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Hslcken au» äeu ^relhsltskrttgen von ins. Seueeal York Fürst vlüch«» vm «ahlstadt. Fürst veu Hardenberg. er durch (Schluß des redaktionellen Teiles.) »ou »«Isa««. Abmagerung — Gewichtszunahme. Abmagerung nach Krankheit, infolge von Appetit, lofigkeit oder dergl. muß auf alle Fälle bekämpft werden. Wer in solchen Zeiten zu Eco.» Emulsion greift, kommt, wie die Erfahrung schon vielfältig be- wiesen hat, in doppelter Hinsicht rascher zum Ziele. Zunächst regt Scotts Emulsion die iLßlust nachhaltig an, bedingt also eine gesteigerte Nahiungsaufnahme, die an und für sich schon die Kräftigung fördert. Sodann ist Scott« Emulsion selbst außerordentlich nahrhaft und bewirkt deshalb häustg in kurzer Zeit eine sichtbare Kräfte- und Sewicht»zunahme. Freilich ist e» nötig, bet der Marke „Scott" zu bleiben, denn diese allein ist seit Jahrzehnten erprobt. Man hüt« sich vor Nachahmungen! Haupt. Der Letbvock von schwarzem; Tuch oder Samt, der dis Taille betont« und vorn mit Litzen und Knebeln geschlos sen, wohl auch von einer -retten Schärpe umwogt war, ging mindesten» Vis -um halben Oberschenkel herab. An dem A«rmM war er ziemlich weit und gepufft, am Hal» mit einer Spitzenkrause versehen, so dah der Hal» «ntblöht war. Dieser offen« Hal», der im strengen Gegensatz zu den moder, nen Vatermördern stand, war ebenso wie das langfallend« touige Hua«, da, oam sonst Wichen kurz geschnittenen Ti. tuskopf widersprach, da» Zeichen der Freiheit und des Deutschtums. Die engen Hofen mit hohen Reitstiefeln ver stärkten noch da» Kriegerische, Kraftvolle dieses Kostüms, da» später In der Slestaurationszeit wohl seine Bedeutung verlor, damals oSer al» ein echte» Symbol der begeistert vaterländischen Stimmung erschien. Und ebenso schufen sich die Frauen ihre Tracht. Wil. Helmine von Thözi und Earaktne Pichler forderten eine Volkstracht für deutsch« Frauen; Ernst Moritz Arndt trat mit seinem fortreitzenden Eifer dafür ein, und so ward denn der Mode das echt teutsche Feyerkleid geschenkt, nach dem Vorbild der Reformationszeit als eine Art Tret- chen-Kleid adsg«führt, durchaus schwarz, mit weitzen Schli- tzen, Puffen, Kragen und Federn, bi» auf di« Füße fallend und mit schmalem Gürtel umschlossen. Leber dem unter der Brust gerade avgeschnittenen, sehr -och liegenden Leibchen wölbte sich ein ritterlich romantischer Stehkragen; Über dem gescheitelten Haar, da» -inten in einem schneckenförmig ge- legten Neste -usammeugenommen war, erhob sich eine fältle Toque mit weißen wallenden Federn. Diese» durchaus nicht schöne, aber ernst feierliche Kleid wurde in der Zett der Be. freiungskrtege von sehr vielen Frauen angelegt. Um allen diese patriotische Mode zu ermöglichen, brachten sindigo Kon» fektionärI Leibchen auf den Markt, durch di« jedes Kostüm sofort in ein altteutfche» umgewandelt werden konnte. Al der Friede ins Land zog, feiert« man ihn durch solch ein Kleid aus himmelblauem Sonnt, und von den Hüten nick« ten wehende Palmenzwetge. Selbst die Pariserinnen -ul- digten auf diese Weise den verbündeten Heeren. Die äeutsche Tracht von 1813. Eine groß« Zeit findet ihren Spiegel auch in der Mode. So haben denn di« Freiheitskriege der Tracht allmählich «inen ganz eigenartigen Charakter verliehen. Zunächst «acht» sich der Geist der Erhebung in Kleinigkeiten bemerk, -ar, bi» er langsam zu einer völligen Reformierung der na tionalen Tracht vordrang. Die Frauen, die am Kriege so lebhaften Anteil nahmen, liehen den patriotischen Bildern, di« vor ihrer Seele schwebten, «inen bescheidenen ersten Aus druck in ihren Handarbeiten. Da sah man