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^«ili ii>>,rlUch»r >cdakiem frltz N-nkolä ,»r >e >serate veranrwoittt» ai»I<,r Nr«»,. Leid« in ttiie i. Lrz^-I'. Mr L000 »UM Mm»tn Nr. SOS. Sechster Jahrgang. 2nsertton»preis: Vie siebengesvaltene Korpurzeile oder deren Raum für Inserate au» Aue und den Drts-baften der Amtshaoxtmannschast Schwarzenberg io pfg., sonst >5 pfa. Reklamepetitzeil« rs pfg. Bei arSßeren Abschlüssen ent- h-rechender Rabatt. Annahme von Anzeigen bi, spätesten» g'/, Uhr vormittag». Für Ausnahme von grösseren Anzeigen an bestimmten Stellen kann nur dann gebürgt «erden, wenn st« am Tag« vorher bei uns «ingchen. Bezugspreis: Durch unsere Boten frei in» Haus monatlich Lo vfg. Lei der Geschäftsstelle abgebolt monatlich pfg. und wöchentlich >opfg. — Bei der Post bestellt und selbst abgeholl vierteljährlich ,.ro lNk., monatlich so pfg. — Durch den Briefträger frei in» Hau, vierteljährlich i.zr Mk., monatlich pfg. — Einzelne Nummer l» pjg. — Deutscher Postzeitungskatalog. — Erscheint täglich in den Mittagsstunden, mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen. Montag- 4. September Lvlt. 5luer Tageblatt und Anzeiger Mr das Erzgebirge mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Huer Sonntagsblatt. U.,N«,i«lu>k m. b. H. Sprechstunde der Redaktion mit Ansnahm« der Sonntag, nachmittag, von st—s Uhr. — Lelrgramm-Adreffer Tageblatt Aueerzgeo.cge Fernstrecher 5». in Aue i. Lrzgeb. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet werden. Vies« stn««er »»faß» e reite» ratz Wichtigst, vom rage Am Sonnabend sand in Potsdam in Degenwar» de» Kaiser« di, Enthüllung de» Strub n - Denk- mal» sml. * Dl« nächste Zusammenkunft »wischen dem Staat»« sekretäl v. Kiderlen »Wächter und dem Bot schafter Sam von wird am heutigen Montag stattfinden. In mehrere« französischen Provinz;« dauern di» aus Anlaß der Teuerung au«„ebrochenen Un ruhen, verschärft durch Brandstiftungen und P l ün« derungen, fort. * In Tanger verkämet, daß 3000 französische Soldaten Befehl erhalten haben, unverzüglich Casablanca zu verlassen, um Marale sch zu besetzen. » Der bisherige amerikanische Botschafter in Berlin, Hill, wurde am Sonnabend vom Kaiser in Ab« schied-audienz empfangen. I»- Mutmaßlich« Witterung am v. Septemberr Südwcht. wind, Bewölkungizunahme, kälter, späte, Niederschlag. -Wc Deutschland und England. Mit Bedauern muß konstatiert werden, datz seit einiger Zeit unser Verhältnis zu England, nachdem «s inzwischen eine kurze Spanne lang einmal erträglicher geworden war, wieder sehr viel zu wünschen übrig läßt. Ausdrücklich mutz dabei aber auch betont werden, datz wir an dieser neuerlichen Spannung keinerlei Schuld tragen. Denn wir haben es an nachdrücklichen Bemühun gen nicht fehlen lassen, Mißverständnisse zwischen den beiden stammverwandten Böllern zu zerstreuen und Mißhelligkeiten nach Möglichkeit vorzubeugen. Seit Jahren machen wir in Deutsch land die Erfahrung, daß man in England bet jeder Gelegenheit unfreundlich gegen Deutschland handelt. Noch in frischer Erin nerung ist die Einkreisungsperiode, die der verstor bene König Eduard mit großem diplomatischen Geschick etn- g leitet hat. Während der Marokkoverhandlungen hat der Schatzsekretär Lloyd George seine aussehenerregende deutschfeindliche Red« gehalten, ein hervorragender Staatsmann, der bisher auch in Deutschland viel Sympathien hatte. Offiziell wurde allerdings dieser Minister später im Parlament durch den Kabinettschef insofern desaoutert, als Asquith erklärte, daß die englische Regierung gegen die deutsch-französischen Marokkover handlungen nicht» etnzuwenden habe. Indessen, die hetzerischen Artikel d r englischen Presse haben uns ln.n