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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 18.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191107183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19110718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19110718
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-18
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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vo« Sleis» hervntig^allea, d« Gepäckwagen muh Nick». «n Wa-A» «ist« mid «In wagen rwetter Masi« fielen «VensaL, nach link» «m «md stilrgten gegen den Mülhausener Zvg, der tm DkeLenglafi« stand, Zwei »Ähsolgende wagen dritte, Klaffe ««den inetnandevgaschüben. Bi, jetzt find «Gsshtz Pvtzlf r»t, ststAkstelU, stech licht sich Sei dem jetzigen Stand der AufräumunMarbeiten naturgemäß noch nicht übersehen» ob unter den Trümmern noch Lot« -egmchen sind, Di« Leichen -wurden vorläufig tm Warte» saal zweiter Masi, mrfgebahrt. Di« Zahl der Verwundeten, di« Vach dem Bürgerhospital und nach dem Mtlttiirlazacktt trans portiert Wurden, läßt sich gleichfall, noch nicht sicher 'feststellen, «, werden Li Personen leichter oder schwere, verletzt sein. Die Leichtverwundeten wurden auf di« Eitzbänke de, Bahnhof» gebäude» gelegt und dort sofort verbunden. Die Eanitätskolonne Mülchekm, di« Feuerwehr, ein« größere Mtlitärabtetlung der Garnison und di« Aerzte au, den umliegenden Städten fanden sich rasch an der Ungwcksftell« ein und konnten sofort «tngreifen. Wetter sei hi», der »«richt et«« Augenzeugen wieder gegeben. Der Packmetster de» Unglückszuges, Hein rich Monn«, erzählt: Wir waren fahrplanmäßig 8 Ahr von Basel abgefahren und befanden uns vor dem ersten Signal Lang sam fahren der Haltestelle Müllheim, al» der Zugführer sich zu mir wandte und sagte: Ich weih nicht, der Lokomotivführer fährt mir -u schnell. Gleichzeitig zog der Zugführer di« Bremse, aber da war da, Unglück schon geschehen. Wir wurden in unserem Packwagen mehrere Male durcheinander geschleudert, Lis der Zug plötzlich stillstand. Mir gelang es zu erst, aus dem Packwagen herauszuspringen, und dann half ich dem Zugführer aus dem Wagen, der, auf die Seite gelehnt, da lag. Die Lokomotive hatte sich, wie ich beim ersten Blick sah, vom Zuge losgertsien und stand mehrere Meter von den durch- etnandevgeworfenen Wagen entfernt mitweg» im Gleise. Der erste Personenwagen war umgestürzt und versperrte mir den Ausblick. Der dritte Wagen hatte den zweiten zusammengedrückt und durch den Druck waren alle Wagen bi» auf den letzten aus den Schienen gehoben. Die Getöteten befanden sich sämtlich in dem völlig zertrümmerten z w e i t en Wag « n. Sie waren durch den Aufeinanderprall so zerquetscht und verstümmelt, daß sie alle unkenntlich waren. In einer Viertelstunde wur den nicht weniger als 12 Tote aus den Wagpntrümmern hervor gezogen. Bei den Rettungsarbeiten zeichnete sich das Militär der Müllheimer Garnison ganz besonders aus. Es kam im Lauf schritt aus seiner Kaserne an die llnglücksstelle gestürmt und machte sich sofort mit seinem Schanzzuge an die Aufräumungs und Rettungsarbeiten. Sehr bald traf auch ein Hilfszug mit Aerzten, Materialien und Krankenpersonal aus Frei bürg ein, der alsbald 20 Schwerverletzte in das Müllheimer Krankenhaus überführte. Eine vorläufige Untersuchung von amtlicher Seite ergab, daß die Schi en en an der llnglücksstelle durch zu schnelle» Fahren oder durch übergroß« Hitze sich g« dehnt hatten, so daß e» möglich war, daß der erste Wagen aus dem Gleise sprang. Die Aufräumungsarbeiten voll- zogen sich so schnell, daß wir den 2 Ahr 62 Minuten! in Frank furt eintreffenden fahrplanmäßigen nächsten Zug mit nur drei