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Mittwoch» iS. März ISIS. S. Jahrgang. Nr. 64 Diese Nummer umfaßt 8 Setten. Näherer flehe an anderer Stelle. Der König von Griechenland ist gestern nachmittag in Saloniki ermordet worden.*) Hirn wog tn da» Abendland, «ich die Vorstellung de» st al» Ur- uich GMndbild aller Kreu- Da» MinistertumBrtandistmi Senat brt rliner Ab stimmung über einen Zusatzantrag zur Wahl reform geMrzt worden und hat sein« Dem/tf» sion einger «icht.*) * Sine Zusammenkunft de« deutsch», Kaiser«, de« Ar»« und de, König, von England in DSnenmrks Nach einer Meldung aus Kopenhagen, die von der dortigen Presse ver breitet wird, hecht e», Kaiser Wilhelm, der Zar und König Georg von England würden in diesem Sommer nach Fr«, densLorg kommen. Sie sollen gleichzeitig im dortigen Schlosse Wohnung nehmen. Tine Bestätigung der Meldung bleibt abzuwarten. * Di« Herr »»vorlag« tm Bund »»rat. Wie wir gestern schon im Depeschenteike mttteilten, soll sich da, Plenum de« Bundesrats an diesem Mittwoch mit der neuen Heeres- und Steuervorlage beschäftigen. E» hecht jetzt nach einer neuen Ge ber der furchtbaren Erfahrung, die es mit seiner erzbereiten Armee im Kriege gegen Deutschland machen mutzte, hat es di« Lehre weniger schlimm aber an Drastik nicht ärmer wiederholt er halten und es scheint im Begriff, sich ihr auch jetzt bei sei- nen SWstungsbestrebungen wieder beugen zu sollen. Sie wurden bot ihrer ersten Ankündigung mit dem traditionel len gallischen Hahn begrüht. AngMich drängte sich da« Volk zu den Waffen, zur dreijährigen Dienstzeit Nach Meldungen aus Petersburg zeigen die verhand ln n g e n d c r Botschas! er über den bulgarisch rumänischen Konflikt eine aussichtslose Situation. Der stockenäe Clan. Frankreich hat manchmal schon Onkel Vräftgs schick geteilt, der seinem leowen Habermknn immer in Fixigkeit doch nie in der Richtigkeit über war. Seit und zu den finanziellen Opfern, di» Herrn Etienne, vor- lagen forderten. Ganz einsam nur protestierte gegen fi« Herr Jean JaurS», der in den entschwundenen Jahren ein mal unserer Sozialdemokratie al» leuchtende» Borbild ge zeigt wurde, aber 'hn.zu überstimmen genügte allein di« nationalistische Laterne, ganz zu schweren von der Be geisterung im Lande. Ihr «tn würdige« Echo zu geben, sandten di« Pariser Blätter Korrespondenten in di« Depar tements, di« nicht« weiter zu tun hatten, al, getreulich über die patriotisch« Begeisterung der Bevölkerung zu berichten und darum sehr bald beschäftigungslos wurden. E, war nämlich mit der Begeisterung durchau» nicht Über all arg, und manche der Sendboten vergaben sich soweit, im Tone bitterer Entrüstung Katt über sie darüber zu schrei ben, datz di« Bevölkerung di« Grütze de» Augenblick» nicht erfass« und von der dreijährigen Dienstzeit und den mit ihr verbundenen neuen Steuerlasten nicht» wisse wolle. Da» war recht bö«, patzt« gar nicht zu der beliebten Darstellung, da, französische Doll wolle tn seiner Gesamtheit die uner - hörte Herausforderung de» friedliebenden Frank reich durch di« deutsche Heeresoor läge mit einer eindrucksvollen Erwiderung beantwortet wissen, und die Ausnahme der fünf Gesetzentwürfe Herrn Ettnnes in dem Heeresaussthutz zerstört« die Darstellung noch mehr. Da machte nicht mehr Jean Jaurtz, allein Opposition, tn d«r Deckung«fragr hatte er Genossen, di,«sonst nicht sein« Ge- nossen find, und von den geforderten vvv Millionen Franc» wurden