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2ns»rttsn»pr«i«i Vir klebengeßialttne Rorpurzetl« oder deren Raum für Inserate an» Rn« and den VrtsHasten dei Rmtrhauptmannschast Schwarzenberg pfg., sonst <5 pfa. Reklam«etitz«ile 25 pfg. Bet grSßeren Abschlüssen ent. ^rechender Rabatt. Annahme von Anzeigen bi» spatesten» Uhr vormittag». Für Aufnahme von grSjeren A>^eigen an bestimmt«, Stellen kann nur dann gebürgt werden, wenn st, am Tag» vorher bei an» »tngehen. und Anzeiger Mr das Erzgebirge o.-an«o«lich« Retmtt«« mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt. »r Inserat« verantwortlich . , «alter klraa». Sprechstunde der Redaktion mit An»nahme der Sonqtag, nachmittag» von «—» Uhr. — lelegrannn-Adressei Tageblatt Aueerzge-.q,» Ferntznecher 55. j» «m» t. Lrzgeb. rie»>r m u», I. Lrzgeb. Für unverlangt «in-«sandt» Manuskrh^t» kann Gewähr nicht gelrtstet werden. 0 »z»g»prei,r Durch unsere Boten frei in» Hao» monatlich »o pfg. Bel der Seschäswstelle abgeholt nwnatltch «o pfa. und wöchentlich loptg. — Bet der Post bestM und selbst abgeholt vierteljährlich i.»o Mk., monatlich 50 pfg.— Durch den Briefträger ft« in» Hau» vierteljährlich t.-r Mk., monatlich «« pfg. — Einzelne Nummer so pfg. — .Deutsch« Postzettung»katalog. — Erscheint täglich in den Mittagrstunden, mtt Au»nahm« von Sonn« und Feiertagen. vl«s« Nimmer ,»k»ß, u tellrn «utzerbem liegt da» achtsetttg« illustriert« «onntagtblatt bA. Patz Wichtigste vo» Lage. DerordentltchePros.sior d«rTheologt«,an der Univirsität Leipzig, Gehttmir Kirchwrat v. Otto Hirn ist gtstern an rmem Htkzltiden gestorbtn. Er war 8« Jahr« alt. Der R»ich»anz«iger voröffeiitltcht da«Au»füh,ung«. gese- zum vt,hs«uch«ng«setz vom SV. Juli 1V11. O Der französische Ministerpräsident hatte gestern eine Unterredung mit dem Minister de» Au«, wartige», mit dem Marin «Minister und mit dem Krieg «Minister. Wie der Jeun Büro erfährt, wiedersetzt sich die Türkei eifrigst einer Wiedereinsetzung de» Spschah« von Persien, Mohammed Alt. Die Session de» englischenUnterhause» wurde wegen der Streiklage bi» auf weitere» verlängert. ' ' ' »IM»- Mutmaßlich« Mtttrung am Domrtag r wsestmind, z»it. «eise aufhttternd, etwa» wärmer, stellemvais« Regän. -Wc Die Perfische« Wirre«. Täbris, 18. AugMst. (Meld»«, der Petersburger Lelegraphrnagentur.) Hier ist da» veriicht »erbrtttet, das, der ehemalige Schah in Nstar« gelandet sei »nd mit den aus dem Wege nach Ardebil z» ihm gestehen»« Schah, sewennentrupppn de» Gouverneur, von Maragha ans Tä bris marschiere. Wenn man dieser Nachricht Glauben schenken Vars, dann wird der frühere Schah von Perfien, MohammevAli, ' wohl sehr Lald wieder in Teheran ttnziehen. Hundert Meilen nördlich der Hauptstadt, in Barsrush, Mar er bereit» vor einigen Tagen eingetroffen. Sollte es Vem Trschah wirklich ge. Der Defra«da«t. Sin Porträt von Carl Schüler, Bon Jugend auf hatte er nur den einen Wunsch gerannt, reich zu sein. Im Haus« der Eltern hatte er jene Not kenne» gelernt, di« um Io drückender ist, al» st« sich vor den Lugen der Welt ängstlich verbirgt. Diese Ster nach Geld und Besitz hatte von seinem ganzen Denken und Trachten Besitz «vgrWn. Er hatte sich durchgehungert, hatte gekatzbuckelt und sich schin den lasten, hatte Kollegen verleumdet und den Vorgesetzten ge schmeichelt und war dabei vorwärts gekommen. Sein« Kollegen mieden ihn. Da« kümmert, jhn ab«, nicht. Er ging feine eige« n«n Weg« und genoß