viertelstündiger Verspätung melden konnten. Gr brachte alle Leichtverletzten nach Frankfurt. — Bei den Ausräumungsarbeiten wurde übrigen» auch «in in Darmstadt stationierter Schaffner Walter schwerverletzt und mußte in das Krankenhaus ein geliefert werden. Die Eisenbahn hatte unter den schwierigsten Umständen aus allen Richtungen außerordentlich viele Menschen massen nach Müllheim zu befördern. Telephon und Telegraph sind noch immer auf Stunden hinaus besetzt, so daß die meisten Nachrichten nur aus Umwegen über den Elsaß ins Reich ge langen können. A«S dem Königreich Sachsen. Verpachtung von Bahnhofswirtschaften. Dom 1. Oktober 1911 an find auf weitere sechs Jahre zu verpachten die Bahnhofswirtschaften in Dresden-Fr. (einschl. zwei Kantinen, Gastwirte mit Fleischereibetrieb erhallen den Vor zug), Eibenstockunt. Bhf., Lommatzsch, Schwarzenberg und Seitschen, ferner vom Tage der Eröffnung de» neuen Sta tionsgebäudes in Meinersdorf (voraussichtlich am 1. Oktober solch «in winzige» Menschenkind nicht ausgestellt werden. Der Vorsicht halber müßten die Komiteedamen den Babys Kontroll nummern geben, denn wie leicht könnte sonst eine Verwechslung Vorkommen. Die Folgen einer solchen Verwechslung wären gar nicht abzusehen, deshalb kann nicht zeitig genug und nicht drin gend genug zur Vorsicht gemahnt werden. Wäre jener BUreau- vorsteher vorsichtiger gewesen, der jüngst ein Vergnügungslokal aufsuchte, aber 3000 Mark, di« ihm nicht gehörten, in der Tasche behielt, so wäre er heute nicht das Geld los und hätte keinen schweren Kopf, Aber er trug eben das Geld Lei sich, da es eine liebenswürdige Dame bemerkt«, die er in dem Lokal kennen ge lernt hatte, und so kam es, daß er mit leeren Taschen dastand, als er sich nach einer vergnügten Nacht am Morgen von seiner Begleiterin getrennt hatte. Die nette runde Summe setzte sich aus Papiergeld zusammen, aber es scheint in alle Winde zer- flattert zu sein, d«nn nirgends entdeckte di« Polizei eine Spur von dm Banknoten, aber auch nicht von der freundlichen jungen Dam«, die sich de» Bureauvorstehers so teilnehmend angenom men hatte. Auch die fixe Spitzbübin hat man noch nicht fest nehmen können, deren Spezialität es Ist, di« Wartezimmer der Aerzte zu plündern. Die Diebin, die sehr sicher und vornehm auftritt, läßt bereitwillig den Patienten den Vortritt; ist sie aber dann einen Augenblick allein, so rafft sie schnell alle» Wertvoll« zusammen und verläßt spornstreichs dm Schauplatz ihrer ersprießlichen Tätigkeit. Erst traten dies« Fäll« vereinzelt auf, dann mehrten fich aber die Anzeigen, und jetzt scheint die Gaunertn zu einer richtigen Plage geworden zu sein. Hoffentlich gelingt «s der Polizei, die Aerzte von dieser Plage zu befreien. Ein« andere wird dagegen ein Teil der Bevölkerung Groß-Ber lins behalten. Unter ihr leiden speziell die Anwohner de» Luna parke», jener gewaltigen Rummelvergnügungsistätte in Halen see. Die Adjazenten, wie es juristisch heißt, hatten fick> nämlich wegen des ruhestörenden Lärm» beschwert, der allabendlich aus dem Lunapark tu die stillen Villenviertel hineindringt. Der Prozeß ging bi« zum Kammerqertcht, und dies«» hat nun ent- schieden, daß der Lärm au» dem Lunapark di« Grenze de» gesetz lich zulässigen Geräusche» nicht überschreitet. Es bleibt also bei der Plage. , , , kilvtu«. - ch Anzeige, für b,s Erzgebirge Dimstgg, den 18 Juli >911. d. I.) an di« BSset»wirtschaft daselbst. Di« allgem« men Verpach- tung*b«dingung«u können auf den sächsischen Bahnhöfen «'»gesehen werden. Der sächsisch« Kreupriuz ans Am»««. ' Der sächsische Kronprinz weilt seit einiger Zett in wittdün auf de, Insel Amrum zur Erholung. Am Sonnabend ist Prinz Waldemar von Preußen, von Kiel