schltetzltch nur 420 bewilligt. Di« Hauptfach, -e- rührte da, freilich nicht, die ist die dreijährig« Dienstzeit. Ueber sie wird erst demnächst in der Deputiertenkammer entschieden werden, aber inzwischen ist sie doch der franzö sischen Oesfentlichkeit zu einer Angelegenheit geworden, die sie mit einem Teuer erörtert, da» sie sockst «her an Sensa- tionsprozesse verschwendet. Pari» war am Sonntag Schauplatz de» Ringen» zweier großer .KundgLungen f ü r und g eg «n die dreijährig« Dienstzeit, die eine verbunden mit der großen Frühjahrs, parade, die andere veranstaltet von der Sozialdemokratie, und es ist nicht deutlich zu erkennen, wo sich die Mehrheit befand. Gleich belebt wird es zudem in der Provinz und zwar ebenso nicht nur in den Gegenden, di« altem Her kommen nach stet» Pari» wiederspiegeln wie keinesweg» allein unter der Leitung der Sozialdemokratie. Ueberall mischen sich Zustimmungen zu dem Plan der Wiedereinfüh rung der dreijährigen Dienstzeit mit sehr entschiedenen ProtHten dagegen. Der Plan stockt, die Schwierigkeiten, die dem Rausch der ersten Begeisterung gering erschienen, tre ten klar hervor, und allmählich kommen auch besonnenere Patrioten zu der Erkenntnis, daß für ein stagnierendes Volk die dreijährige Dienstzeit eine schwere Last ist. Nun werden ihre Rückwirkungen auf das wirtschaftliche Leben erwogen, diejenigen, die sie wieder auf die Bevölkerung», bewegung ausüben mutz und zuletzt wird auch betont, datz ein« tatsächliche Verstärkung de» Heere» durch di« verlän gert« Dienstzeit der Wehrpflichtigen ja keineswegs erreicht wird. Es ist eben etwa» andere», ob ein Volk, wie wir, m«ist mit einem Lamm tm Arm od«r hur Soft«, tn Lrtr. ch>ch heut* soll sich dies« Handschrift tn der Bibliothek zu nerung an da» Wort, da» «r von sich sprach, «onn er sich al» Worenz befinden, vam vrtent sand dt, bildend« Kunst Hirten bezeichnet». Hin« zweit« Stufe war die, den Heiland chrrn H ' Mit dem Kreuz, dem Symbol d«» Ehristentum» darzustelldn. Mönche» «von Zqgba gU: Aber vorläufig nicht am Kreuz. Auf dem Sartophag de» -tgunäsbilder, die wä-rend der vierzehn seitdem osrgang«. t. I. SSö verstorbenen Probft» befindet sich ein sehr alte», nen Jahrhundert, entstanden sind. Di« ersten Anfänge Politische Tagesschau. Aue 14. März, ver lMg von Sklecvenlanä em-rlei. * «al, Niki, 1». «itr» (Meldung dm Ämter, scheu Bureau».) Der König von Grtckhenlaud isst, wie da» Auer Lageblatt bereit» heut, früh kurz »ach 7 Uh» durch Extrablatt uützuteilm i» d« Sage »ar, gchtern nachmittag hie» «rueordet worden. König Georg ist am 24. Dezember 1848 al» Schn König Thrtstian» IX. von Dänemark in Kopenhagen geboren wor- den. Am 8. Juni 1883 bestieg er auf Grund de» von den Vertretern der Schutzmächt« Frankreich, Großbritannien und Nutzland tn London unterzeichneten vertrage» den Thron, nachdem ihm vorher von der griechischen Rational. Versammlung die Krone angetragen worden war. Am 27. Juni desselben Jahre» wurde er für volljährig «Märt und am 81. Oktober übernahm er dann tatsächlich dt« Regierung. Bier Jahr« später, am 27. Oktober 1887, vermählte er sich mit den Großfürstin Olga von Rußland. Lu, dies« Ehe gingen sechs Kinder (fünf Prtnzbn und eine Prinzessin) her vor. Der älteste Sohn, Kronprinz Konstantin, ist am 2. August 1868 geboren und seit dem 27. Oktober 1888 Uit de, Prinzessin Suchte von Preußen vermählt. Ueber die Per son de» Täter« und den Hergang der Ermordung beriichtvn dis