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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 30.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191108305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19110830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19110830
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-30
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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» wenerderl^i von» so. August. - 7 twr msrgei»». volver und gab vier Schüsse auf die Frau ab, di« von Kugeln in die «ruft getroffen wurde. Hierauf schlug der tend« Ehegatte auch «och «tt de« vtrrgla« auf sein« Frau Drahtnachrichten au« Sachsen. — Kirchberg, SV. August. Ein hiesiger Handarbeiter warf im Verlaufe eines Streite» seiner Schwiegermutter die bren nende Petroleumlampe nach, wobei diese explodierte und die Frau durch die Flammen an Armen und Beinen schwere Brandwunden davontrug. Der Schwiegersohn ist seitdem flüchtig. — Neukirchen bei Trimmitschau, 3V August. Einer hiesigen Witwe wurden 70 Mark Bargeld, sowie ein Sparkassenbuch über 1060 Mark gestohlen. Der Verdacht fällt auf einen bei ihr im Logie gewesenen Arbeiter. — Chemnitz, 30. August. Geheimer Kommerzienrat Vo° g^el in Chemnitz ist, wie die Chemnitzer Allgemeine Zeitung hört, im Hinblick auf seine Verdienst« um die Stadt Chemnitz von dieser zum Ehrenbürger ernannt worden. — Döhlau, .30. August. Als gestern srüh ein Radfahrer zwei Straßenbahnwagen ausweichcn wollte, wurde er von einem gestreift und zu Boden geschleudert, wobei er einen Bruch des rech ten Unterschenkels erlitt. Aus dem Königreich Sachsen. Die Festsetzung der Termine für den Beginn der Landessynod« und de» Landtag, wird den Gegenstand einer in den nächsten Tagen nach Beendi gung der Urlaube stattftndenden Sitzung des Eesamtmtnisteriums bilden. Das evangelisch-lutherische Landeskonisistorium hat den Anfang der Synode für den 25. September in Ausficht genommen, und es ist nicht zu erwarten, daß an dieser Maß nahme des Kirchenregiments von der Staatsregierung etwas ge ändert wird Als Zntl'Mit des Zusammentritts des Land, tags wird der 7. November genannt. Es würt^ dann die feierliche Eröffnung der Session am 9. November erfolgen. Zwi schen Synode und Landtag tagt ebenfalls im Ständehause eine Plenarversammlung des Landeskulturrats, der ange sichts der abnormen Witterung und der Maul- und jKlauen- seuche erhöhte Bedeutung zuzumessen ist. Der Kampf in de, Metallindustrie. Die am gestrigen Dienstag in Berlin stattgehabten Ver handlungen deutscher Metallindustrieller dauerten bis abends gz4 Uhr. Zahlreich« Anwesende, besonders Berliner, traten dem Antrag der sächsisch-thüringischen Interessenten, die Metallarbeiter in ganz Deutschland auszusperrea, ent gegen. Sie brachten einen Antrag ein, einen bestimmten Termin sestzusetzen, Lis zu dem eine Einigung mit den säch sischen Metallarbeitern zu erzielen sei. Erst dann soll, falls keine Einigung möglich ist, die Aussperrung der Metallarbeiter in ganz Deutschland erfolgen. Ueber diesen Antrag wird am heutigen Mittwochvormittag in einer weiteren Sitzung abgestimmt wer den. Die Verhandlungen in Leipzig, die bereits um 4 Uhr nachmittags begannen, wurden um 9 Uhr abends auf