da» Vertrauen sein«, voraesetzten. End, ltch mar er bet der großen Bank zum Kassierer aufgerückt, wäh- rend er mit der Pünktlichkeit «in«, Präztstonsmafchin« seinen Posten vrrsab, während sein» Abrechnungen bi» auf den Pfennig stimmten, wälzte «r in seinem Schädel nur immer d«n «inen Gedanken hin und -er, «t« «r sich aovhl in d«n Vesitz «in«, möglichst groß«« Summ« fetzen könne, ahn« fürchten zu mW- s«n, gefaßt zu wetten. Er dacht« kein«««« daran, di« Sach« zu üb«reuen, wenn «r schon »Le» auf eine Katt« .setzt«, so sollt« es sich auch tüchtig lohnen. E, «ar i«tzt gewähnt, mit groß«» Summen zu rechn««. Ln manch«« Tag«« glitte« Wil- Non«« durch sein« zitternd« Raubtterhände. Dm Lag, au dem er de» groß«« Grtff 1« dt« Masi« tat, mußt» ttntt um» jenen sei««, dir ihm di« Verfügung üb« «in« RttsMsuimw »rocht«. Mur Vicht» ÜLerttle«, allw wohl wettegm, «r hockt« la «eit. Immer feste« murd« da, vettrauon m ch«, tmmm sorg lose, wurden di« Kast.nmvisom» .M wollt, fichvicht d« »- kN LN.SW tun, um im flchmm Pott dm »ttchen Sa» .gmießm mtm- aen. «mchSdttm «ttn dm,ZmWAlstN«t« « in Krimi- val^lchtchtMdie KE« und «M. dt« «chtuduuMwtcha «ama» jetzt Persttn Ist, len. «n Kräften g«gea di« Mckkehr Mohammtt Alt» utt» vittrttck auch di« Ansicht, d^ «r, wenn er in Teheran »tn-tehen wird, «inen Steg kaum mit Are«, den genießen und überhaupt nicht all zu lang» in tz«r Hauptstadt bleiben dürst«. E» wird allerdings daraus ankommea, ob Mo hammed Lli Anhänger genug hat, ««sich auf di« Dauer hatten zu können, sofern er iasachlich hi» nach Teheran oordttngen sollt«. » Morningpoft mildtt unter dem 17. diese» Monat» au» Te heran: Sandar Mohir, der Kommandeur dm Regt«rung»trup- pen in Firuskuh, telegraphierte, daß er mit ttn«r V000 Mann starken Abteilung de» Gzschah» den gan-en Ta- ge- dämpft und dies« einen.Verlust von A) Daten, 80 Per- wundctea und W Gefangenen »rkttten hab«. St« sei in di« Flucht geschlagen worden. Erhob« 180 Gewehr« er- brütet. Ueber dt« Verlust« der Regimuntzstruppen wird nicht» berichtet, jedoch erwartet man, daß der Mampf sich fottsetzm x «erd«. .Di« Bachtlaren tun chr Aeußmstes, um vt» KoNktttutton p» retten, ebenso.auch di» Negierung. Der tzkwgang de, Ve- wegung ist jedoch -wetfelhaft, da die Kassen der Negie rung! «er sind. . . , Der Kernpunkt der Marokkofrage. >ov Um in dem Hin «nd Her der Mitteilung«» »nd vor. mutungen. her Betrachtungen, Vorschläge und Kritiken über dt« Marokkofrage den stete« LeLeNblick nicht völlig zu »«rlieren, ist e» nützlich, sich von geiit zu Seit ackfdenAusgaugipunktdm ganzen Angelegenheit zu besinn««. Dies«» Ausgangspunkt ist und bleibt dt« Al«gectra»akt« vom Februar 1SVS. Sie ist «in Ver trag, besten Abschluß man r«dauern"tann; aber er ist einmal ab- geschlossen und -war in völkerrechtlich bindender Form. Da» ist eine unleugbare Tatsache; ebenso unleugbar freilich die ander«, datz Frankreich diesen Vertrag verletzt hat. Hieran» sind für di« Mitkontrahentra Rechtsansprüche entstand«»; und Deutschland macht die seinigen geltend. Ob auch ander« Beteiligte da» tun, oder ob sie e» vorziehen, sich schweigend zu verhalten.; ob ins« besondere England es für geboten erachtet, seinen otelgerühnüen Nationalstolz b«i dieser Gelegenheit einmal iw die lasch« z» stecken und, um den nützlichen Freund jenseits de» Kanal» nicht zu Ärgern, di« Beschwerden seiner Bürger üL«r französische Heber-- griffe in Narovo zu überhören, kann