Telegramme auf der dritten Seite diese« Blatte». Welche Folgen da, traurige Greigni» für dt« weitere Entwicklung der Battanangelegenheiten haben wird, ist nicht abzcksehen. ungenutzte Kräfte tn den Dienst der Waffen zi«hen bann, oder ob dieselbe Zahl von Dienenden nur länger -et der Fahne gehalten wird. Nur da» letztere kann Frankreich, und da« stört den Glan, der zuerst wie «tn Lrtllantfeuer- werk aufftieg Und jetzt auch wie «in solche, zu verpuffen be ginnt. Noch ist also die Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit nicht bewilligt, und wenn di« Bewegung gegen sie sich weiter verstärkt, ist e, nicht ausgeschlossen datz ,» zu ihr überhaupt nicht kommt. Legt sich Frankreich dagegen das Opfer auf, so mögen wir die Opferwilligkeit seiner Be- völkerung bewundern, aber Sorge braucht sie uns kaum zu machen. Solange der Lorn unserer Bevöllerungezunahm« nicht versiegt, find wir di, Stärkeren -- «enigsten» an vor- Händen« BottSkraft. Mnrim-miuist« Churchill erkürte im englischen Unterhaus«, die Admiralität habe ein deut, sches Parsevalluftschtff bestellt, habe aber keine Rechte erlangt, diesen LuftschMtyp in England zu bauen. » In Söul (Korea) kam es zu ernsten Demonstra tionen gegendie Japaner. Die Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor. wahrscheinlich da» älteste Bild mit dem Kreuz, da» es gibt. Jesu», gleichfalls al» idealer Jüngling gedacht, hält sein Kreuz in einem Arm, tn der andern Hand eine Schriftrolle, jedeckfall» al» Andeutung, datz darin der Opfertod des Herrn ausgeschrieben ist. Im Dom izu Ravenna soll ein« Kopie diese» Bilde» vorhanden «sein. Dom Ende de» 4. Jahrhun dert» an huldiget die Kunst (wenn sie auch noch immer ganz vereinzelt nur sich an diese»,Modell wagt) mähr und mehr einer veränderten Thristusgestalt. Da» Antlitz ist nicht mehr da» «ine» Jüngling», sondern da» eine» Manne«: der Ausdruck zeigt neben dem der Milde den der Würde und Hoheit, da» Haar wallt lang um da» Haupt, und ein Bart umrahmt da» Antlitz. E» folgten dann die mchr starren Mosaikbilder einer byzantischen Kuystepoche, auf denen der Heiland nicht «mit dem milden Blick eine» Hirten, sondern mehr al» unnahbar Richter erscheint, zu dem.man nicht mit vertrauen und Liebe aufbltckt, sondern dem man Mr ganz zerkntrfcht in Kleinheit nahen durfte. Dt« Kunst de» flrient» mar m, die nach und nach sich mehr mit der Herstellung von Krmizmbtldern befaßt« und die zuerst nicht mehr den Heiland neben da» Kreuz stellt«, sondern nach der Überlieferung der Evangelien ihn am Kreuz zeigt«, also dl« ersten Kruzifixe schuf. «Gin« der aller ältesten Darstellungen dieser Art gab der Mönch Rabule« tm Kloster Zagba inMesopotamien ungefähr tm Jahr« 588. Der schretbkuckdig«, gelehrt« Mönch schrieb »tn Evangelien- buch ab und fügt« der Erzählung von dem Lode de, Hei lande» auf Golgatha etn« von «ihm erdachte Darstellung bet. deutscher «Kunst sanden sich unter der Negierung Kaiser d«. Großen, und die deutschen Künstler hoben sich an ita lienischen, aber auch an .irischen Mustern gebildet. Die irisch« Kunst hatte ihr Heim Vm Kloster von Et. Gallen, da», von irischen Geistlichen i. 1.814 schiftet, viele iklfch« Mönch, be herbergt«. Ein Klosterschüler von St. .Gallen, Ottfried von Wesi ße nbu rg, Leckannt (durch die-Dichtung der Svangelienhvrmonie, fügte Diesem Gedicht «benfall, sine Darstellung der Kreuzigung bei. Wenn nun auch ange nommen wurde, datz Jesu» Litte« Leiden am