heute, Mittwoch, vertagt. Ein bestimmtes Ergebnis ist bis jetzt noch nicht erzielt worden. Ein konservativer Reichstagskandidat für Leipzig. Die Konservativen und Antisemiten werden für die bevor stehende Reichstagswahl im 12. sächsischen Wahlkreise (Leipzig- Stadt), den gegenwärtig der nationallibcrale Justizrat D r. Iunck.vertrit, den Marinepfarrer a. D. Wangemann als Kandidaten aufstellen., Au«, 30. August. Nachdruck unserer Lokalnotizen, — die durch ein Korrespoudeuzzeichen kenntlich ;-macht sind, ist - auch im Auszüge — nur mit genauer Quellenangabe gestaltet.) *— Vartholomäusjahrmarkts Ende ist gekommen. Noch ein mal ging es gestern so lebhaft wie an den ersten beiden Bartholo- mäusjahrmarktstagen zu. Heut« ist nun wieder alles vorüber, was der Jahrmarkt hervorbrachte. Nur die Buden und Zelte stehen noch rutnhaft da, um — hoffentlich recht bald! — wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Und.schaudernerregende Gerüche steigen aus diversen anderen lleberresten hervor: am aufdring, lichsten machen sich die Reste von Mahlzeiten geräucherter Fische und von .übergehendem Obst. Bald, schon im Laufe des Tages, wird auch dies« Erinnerung an Len Jahrmarkt verschwunden sein, die zu den am wenigsten angenehmen gehört, ebenso wie bei vielen eine gähnende Leere im Portemonnaie nur gemischt« Erinnerungen an den Jahrmarktstrubel Hervorrufen wird. Aber schön war's doch, und so wird auch das bald überwunden sein, zumal ja der Monatserste dicht vor der Tür steht. * Frtedhofspfleg« in Au«. Wie sich auch in der Friedhofs, pflege neues in Aue Bahn bricht, zeigt die neue Anlage auf dem Friächofe der Nikolaikirchgemetnde. Der Auer Kirchenbote Le- richtet darüber: Der Kirchenvorstand hat eine Anlage Herstellen lassen, die vor allem den Eindruck eines stillen, traulichen, fried, lichen Gartens macht, der mit seinen.Grabstätten, umgeben von lebenden Hecken aus immergrünem Gesträuch zeugen will von dem Leben nach dem Tod, von unvergänglicher, unverwelklicher, le. bendiger Lhristenhoffnung. Wenn die Anpflanzungen «in paar Jahre <i-.er geworden sind, so wird sich erst die Anlage, wie sie von dem gartentechnischen Bureau der Firma Hermann Hoffmann in Schwarzenberg in mustergültiger Weise hergestellt worden ist, in ihrer ganzen Schöne und Eigenart dem Beschauer zeigen. Auch in der Herstellung derDenkmälerundDrabst«tne bahnt sich neues den Weg. Jetzt ist auf unseren Friedhöfen viel Unnatur, viel herkömmliche Fabrikware: Säulenstümpfe, ange malte Grabsteine, pus St«inmasse gegossene Baumstämme mit steinernen Adretzkarten daran, allerlei gedankenloses Schnörkel spiel der hergebrachten Ornamentik. Das ist Unkunst und Un- natur an der Stätte des Tode». Da ist nun jetzt «in kleine» Büchlein erschienen: Entwürfe von Grabdenkmälern mit Ort- ginalzeichnungen von Künstlern, herausgegeben vom Verein für kirchliche Kunst im Königreich Sachsen. Da sehen wir wieder einmal würdig« Jriedhofskunst! Denkmäler der verschiedensten Art stnd abgebtldet, auch solch« von Holz und Schmiedeeisen. Alle stnd von Künstlern entworfen, und ihr Preis schwankt zwischen 22 Mark und 755 Mark, also es sind vor allem schlichte Denk, mäler in den Vorlagen dargebotea. Bemerkenswert ist, daß al» Material oazu Sandsteine, Porphyr und