da» Et. fern« Kreuz in Häkelarbeit an allen passenden Stellen des Kostüm»; aus Arbeitsbeuteln und Börsen erschienen Kosa« len, Jäger und Landwehrmänner, bald reitend, bald knirmv, bald mit der Pik« zur Schlacht stürmend. Im Schmuck gaben di« deutschen Frauen Gold für Eisen, e» entstand «ine schlicht« und doch eigenartige Zierkunst a»sEis«n,dt« -«sonder» durch den Berliner Medailleur Loos in glücklicher Weise ausgebildet würde. Kal», und Uhrketten waren au» schlanken eisernen Ringen zusammen- gesetzt und daran hingen eiserne Medaillon» und kleine Siegesmünzen. Diese Münzen, die sehr beliebt waren und auch zu Busennadeln und Ohrgehängen verwendet wur- den, lieben auf der Vorderseite zumeist die geflügelte Siege», götttn mit Schwert und Lorbeer sehen mit der Umschrift: Gott segne die verbündeten Heere, «ms der Rückseite finden sich dann hkdtfig Darstellungen einer Schlacht, eine» be stimmten Siege», der in der Schrift angegeben ist, wie zum Beispiel: Bei Großbeeren durch den Kronprinzen von Schwe den, den 22. und LS. April 181S oder: An der Kiatzbach durch Blücher, den 26. August 1813, Bei Leipzig in der Völker- schlacht vom 16. Lis IS. Oktober 1813. Mel getragen war. den Lchrgehänge in Gestalt von eisernen Ringen, die aus zwei gekreuzten, von einem Lorbeerkranz umgebenen Schwer ter« und einer paffenden Inschrift bestanden. Bald bemächtigte sich der kriegerische Zeitgeist nicht nur de» Schmucke», sondern auch der ganzen Tracht. Der erste vorklang dieser neuen Mode war die russische Klei, düng, hervorgerufen durch den enthusiastischen Empfang, den man Kosaken und Ruffen als den Befreiern des Lan. de» bereitete. Die Damen schmückten sich bald mit spitzen Baschkirenmützen, die ein Lreiiwogender russischer Federputz umschattet«; fie trugen oben ausgeschnittene russische Tscha ko» und huldigten der Erscheinung der östlichen Krieger noch in einer anderen Weise, indem sie von ihnen die — Schnür- Lrust wieder übernahmen, die in der antikisierenden Tracht de» Empire fo streng verpönt gewesen war. Noch stärker verfielen die Männer der slapenfroundlichen Stimmung. Sie trugen die russischen Pantalons, weite lange Hosen, die wer den Knöcheln zugebunden wurden, aber gleichwohl mit ihren Bauschen noch den Boden berührten, l^ten dazu di« mit Troddeln geschmückten engen und hohen Suwaraw-Stie- feln an, be.uemten sich sogar zu dem damals höchst fremd artig erscheinenden Bollbart, der mit den hohen Batermör- der» wunderlich kontrastierte. Bald erschien auch der lange mit Schnüren besetzte polnische Rock, lleberhaupt standen die Herren in der Betonung des neuen Zeitgeistes durch die Tracht hinter den Damen nicht zurück. Die Elegant» trugen Westen aus weißest» Piqu6, worauf di« Abbilder von Eifer- nen Kreuzen Erster Klaffe in symmetrischer Ordnung zu- gleich mit den Namen der Träger dieser Höchsten Auszeich- «»«^gedruckt waren. Die Frauen trugen ähnliche Garnie- rangen, Lei denen da» Lutsenkreuz verwendet wurde. An den Herrenlchrenketten au» Eisen- oder Golddraht prang, ten patriotische Medaillqn», aus den Tabatidren die Brust, bilder siegreichen Feldherren in Eisenguß. Doch alle dies« LinzeLetten genügten nicht; bald schritt man dazu, eine teutsche Nationaltracht zu schaffen. Der roman- tisch« G«ist, rückwärts gewandt nach den allen Ritterzeiten, wollt» auch di» Kleidung altdeutsch gestalten, und fo taucht« im Kreis« der enthusiastischen Keldenjüagling«, zuerst von den Lützoawm a-u«gehend, «in« der Mlitäkuntform sich nähernd« altteutfche Tracht auf. Ein samtenes Barett mit schwarzrotgoldener Kokarde und flatternder Feder »iert« da» l*ür uni Sommer sind relrenäs ^sudelten In kiliäer-kleiäern — Kopf-Keäecliunxen nie dekünnt in rrüttler äuenM »m L.axer bei Su»1av «ongont, v. Nousdvi-gvi- Aaoks., ^uv am Mai»Iü. Fr. Ludwig «ah». Eindringlich hatte er dem drutschen Volke kurz zuvor, ehe da» deutsche Vaterlandslied geboren ward, von diesen vier Helden gepredigt, die AllLeutfchland wieder schmieden konnten. Dem Buben und dem Knecht di« Acht! hatte er in heilig-feurigen Tönen geschworen, denn: Der Gott, der Eisen wachsen Lieh, der wollte keine Knechte. Der süße Tod der Freien war die Devise, die Arndt mit feurigen Lettern auf das Kriegspanier der deutschen Scharen g«. schrieben hatte. Und in den Märztagen griff auch der deut- sche Tyrtäu», der Dichterheld Theodor Körner, mit flam- mender Begeisterung mächtig in die Sailen Kiner Leier. Nach langer Schande Nacht war der preußische Adler der erste, der den Siegesfmg begann. Jubelnd berichten Deutsch lands beste Söhne das Rauschen seiner Flügel. Wie hätte da Körner fehlen dürfen I Da» Volk steht auf, der Sturm bricht los; Wer legt noch die Hände feig in den Schoß? So rüttelt« der junge Dichterheld an den Herzen. Der Aufruf an mein Doll fand in dem herrlichen «Kampfgedicht Körners seinen Widerhall, da» da mit dm Worten beginnt: Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen! Wahr, ltch! Solch packende Töne wußte keiner anzuschlagen. Der Kampf gegen den welschen Drachen! Als Erundmotio zieht Körner» Lieder hin. So recht, Herr König, wirf ihm keck Den Fehdehandschuh hin! . . . Gott, GE mit «ns! Er rief und selbst In diesen heiligen Krieg. Gott hält im Wetter fein Gericht, Der alte Gott verläßt uns nicht Und gib uns seinen Steg. So begrüßt F. G. W etz el d«s König» Tat. Und «in Volkslied aus den Märztagen besingt de» preußischen Adl«r» erst« Flügelschläge: Wo ist da» Volk, das kühn von Tat, Der Tyrannei dm Kopf zertrat? Groß, unbezwungm steht es da: Es ist Dein Volk, Borussia ! Kampf ohne Sang hat keinen Drang. Ein Zwilling», paar find Krieg und Poesie. Die politisch-patriotische Lyrik, die Len Freiheitsguckungen des in di« Fesseln geschlagenen Volkes entsprang, trieb herrliche Blüten. In der Zeit der Erhebung hat gesungm, wsm Gesang gegeben war. Viele Volkslieder wuchsen in dm Märztagen Anno 13 wild am Wege auf. Gestatten unä Biläer aus äem Völkerfrühling. Märzeulird«, von Ann» 13. Da» war ein wundersamer Mär- de» Jahre» 1818, da zusammen mit der vom Winterschlaf« sich befreienden Natur auch da» deutsche Voll sein« Wiedergeburt feierte. E» war ein Monat voll schmerzhaft«, Sehnsucht und entschlossener Begeisterung, freudvoll und leidooll zugleich, von FubeÜldng und Weheruf, von Waffenlärm und Ltödersang erfüllt. Durste doch da» Lied in dieser Symphonie vaterländischer Begeisterung nicht fehlen! Und damals war es, daß der treffliche Ernst Moritz Arndt da» poetische Wort der Stunde fand und ins deutsch« Land den Märzensang hin auswarf, da» deutsche Vaterlandslied, da» gewaltig«, viel- gesungene Lied: was ist de» Deutschen Vaterland? Ist'» Proußenland, ist'» Schwabenland? Ist"», wo am Rhein die RÄe blüht? Ai'», wo am Belt die Möwe zieht? O, nein! nein! netnl Sein Vaterland muß größer fein. Und hierauf dann zum Schluff« die Antwort: Da» ganz« Deutschland soll es sein! Aus der allgemeinen Begeisterung, die mit dem ganzen volle in dm Kämpf gehen wollte, sprang auch mein soge nannte» Deutsches Vaterlandslied hervor, berichtet Arndt selbst in seinm Wanderungen und Wandelungen mit dem Retchsfreiherm Heinrich Karl Friedrich vom Stein. Deutsch, Freiheit, deutscher Gott, Deutsch*» Glaub» ohne Spott, Deutsch,, Herz undt deutsch«, Stahl, Sind vier Helden allzumal.