un» gl«ichgültig sein und berührt uns nicht. Di« au» dem.vertragswidrigen verhalt«« ttngen, «mf» neu« d«n p«rsis<h«n Thron zu besteigen, von d«m s famkett aus die Vorgänge, deren man ihn.vor Zwei Jahren verjagt hat, dann werden ohne Zwei- ; ken will. DiesesMomitee wehrt sei di« Zustättde im Perserretch«, dt« omch.unter dem jetzigen St» gtm« durchaus nicht di« geordnetsten sind, sich Meder so gestatt ten.daß Dispottsmusund Bürokrati»mu» «in«-roß« Noll« spi«l«n werd«n. Man weiß, daß Mohammed AN em aar zu arg getrieben hat und daß s«in« Entthronung tnf0kard«ff«n al lgem ri neL ustimm»ng fand. Er »rachdt» Verfassung, ließ da» Parlament zrrstvren und di« «bgeordnrten nt«d«rschi» ß«n, währ,nb «in« groß« Uchahl persischer Liberaler, dt« da» An- glück hatten, d«n Schergen d«» .Schah» in die Hände zu fallen, g» foltert, gehängt »nd erschossen wurd«n. Andere dagegen kamen mit der land«»üblich«n Vastonad« davon. Nach d«, Vertreibung Mohammed Ali» hat man in Persien wenigsten» den versuch ge macht, die verhältntst« zu b«stern «nd Reformen «inzuführen Aber «» hat sich an den traurigen Zuständen de» Lande» so gut wie nicht» geändert. Di« Reform der Finanzen »nd d«, Armee kommt nicht vom Fleck,«» hat auch nicht» gehoben, daß di« persisch« R«gt«r»ng sich Ainanzleut« au» Amirika v«rschri«L. Denn nun^rben sich , rft r, cht ärgerlich« Sttettigkeiten gwischrn di«, len.Amerikanern und den bisherigen Finanzbeamten ergeben, so. daß sogar di» europäischen Mächte eingegriffen haben. England »nd Rußland haben stnmer ihren Einfluß in Persien geltend gemacht, speziell russische» Militär hat sich im Norden de» Reiche» festgesetzt. E» braucht de»halb auch nicht wunderzunehmen, dag alle Welt behauptet, Rußland sei di« Triebkraft de» jetzigen Einfall, Mohammed Ali» jtn Persien. Die russische Regierung hat zwar «inen Rechtfertigungsversuch ihrer Politik in Persien unternommen, ater Man traut diesem Protest gegen dt« erhobenen Anschuldigungen nicht alluzusohr. Denn Rußland hat immer den persischen ALsolutiomu» beschützt, der von niemand bester verherrlicht werden kann, al» von Moham med Alt. Man weiß in Petersburg ganz genau, daß es mit dem russischen Einfluß in Persien für immer vorbei ist, sobald dort wirklich« »Reformen geschaffen werden, «nd dckher stammen auch dir vielen offenen und versteckten Schwierigkeiten, die Rußland der jetzigen persischen Regierung bereitet. Pon Personen, die mit den persischen Verhältnissen genau vertraut sind, wird bestimmt behauptet, daß die russischen Agenten nach der Vertreibung Mo hammed Ali» in Teheran »nd anderen Städten Persien» alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, um den russischen Einfluß z» kräftigen. <Jn Konstantinopel hat sich «in persisch,» Ratio- nalkomite, gegründet, da, gang Lesonder» den Kampf ge- g«n den Elschah ausgenommen hat und dt« «uropäisch« A»fm«rtt ' Amr ist«« Mal In fett i schriftsteller ihren Helden andichteten. Mit Eifer verfolgt« e, ! all« Bericht, über Gerichtoverhandlungen, bei denen es sich um j Verbrecher handelt«, denen es lang« Zeit geglückt «ar, den ; Nachstellungen d«r Polizei zu «ntg«hen. Er lächelte verächtlich , über di« Unklughiiten dieser Menschmr, d«n«n er sich in Ge danken schon längst al» Zunftgenost« Leigesellt hatte, denen er sich aber w«it überlegen dünkt«. Er kannte die Strafen, di« Defraudanten erhielten. Er wußte, «a» für Unterschied« g«. macht wurden zwischen den Lehrlingen, die