Muschelkalkstetn gedacht ist, während da» übst«,« Material der sogenannten Grab, steinfabriken, polierter Granit oder Syenit, absichtlich gemieden ist. S. ist «» nun jedem möglich, inn.r,olb de» üblichen Kosten, aufwaud» statt der prunkenden Dutzendware ein zeitgemässe, Stück guter Fri«dhof»kunst zu beschaffen. Da» Heftchen befindet Bon Stavt und Land. * Gedenktage am 3V. August: 1813 Sieg der Preussen unter Kleist über die Franzosen unter Vandamme bei Nollen- dorf. 1870 Sieg der Deutschen über die Franzosesn bei Beau mont. so daß da« Tla« in Trümmer ging, wahrend di, Frau flüchtet» wurde der Ma«« von anderen Saften überwältigt,' dabei erlitt er einen schweren Krampfanfall, so daß er mit seiner Frau in demselben Krankwagen nach de« Stadtkrankenhau» befördert wer« de« muht«. * Döbeln, SS. «nquft. Schadenfeuer. Heute vor mittag 10 Uhr brannte in Mann « d 0 rf di« Wirtschaft de» Maurerpolier» Messner, bestehend au« Wohnhaus und Scheune, völlig ntei.r. E» herrscht, Wassermangel. Bei Augbruch de« Feuer« wa en der Besitzer in Waldheim auf Arbeit und seine Frau in Döbeln zum Wochenmarkt. * Deuben b. Dresden, SS August. MordaffäreThteme. In der Mordaffüre am IS. diese« Monat» auf Oberpestrrwitzrr Flur, der die 14jährige Haustochter Melanie Thieme au« dem benachbarten NiederhäSlich »um Opfer fiel, ist jetzt durch seinen eigenen Bruder der seiner Zeit auf einem Tute in Ober- Pesterwitz beschäftigt gewesene 34 Jahre alte Arbeiter Max D r e ß- ler al» dringend der Tat verdächtig der Staatsanwaltschaft an» gezeigt und kurz darauf auch sestgenommen worden. * Bautzen, 20. August. Fabrtkbrand. Gestern mittag «ar in der Fahrrad- und Motorwagenfabrtk von Wilhelm Fuchs auf der Dresdner Straße Feuer au»grbrochen, da» sich in kurzer Zett über den Dachstuhl de« Hauptgebäude», in dem sich auch die Wohnung de» Besitzer« befand, ausdehnte. Es gelang, da« Feuer auf den Dachstuhl zu beschränken. Der Betrieb der Fabrik wird demnächst wieder voll aufgenommen. Nr. SOI. Au« Tageblatt und Vnzeiaer für da» Erzgebirge Mittwoch, de« SO. «tt-gutt Ivll Politische Tagesschau. Aue 30 August. * Kein« Spione In Kiel. Zu der Meldung, wonach da» dänische Motorfischerboot Delphin mit einem dänischen Fischer und zwei englischen Lehrern an Bord am Montag b«i seinem Einlaufen im Kieler Hafen beschlagnahmt worden und die In sassen als verdächtig der Spionage einem Vorhör unterworfen worden feien, wird von massgebender Seite mitgeteilt, dass die Insassen des Delphin keineswegs in Haft genommen oder einem Verhör unterworfen worden sind. Alle gegenteiligen Nach richten sind unrichtig. Die Herren verliessen mit ihrem Boot den Kieler Hafen unbehelligt um 4 Uhr nachmittags. — Aufsehen erregend« Aeusserungen König Alfonso». Daily Mail meldet aus Bilbao, dass König Alfonso an Bord feiner Jacht Giralda den als scharfen Republikaner bekannten Präsi denten der Schützengilde von Bilbao, Herrn Lind Rua, emp fing. Al» die Umgebung des Königs ihn auf dessen republi kanische Gesinnung aufmerksam machte, meinte König Alfonso: Das geht mich gar nichts an, j«d«r Mann möge denken was «r will. Al» Rua an Bord der Jacht stieg, wurde er vom König Alfonso herzlich begrüßt. Der Monarch drückte ihm Herz- ltch die Hand und sagte: Ich freue mich außerordentlich, Sie