C h i p m a n n [3] mit lg % [0] = — ~ + 2,734 (4) angegeben (T = Temperatur in °K). Die maximale Löslichkeit des Sauerstoffes scheint demnach im Stahl geringer zu sein, wobei die Diskrepanz zwischen den früheren Bestimmungen von Herty- Gaines und Körber-Ölsen durch die verschiedenen Methoden der Temperatur messung entstanden sein kann. (Bei der Aufstellung der Formeln 2 und 3 geschah die Temperaturmessung mit Hilfe optischer Pyrometer. Bei der Aufstellung der Formel 4 wurde die Temperaturmessung mit einem Eintauchthermoelement ausgeführt.) Die Gleichungen der Löslichkeit gelten nur, wenn das Metall mit einer reinen Eisen- oxydulschlacke bedeckt ist. Bei technischen Schlacken muß die Löslichkeit des Sauer stoffes im Metall, entsprechend dem Nernst sehen Verteilungssatz, sinken, da diese Schlacken einen geringeren Eisenoxydulgehalt aufweisen. Bei der Umrechnung ist der Eisenoxydgehalt der Schlacke zu berücksichtigen, dem Herty insofern Rechnung trug, als er annahm, daß das Eisenoxyd an der Berührungsfläche zwischen Metall und Schlacke restlos umgesetzt wird, entsprechend der Formel Fe 2 O 3 + Fe -» 3 Fe O. Hier bei entstehen aus 1% Fe 2 O 3 1,35% Feö. Später ergänzte Herty seine Berechnungs-