die Povtokast« plün. derten, und -wischen den großen Herren, di« ihre Hände nach Hunderttausend«» ausstreckten. Er kannte sogar au» den Zett tungibertchten dt« Ansichten d« etst-elnen Strafkammern über di« Abmessung der Straf«» b«i den vergeh«» gegen fremd«» Eigen tum. Er hatte sich darüb«r Notiz«» gemacht und sich -«rrchnet, welch« Straf« ihn .eventuell treffen würde. Gr rvuße, Am würde man kttn« mildernd«» Unmänd« zugute kommen last«». Er handelt« nicht au» Not. Er hatte sei» gut«» Auttomm»», V«i -hm kam strasprrschärftnd der v«rtrau«nBbruch in Betracht, den er beging, und dt« Höbe der Summ« und di« Raftntertheit d«s seit langer Zett ausgeklügelten Planes. Er wußte, es Mrd« niemand unter den Zeugen für .ihn auftrtten. D« AnMchwstß trat ihm auf die Stirn, wenn er nachts an di« Derichtsverhand- lung dacht«, dt« ihm »«vorstand, wenn er gefaßt wurde. E» mußt« Lug zu Witt« g«h«n, fitz! klug, von Fana«r Hand mußt« all«, vorb«r«tttt ««Men. Sorgfältig, bi» in dt« Mtnst« Etnz«lh«it, mußte all«» LL«rl«at f«in. E, halt« «in- mal »et ein« Witwe ein Zimmer gemietet. Vie Wttwe hatte «in bloirdm, hübsch«» TLchterchen. Zum mste« Mal tu s«tt »«« ürbe» hatte er, dm Ml abwägend« ZahlenmMch, hetm Anblick dies«» frohen, »lottäuaiaen Mwchen» «in Gefichl st» dw tzkuft »«rfpürt, da» Zr al» Si2e glaubte bgmichue» zu kl»a««u. »nd auch dt« bkonde Frttzt Mim, ihm «ohlgOunt h» stt» , Da hatte er, nicht eh», inner«» KaHmf, da» Zimm«, beider Wit», attündiat. Bot seine» Plänmr «mtte er Atm Fra» Mbr«». lasten. a» d«u Dege» Dem «ohtt in der wirst Örchtt ?r sich ««» «m » «nd«». Jahrelang mnsch» fttgo fchen, mit d«W» «r A» WWW tz«r Perstekkung kenSe». AßtztzgUi es all«» voWomme» »MWWWß Gr hatte «te schach» HW mit et»« »rille SNdWDW «Ud daß er eh»e WM» WM UchAM DG utzaaeG MckßM WtzWß» MMmH glücklich vorüber «ar, wenn er sich »ng«stört s«tn«ff Na»b«o e»- st«u«n tonnt«, Idann war sii« Zeit für ihn da, «m sich ein» Frau zu suchen. Dann tonnte «r st« haben, «t« er sie sich wünschte, noch schöner, noch lustiger, noch eleganter, Fritzi, di« Tochter der armen Witwe, wenn «r «-U er sich in den vornehmsten Familien «infü Geld bleibt kein« Tür und kttn Herz verschlo! Er ging an den Villen der Reichen vorüber, -«pflegten Gärten mk dacht«, e» wird dt« Zeit kommen du auch in einer solchen Villa wohnen kannst, und d Blumen züchten, schön« Rosen tm Sommer, kapriztk deen im Warmhau«, wen« drauße» der Scham liegt, die eleganten Auto», dies, pompösen PrachtgMld, 001 heurein wert, und er tröstet, sich, wpn» er in der «le Straßenbahn oder im Omnt-u» sich tt» -«scheid,»«» ch«n sucht», mit dem Gedanken, daß «r nur wzugretfen brauche, um sich auch d«n Lurus «in« eigemn Automobil» leisten zu können. La, di« M«lt bat dem viel, dir Geld besaß, Er halt« «» in der Hand, jeden Tag tonnt» er sich aus eigener Macht vollkommenheit zum reichen Mann machen. Nur vottichttg mußt« er sein, sehr vorsichtig. Gr ha«, sich ttn ganze» Stzstem aumearbettet. Für eine« Augen, ztelbewußten Menschen, der mit Wer Auedauer und dem Migen Talent a»»geftattet/ist, mußt, «» «in» Mögltchkttt -übe«, sich so unk«nntttch tzu machen, daß ch« di« eigen« Mutte, nicht prttd«rott»nn«n teniiL» Man mußte dabet,mr nicht an Petticken, falsche iBärte «Nd Schminke dercktt». Man mußt, Nicht dm Dummköpfe« nachmache», die Ikat zu allerlei Vttstellun-M» chm »u Mme». Nttn, dt« ver rat beginne« »nd »ach dm Lat » Umgebumz, «mßte» alle Gtzm.