hier zu sehen, Ihre politische Meinung kann kein Hindernis sein, daß ich Eie nicht wie jeden anderen, ja noch mit größerer Freu digkeit empfang«. Ich selbst bin Monarchist, .weil ich eben a l s König geboren wurde. Wer weiß, welche Meinung ich hätte, w«nn es ander» wäre; wer weiß denn überhaupt, ob wir nicht bald alle Republikaner sein müssen? * Sine Meuteret in der norwegischen Armee. Wie au» Thristiania gemeldet wird, kam es auf dem Exerzierplätze von Slenkjaersande zu Eoldatenunruhen. Ein jungsozialde. mokratischer Soldat hatte sich trotz wiederholter Befehle ge weigert, Reservesties-l mitzunehmen. Er erhielt zwei Tage Ar. rost. Mehrere Kameraden, darunter einige Jungsozialdemokra- den, hielten die Strafe für zu hoch und stellten eine Fahne her mit einer Inschrift, di« die Freigabe des,Gefangenen forderte. Einig« hundert Soldaten sammelten sich um die Fahne vor dem Wacht- simmer, erbrachen die Tür de» Arrestlokal» und befreiten irrtümlich einen anderen. Di« Wache «prhinderte mit dem Bajonett die B«freiung weiterer Gefangener. Die Per. smalirn der Rädelsführer find festgestellt. — Aeerke»«»«» der portugiesische« Republik. Die Aner- kennung der portugichschen Republik durch die europäischen Mächte «trd tm Lauf« der nächsten acht Lag« erfolgen. Deutschland wird da» neue Regime in Portugal entweder gleichzeitig mit England «der unmittelbar nach England, k«tne»fall, aber vor England anerkennen. — Die Lag« aus Haiti. Neuyork Herold meldet au» Haiti««, daß di« au» fünf Mitgliedern bestehende Kommission, die sich mit den unter der Regierung de» Präsidenten Simon gewährten Eisrnbahnkonzesstonen an den Amerikaner Mr. Macdonald zu beschäftigen hatte, große sensationelle Enthüllungen an den Tag gebracht hat. Di« Regierung ist entschlossen, sämtliche Konzessiv- nen für ungtltig zu erklären. * Ein» neu« türkisch« Mtnifterkrlfi». Konstantinopeler Meldungen zufolge gab der Tr 0 ßwesir seine Demission, di« der Sultan jedoch ntcht annahm. Die Frage de« Krieg», budget« soll daher im nächsten Ministerrat «dermal. di«kutiert werden. Wenn der Kriegsminister nicht nachgtebt, soll der Troß, westr definitiv demissionieren. Der Euston verlieh dem Botschaf ter Nifaat Pascha, welcher sich auf seinen Pariser Posten begibt, die Brillanten zum Medschidjeorden. Wie di« Blätter melden, kün digt« der Finanzmtntster dem Grobwesir sein« D «misstv« an, fall» da« nächstjährige Budget nicht seinem. Standpunkte ent. spreche. Ts verlautet, tm Falle der Demission de» Tesamtkabinett» werde Hussein Hilmi da» neue Kabinett bilden. * Zwickau, 29. August. Denkmal für Geheimrat Dr. Meyer. Die Anregung, dem verstorbenen Superinten denten Geh. Kirchenrat Dr. Meyer ein sichtbare* Zeichen der Er innerung in Form eine» Denkmals aber einer Gedenktafel am Pfarrhause von St. Marten zu errichten, hat im Kreise der zahl- reichen Freunde und Verehrer d S Verewigten allgemeinen Beifall funden. Der'Senior Superintendent Eckhardtin Graz (Steier mark) hat als erste Spende 50 Kronen zur Verfügung gestellt. * Plauen i. B., 29. August. EvangelischerSänger« bundeStag. Die Sächsische Vereinigung des Evangelischen Sängerbundes mit ihren 60 Vereinen und über 1100 Sängern hielt am Sonntag in der groben städtischen Turnhalle hier ihr 3. Bundesfest