Kreuze er- duldet Katt«, die er ja durch sötne Worte: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen I verriet, so «uide doch von dem Künstler streng vermieden, sein Antlitz 'schmerzvoll zu gestalten. Schon auf diesem Bild von Ottfried von Wei ßenburg erscheinen Maria und Johanne» al» Nebenfiguren, und somit bildet e» den Uebergang von der einfachen Kru- ziftzdarstellung zum ftgurrnreichen Gemälde der ganzan er greifenden und schmerzlichen Szene. Mt wachsender Kunst und wachsender Freude an der Kunst «ar »» ja natürlich, daß di» Künstler darauf siHm, auch die Personen der Um gebung, j« nach ihrer Gesinnung oder Stellung -um Herrn, charakteristisch zu gestalten. Au» diesem Grund« erschienen dann auch bald die beiden Schächerkreuz« « beiden Seiten de» Jesu»kr«uze». Es «ar selbstverständlich, haß nm« die großen Bilder und di« plastischen TUchellungen in Kir chen und Kapellen ausbewohrt», «eist an eine« befand«« bevorzugten Platz, »ei Men diesen Bildern de« altem Zett stand der Kunstwett zurück gegen den religiösen Gedanken. Di, Hauptfach« war di« ktähvtche Veheuvung da» Bilde». Arft nach und nach hat si«b beide» vereinigt. Man verlangt von «inem kunsischönen Bild« der Szene auf Golgatha, daß a» un» den Gegenstand nah« bringt, daß «Kr uns tn di« groß« Begebenheit versenken können. Daß Vie Hoheit und würde de» Mm schmachvollen MGhatz doch sivilch and ma- Das Wichtigste vom Tage. DleReichstagsersatzwahlfürdenWahlkreiiV (Oberfranken-Bamberg) ist auf den 2 2. Apri festgesetzt worden. » Zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien find nach getroffener Vereinbarung A brüst ung»- mcitznahmen vorgenommen worden. Rach neueren Meldungen ist die Gesundheit der Be satzung von Adrianopel vör trefflich. Die Stadt soll sich noch mehrere Monate halten tonnen. Golgathabiläer. N-chd.ull Die Jünger und Zeitgenossen der Tragödie Golgatha haben den Heiland dulden, leiden, sterben sehen, haben «von seinen letzten Lagen, seinem demütigen Leiden, seinem er- gcbungsoollen Sterben, seiner Grablegung und sieghaften Auferstehung erzählt und verkündet, so datz dies« Nachrich ten festgehalten, aufbewahrt, der kommenden (Zeit überlie fert wurden, stlber niemand hat daran '«dacht, ein Bild des Herrn zu zeichnen, weder mit dem Stis.'den man doch damal» schon zu handhaben verstand, noch -nft^orten. Wir finden kein Wort tn den Evangelien mit der L«b< «beschret- bung, wie Jesu» aussah, und auch da» Idealbild, da» nach der frommen und sinnigen Legend» auf dem Schwrtßtuch der heiligen Veronika entstand, ist dom Empfinden «ine» Künst ler» entsprossen. In der ersten alten Kirche hegt« man eine Scheu davor, di, Züge oder dH» Gestalt de» H«tland« bild lich Larzustellen, namentlich aber «vermied «man «», ihn tn der Qual und Not seiner letzten Stunden zu zeigen. Wenn man ihn tn der ersten christlichen Zett darstellen wollt«, so genügten Symbol» dazu: «in Fisch, «tn Lamm, «tn wein- stock. Und nicht in.Palästina, «sondern in Ram, wohin dt« DHristen zunächst kamen, entstanden wahrscheinlich di« ersten Bilder. Et« zeigen Jesu» al» «inen schönen Jüngling, bart los, mit außerordentlich sanften, ober durchau» untndtvt- durllen Zügen. Er wurde zunächst nicht al» der -«marterte, lrtdeitd« Heiland, sondern al» Htrtenjüngltna dargestellt, meist mit einem Lamm tm Arm oder hur Sott«, in Lrtr. nerung an da» Wort, da» er von sich sprach, wenn er Hirten bezeichnet«. Ein« zweit« Stufe war die, den,