Beweis geliefert, daß der überwiegende Teil de» englischen Volle» seinen Haß gegen Deutschland, der wohl hauptsächlich aus unsere industriell«« Erfolge im Ausland zurückzuführen ist, nicht verleugnen kann. An dieser Stimmung wird sich wohl auch sobald nicht» ändern, wenn auch die liberale Regierung bet j«der Gelegenheit betont, daß man mit Deutschland im besten Einvernehmen leben wolle. Hat da» englische Ministerium tatsächlich die Absicht, für dauernd gute Beziehungen zu sorgen, dann darf es vor allen Dingen di« Veröffentlichung von Aeußerungen, wie sie dem Wie ner Botschafter Tartwrtght zugeschrieben werden, nicht un gestraft lgssen. Vorläufig scheint Mr. Asquith aber gar nicht da ran zu denken, diesen Herrn von seinem Posten abzuberufen, trotz dem seine deutschfeindlichen Worte auch d«n »Kaiser Franz Jo sef sehr verstimmt haben sollen. Sir Tartwrtght will zwar di« Beran.wortung für die ihm zugeschriebenen Aeuherungen nicht übernehmen, aber es unterliegt gar keinem Zweifel, daß er der ungenannte englische Diplomat ist, der einem Wiener Journa listen gegenüber seiner Galle gegen Deutschland Luft machte. Nicht an letzter Stell« ist es ferner die Flott en frage, die in England starke Unfreundlichkeit gegen Deutschland zeitigt. Als der Kaiser kürzlich in Hamburg von einem friedlichen Wettbe werb mit anderen Nationen sprach, und dabet auf eine starke Flott« htnwte», meinte «in englische, Blatt, dergleichen Worte könnten die deutsch-britischen Beziehungen nicht verbessern. Mit weit größerem Recht könnten wir gegen dis riesige Flottenver- stärkung Großbritanniens in den letzten Jahren protestieren. Deutschland denkt aber nicht daran, sondern es bleibt ruhig im Rahmen des Flottengesetzes. Die Schuld an einer Verschlechte rung der deutsch-englischen Beziehungen liegt ganz allein bei England, seinen Ministern und seinen Diploma ten, die uns trotz gelegentlicher Freundschaftsoersicherungen darüber keinen Zweifel lasten, daß im Ernstfälle Großbri annien stets auf der Seite unserer Gegner stehen wird. Man muß sich in England daran gewöhnen, datz Deutschland gegen Drohun gen und Einschüchterungen unzugänglich ist. Wenn sein Recht und seine berechtigten Interessen die ihm zukommende Achtung finden, dann ist das deutsche Voll gern bereit, dem englischen die Hand zu reichen zu guter Freundschaft. Nur dann aber kann von einen« gu«en Verhältnis zum Besten beider Völker und des Weltfrieden» die Rode sein. Ans dem Königreich Sachse«. Rücktritt de» preußischen Gesandt«» in Drriden. Man schreibt der N. C. C. au» Dresden, daß der Prinz Han» zu Hohenlohe-Oehrtngen, preußischer Gesandter am Kgl. Sächs. Hof« sowie an den Höfen von Anhalt, Sachsen- Altenburg und Reuß, seinen Abschied »in gereicht hat und demnächst au» dem diplomatischen Dienste «»»scheiden wird. Di» Beweggründe diese» Entschlüsse» find rein privater Natur. Der Prinz ist genötigt, sich der Verwaltung de» umfangreichen Grund besitze» bet St. Johann an der March zu widmen, der eine Art von Gekundogenitur de» Hause» Hohenlohe-Oehrtngen darstellt und vor einigen Monaten bet dem Tode seine» ohne männlich» Erben verstorbenen älteren Bruder», de» Prinzen Friedrich Karl, auf ihn überging. — Sm 24. April 18b8 al» ein Sohn de» ersten Herzog» von Ujest geboren, war Prinz Han» Hohenlohe Offi zier im S. badischen Drvgonerregimenl LS in Karttruhe, bevor er 1888 zur Diplomatie überging, der er also 28 Jahre lang ange hört hat. Al» Sekretär «ar er in St. Petersburg, Madrid, Dresden und Rom tätig, wurde 1898 erster Botschaftssekretär in London, 1897 Generalkonsul in Pest und 1900 preußischer Ge sandter in Darmstadt. Am 9. Mai 1906 wurde er in Dresden beglaubigt. Der Prinz ist seit 1889 