ab, da» von etwa 500 auswärtigen Sängern be sucht war. Vorsitzender der Vereinigung ist Fabrikant William Schneider-Auerhammer. Der Evangelische Sängerbund ist über ganz Deutschland verbreitet und hat 400 Vereine mit zu sammen 10 000 Mitgliedern. * Nerchau, 29. August. Ertrunken. Gestern mittag badeten an verbotener Stelle in der Mulve oberhalb des Fähr hauses die beiden Söhne de» Gutspächters Stephan in Wed- nig im Alter von 11 und 10 Jahren. Dabet geriet der jüngere in tiefes Wasser. Al« der ältere in Gefahr war, mit hinabgezogen zu werden, ließ er den jüngeren los, so daß dieser unterging und ertrank. Es ist bis jetzt nicht gelungen, den Ertrunkenen aufzu finden. * Hohenstein-Ernstthal, 29. August. AlteLiebe rostet nicht, das hat dieser Tage die hier wohnende Frau des Strumpf wirkers Gimpel, der vor zwanzig Jahren Mt anderen Strumpf wirkern nach Südamerika übersiedelt«, um dort sein Glück zu ver suchen, erfahren. Di« Frau hat sich während diese» Zeitraums mit ihren jetzt in den zwanziger Jahren stehenden Töchtern recht und schlecht durch» Leben geschlagen, da ihr Mann nur selten et was von sich hören ließ, wohl aus Groll darüber, daß die Gattin nicht nach Amerika nachkam. Zur allgemeinen lleberraschung kehrte G. jetzt plötzlich zurück, um selbst seine Frau zu holen, die, nun endlich einwilligend, mit ihrem Gatten die Reise nach Amerika antrat. Kurz vor seiner Abreise wohnt« das Elternpaar noch der Hochzettsfeier der beiden Töchter bet. * Borna bet Chemnitz, 29. August. 31VBewerbersür den H au s m a n n « p 0sten an der hiesigen Schule haben sich , gemeldet. Au» 139 Orten hatten sie ihre Gesuche eingeschickt; t Chemnitz war mit 86, Limbach und Eppendorf mit sechs, Lugau, Oederan und Stollberg mit fünf, Lichtenstein, Mittweida, Calln- berg, Einsiedel, Falkenau mit vier Bewerbern vertreten. Eine, wohnt sogar in Breslau und einer in Böhmen. Der hiesige Schulvorstand hat einen in Chemnitz wohnenden Hetzer für den vtelumworbenen Posten gewählt. * Chemnitz, 29. August. Ehelicher Zwist. In ein« Schankwirtschast der Moltkestraße geriet ein 56jähriger Monteur mit seiner Ehefrau in Streit. Plötzlich zog der Ehemann «men Re volver und gab vier Schüsse auf die Frau ab, di« von drei wü- . .... et«, > sich auch in de« Händen der hiesigen Bildhauer. 7 , ... . . . Attretun- der spanischen Rio Munt-Koloni« und der ebenfalls spanischen Insel Fernand« Po zufrieden geben wollte. Der ftantzöfltch« Botschafter in verltn Jule» Tambon wird übri gen» infolge ein« leichten Fieberanfall» sein« Abreise nach Ber lin «m «in bi» zwei Lage verschieben und Part» am Mitt woch oder Donner»tag verlassen. Die Ntttglett de» Gpmrk« t« «ivwarekko. Vie neuerltch« Truppensendung der Spanier nach Santa Er»» d« mar p, quell« lenkt die Aufmerksamkeit nun doch aus diesen, etwa ISO Mometer südlich von Agadir gelegenen Hasen. Er ist tm Juni 18SV nach dem spanisch-marokkanischen Kriege im Frieden von Tetuan von Marokko an die Spanier abgetreten, aber von dtesen nicht besetzt worden. Erst tm Jahre 1878 sandte Spanien «ine Kommission nach der Küste, um den. ihm vertragsmäßig zustehenden Punkt, einen vor Jahrhunderten unter spanischer Herrschaft blühenden Handelsplatz, aufzusuchen. E» blieb jedoch nicht dort. Die jetzige Expedition