mit seiner Cousine, der Prin zessin Olga zu Hohenlohe-Oehrtngen, vermählt und Vater von zwei Söhnen und zwei Töchtern' Einberufung der Landessynod«. Die Regierungsblätter enthalten folgende Bekanntmachung: Die in Lvengellci, beauftragten Staattminister (Justizmlntster Dr. von Otto und Kultusminister Dr. veck, d. Red.) Haven be schlossen, die neunteordentltch«Land,«synode dm evangelisch-lutherischen Kirche im Königreich Sachsen zum 20. Sep tember diese» Jahre» «inzuderufen. An die Mitglieder der Landessynode ergehen besonder« Einladungen au» dem Evange lisch-lutherischen Landeskonststortum. * Buchholz, S. September. Ordensverleihung. Kommerzienrat Stadtkat Brauer wurde au» Anlaß de» Jubi läum» der von ihm begründeten Prägefabrtk F. Oskar Brauer die Krone zum Ritterkreuz 1. Klaffe verliehen. Auch einige der Arbeiter der Firma F. Oskar Brauer wurden ausgezeichnet. Kom merzienrat Brauer stiftete 8000 Mark zu wohltätigen Zwecken. * Zwickau, 9. September. Brand. In einer hiesigen Fabrik entstand am gestrigen Nachmittag eine starke, weithin hör bare Explosion, wobei ein Lagerkeller ziemlich ausbrannte und zwei Arbeiterinnen erhebliche Verletzungen erlitten. Di« Feuerwehr war viele Stunden mit den Löscharbetten beschäftigt. Zum Farmers Töchterlein. Humoreske von Alfred Mann». lNaihtru« o-rd-i-a.» Auf einer rohgeztmmerten Bank vor dem raved-Haus« satz Ben. Die Ellbogen hatte er auf die Knie und seinen Krauskopf in beide Hände gestützt. Den großen Texassilz im Nacken und die Uttls joüer-Ztgarette zwischen den Zähnen, starrte er in die Prairie hinaus. Vor ihm tanzte ein kleiner Jemand, der aus sah, ähnlich wie «in Th. Th. -«ine-Teufel, wenigsten, unterwärt» an den schaffellbehosten Beinen. Da» Gesicht de» Manne», der Mit« trat näher, und selbst Jeff sah auf. Soll 'nen Haufen von der feisten Zufriedenheit der erwähnten Geist« der Ver- dammni» zu erzählen. Mike «ar klein, auch der Kopf war klein und die Augen, doch der Nase und de» Munde« hätt« sich selbst der Riese Machnow nicht zu schämen brauchen. Wie «in arabisch«» Derwisch, der sich in da, Paradie, htnetnwirstelt, tanzt« Mik«. Bei Jeff, dem dritten Cowboy, der grlasten seine Mat»pfeif« raucht, und an etn«m alten wam, näht», blieb Mik» strhen: I say, J»ss, nun will »r nicht ««zählen, der Ben, d»r alt« Kanonensohn. Ist da» freundschaftlich? Jeff huckt« sein» umfangreich«« Schultern. blinzelt, ab»r doch zu Ben hinüber. Ben wollt» nun endlich reden. Mick«, der sich aus da» Mienenspiel s«in», Kumpan» «»rstand, lief »tilgst hinzu, doch Ben sah, jetzt nicht m«hr träumend, nach einem Punkt« de» Pratri». wa, »r da bemerkte, schien ihm nicht zu gefallen, denn »r spuckt« d«n Zigaretttnstummel von sich und schwieg »etter. Mike dreht» sich um: Da, ist Dan, der üble Kerl, wahrscheinlich hat er sich hei dem Mexikaner wieder betrunken. Ich verwett« dein« Augen, daß er da, hat, murmelt, Jeff ingrimmig, der Teufel hol, ihnl Mike» Lugen waren nicht vnfallen, Dan «ar de- trunken. Tag, fellow», grinst» der Neuangekommene. Di« drei euvidertm den Gruß kaum, »ff nähte «etter, Len träumt» «ei- ter und «che lebnt» stck an den Tümstäwn de» Backhaus« und Lv Zu ¬ schnitt sich «inen neuen Plug. Dan zäumte sein Pferd ab und ging dann etwa» unsicheren Schritte« auf seine Kollegen zu. Er war nicht gerade häßlich, aber in seinen breiten, weichlichen Zü gen lag der Ueberlegenhettsdünkel eine» Mannes, der seinen eige- nen Unwert grundsätzlich und mit Erfolg ignoriert. Na, Dan, meinte Mik«, hast dir wieder die Mühe gemacht, einen halben mexikanischen Schnapsladen durch die Prairie hierher zu schlep pen? Hab' ich, antwortete Dan,l ist aber meine Angelegenheit. Ja, und detne innerste dazu. Kannst sicher sein, niemand von uns will sie dir streitig machen. Dan wollt« irgend eine Grobheit sagen, doch es schien ihni plötzlich etnya» «inzufallen. Du, Ben, bist ja heutt in San Jago gewesen. Hast du am äoe-korsst den neuen Farmer gesehen, Traigh heißt er, glaube ich. Ben nickte. Mike trat näh«r, und selbst Jeff sah auf Soll ich 'nen Haufen Geld haben, der Mann, fuhr Dan fort. Ben zuckte die Schul, tern. Und eine Tochter, hab' ich gehört. Hast du die auch ge- s«h«n? Nun nickt« «en den Sprecher an, nicht eben wohlwollend. Doch er wollte keinen Streit. Pe», sagte er. Auch Jeff trat jetzt zu den dreien. Di» Tochter de, Farmer» war da» erste und ein- zig« weiblich« wes«n, zwanzig Meilen in der Runde; ein paar Niggerweiber und di« freche In«» de» mexikanischen Wirt» zähl- t«N, wenigsten, nicht für Mik«, Jeff und Ben. So, so, Lm, macht, Dan und strich seinen, kleinen Schnurrbart. Wi, sieht st« d«nn au»? Groß, klein, blond, dunkel? Mittelgroß, schlank und ztem. ltch dunkel, murmelt, Ben, halb vor sich Lin. Aergerlich mit sich selbst erhob er sich. Zum Henker mit deinen Fragen. Geh lie ber und schlaf dir den wt»rv au» den Knochen, do, tut dir mehr not, al» dich um Farmeutvchter zu bekümmern. Dan wplltt aus- fahren, aber in Anbetracht von Ben'» riesigem Körperbau war,, »del genug, von allen Injurien Abstand zu nehmen und zu l». cheln. Ra, weißt du, sagt« er. ich bin doch nicht so betrunken, nicht zu «tsten, daß «in« hübsch« Farmer locht,r ein, lehr gut» Sach« ist, hauptsächlich, «»nn der.Alte so viel Gel» hat — und überbaust. Ich reit« morgen bin und. ganz «al. «'» da» Mäd- chen ist — Farmer ist bester als Towboy, und Geld ist b«st«r al» kein». Ich will die Gelegenheit ausnutzen. Wieder grinste er: Ich s"h' euch wieder Dann verschwand er im Hause. So'n Vi«h, brummte Mike. Ben sagte nicht». Er sattelte sein Pferd und ritt langsam davon. In der vergangenen Woche war «in großer Be- stand der Herde verkauft und abgetrieben worden. Da hatten jetzt die vi«r Towboys bequeme Tage. Vs am folgenden Morgen Mike, Jxff und Ben erwachten, fanden sie Dan's Pritsche leer. Lolli« der Hundesohn tat'ächlich — sagte Mike. Höre, Ben, wär'» nicht christlich, wenn wir die Leute warnten? Ben zuckt« die Achseln: Wa, kommen muß, . kommt doch. Willst du etwa hinüber? Nicht um di« Welt, ent gegnet« Mike und ging rasch an seine Arbeit. Dor Damen, ganz besonder» vor jungen Damen fürchtete «r sich mehr, al» vor einem fünfjährigen wildgewordenen Stier. Am Nachmittag« kam Dan wieder. Gr schien darauf zu warten, gefragt zu «erden. Doch er wartet« vergeben». Da erzählte «r selbst: Muß verteufelt viel Geld haben, der alt« Traigh. Ist alle» erstklassig da am äos- toreet. Nun konnte aber Mike nicht mehr sein« Neugier -üg«ln. Well, und di» Tochter? fragt» er. O, antwortet« Dan leichthin, famose, Mäd«l. Sicher, da» wird wa». Morgen reit» ich wie der hin. Ben sah ihn ganz eigenartig an. Au den folgenden Tagen wurde Dan immer gesprächiger. Gr «erzählt« «in Gro ße» und Breit»,, wa» alle» er al» zukünftiger Farmer zu tun ge denk«. DI« Farm könnt« seinetwegen nach dem Willen seine» Schwiegervater» auigebaut werden, darauf verstünde der sich ja, wie e»Hi«n«'er, Dan, aber würde »in« -roß» Herd» laufen, und wenn Mike, Jeff und Ben sein» Towboy» «erden wollten, er würde noch etwa» mehr geben, al» Mr. Morri», ihr jetziger Voß. Aber trotz seiner Zuversichtlichkeit schien Dan noch «wa» zu -«- drücken, doch konnten Mike um Jeff nicht dahinter kommen, wa« ,» «ar. Und Ben schien sich für die ganze Sach» überhaupt nicht zu int,«stieren. G» mochte etwa «in« Woche nach feinem »Oen Besuch -ei dem FarmchpTraigch vergangen fetn. ah» Dan enn Abend in» beson. ! v . . , > ' . - ' < <