bezweckt offen bar, die spanischen Ansprüche vor etwaigen wetteren Entwicklun gen in Marokko ficherzustellen. Italien» Ansprüche. Die Anwesenheit des Botschafters am Qutrinal Herrn Bar- Hdrein Pari» dauert fort. Es.verlautet, daß der Diplomat die sranzöfische Regierung verständigt hat, daß nach dem Abkommen mit Deutschland auch Italien .Kompensationsanfprüche wegen der Erweiterung der politischen Rechte Frankreichs in Marokko machen wird. Italien wünscht, daß Frankreich dem ita lienischen Handel in Marokko in ähnlicher Weise «wie dem deut schen offen« Tür vertragsmäßig zusichere. Wegen der voraus sichtlichen Masseneinwanderung italienischer Arbeiter und Ge werbetreibenden nach Marokko wegen der dort geplannten gro ßen öffentlichen Arbeiten und Unternehmungen will Italien die Sicherung seiner Konsulargerichtsbarkeit und des Rechtes, dort ebenso wie in Tunis italtenischeSchulen halten zu dürfen, wo sich nach der italienischen Bevölkerungszahl «in nationales Bedürfnis Herausstellen sollte In diesem Sinne soll das italienisch-französische Mittelmeerübereinkommen vom Jahre 1904 einer umfassenden Revision unterzogen werden. Geheimnisvoll« Ausreise zweier Panzerkreuzer. Aus dem.Kriegshafen von Toulon wird gemeldet: Am Mon tagnachmittag verließen die beiden Panzerkreuzer Jules M i - chalet und Waldeck-Rousseau — Kapitän Lauvy und Kapitän Märtel — den Hafen, um mit versiegelten Orders in See -zu stechen, die sie erst auf bestimmter Höhe öffnen dürfen. Diese Leiden Panzerkreuzer gehören dem modernsten Typ an, habm Besatzungen von-700 bis 806 Mann und entwickeln eine Geschwindigkeit von 23 Knoten. Der Matin glaubt, annehmen zu können, daß es sich nm «ine Manöverfahrt handle, doch heißt es andererseits mit großer Bestimmtheit, daß der Kurs sich nach Marokko richte. Die Wiener Arbeiterzeitung und Cartwrights Artikel. Die Wiener Arbeiterzeitung bespricht di« Haltung der All deutschen zur Regierung i-n der Marokkofrage und sagt: In die sem Zusammenhang« gewinnen di« unglaublichen Auslassungen Cartwrights in der Neuen Freien Presse besondere Bedeutung. Cartwrlght wollte Minen legen, und die Neue Freie Presse bot freundlich Platz dazu. Ob er es war? Er dementierte so, daß er es vielmehr bestätigt, und die Neue Freie Presse gibt ihn unter Redensarten über das Redaktionsgeheimnis zwischen den Zeilen preis. — In Wiener politische« Kreisen verlautet, daß der englische Botschafter Cartwright seine Regierung u m fsin« Abberufung gebeten habe. Optimistische Stimmen in Frankreich. In der Pariser Presse fährt man fort, die Wiederaufnahme der Verhandlungen optimistisch zu betrachten. Man gibt sich dem Glauben hin, daß die französischen Vorschläge der deutschen Reichs regierung bekannt sind und daß die günstigen Aeußerungen deut scher Blätter die Stimmung der amtlichen Kreise in Berlin wie derspiegeln. Jedenfalls erhofft man bereits pon der ersten Unterredung zwischen Kiderlen und Cambon eine ent scheidend« Wendung in dem Sinne, daß eine prinzi pielle Verständigung in den großen Linien festgelegt wird. Statt»«« < Nam« Barometer. Stand Temperatur ach Lelsius Feucht!», teit^aek. - Mn r .1 - lvetterhüuichen «Sni, Albert- , Brück, Aue 7S2 17 72 > 2« -- <: -l- 16--
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