kommend, zum Besuch de» Kronprinzen in Wittdün etngetrosfen. Der Kronprinz fuhr dem Prinzen Waldemar Li» Dagebüll entgegen. Di« Maul- «ud Klaueustuch« 1, Hachse» hat in diesem Jahre ein« gewaltig« Zunahme gegen da» Vorjahr erfahren. St« ist am 18. Juli in 188 Gemeinden und 880 Gehöft«» fesigeistellt worden, gegen einen Stand am 1. Juli von 97 Gemeinden und S18 Gehöften. ck * Buchholz 17. Juli. JndenTodgefahren. Einen traurigen AvSganq hat ein von einer Posamentmfirma im be- nachbartenCunersdorf unternommenerPersonalaueflug nach Tannen berg genommen Zwei alte Arbeiter sollten mit Geschirr nach ihre« Wohnungen zurückgefahren werden. Auf der Straße zwischen Dörfel und Schlettau wurde da» eine Pferd unruhig, der Wagen überschlug sich und stürzte samt Insassen in einen vorbei- fließenden Mühlgraben. Die beiden, über 80 Jahre alten Männer verunglückten hierbei schwer und wurden in da« Krankenhaus nach Schlettau überführt, wo der 88 Jahre alte Arbeiter Richter aus Sehma noch während der Nacht verschied. Der andere liegt noch krank darnieder. « Oelsnitz i. B., 17. Juli Aus halsbrecherische Weise geflohen ist am Sonntag früh eine 28 Jahre alte Gesänge, im bürgerlichen Leben Kassiererin in einem Casö aus der auf ste i lem F e l s k e g e l errichteten Strafanstalt VoigtSberg Die Flüchtige hat fich durch ein vergittertes Fenster der Anstalts kirche gezwängt, ist am Blitzableiter hinabgeglitten und hat fich wahrscheinlich bi» zum Einbruch der Dunkelheit im nahen hart- mannSgrüner Walde verborgen geholten. Dann dürfte fie in der Richtung nack E'er zu die böhmische Grenze überschritten haben. * Brambach, 17. Juli. Von der neuntdeckten radioaktiven Quelle brachten wir vor kurzem eine Notiz. Eine weitere Würdigung erfährt fie in folgendem Bericht. Die Untersuchung der neu aufgefundenen Radiumquelle bei Brambach ist soeben abgeschlossen morde" Das Resultat de» Befundes er gibt, daß die Radioaktivität 2260 Mache. Einheiten beträgt B>t der Untersuchung konnten von der Emanation d<S Wassers weil man es hier mit einem außerordentlich starken Wasser zu tun hat, nur 20 Kubikzentimeter angewandt werden, die noch dazu mit anderem Wasser verdünnt werden mußten. Damit ist die Bram- bacher Quelle die weitaus stärkste der Erde. * Kötzschenbroda, 17. Juli. Die Pfirsichernte, die bereits in verflossener Woche an den Sudabhängen der Lößnitz- berge begonnen hat, läßt auf einen reichen Ertrag schließen. Die Fruchtansätze sind so zahlreich, daß sogar an vielen Bäumen die Nachzügler unreif ausgebrochen werden müßen, um den größeren Früchten eine bessere Entwickelung gewäh> leisten zu können. * Leipzig, 17. Juli. Zusammenkunftvon «frika- und Chinakrieger. Am Sonnabend und Sonntag fand in Leipzig die aus allen Teilen Sachsens stark besuchte Dritte Zu sammenkunft der ehemaligen Catna- uns Afrtkakrieger Sachsens statt, an .er u. a. Major Graf v. Sodem, Flügeladjutant des Kaisers, und mehrere andere Offiziere, welche die ehemaligen China- und Afrikakrieger in China und Afrika geführt hatten, teilnahmen. Auch waren Abordnungen einer Anzahl Bruderver eine im Reiche anwesend. Auf dem Kommersabend hielten Major v. Sodem und S adtrat Dr. W>ber, als Vertreter der St^dt Leipzig, Ansprachen. * Brandl», 17. Juli. Ein bedeutender Waldbrand entstand gestern nachmittag gegen 1 Uhr an der Bahnstrecke zwischen Naunhof und Beucha. Durch Funkenfall von der Maschine des um diese Zeit die dortige Gleifistrecke paMevenden Schnellzugs Dresden-Leipzig war das Gras der Böschung in Brand geraten. Das Feuer verbreitet« fich Lei der herrschenden Dürre mit großer Schnelligkeit und setzte alsbald eine etwa einen Acker umfassende angrenzende Fichtenschonung von fünfzehnjäh rigen Bäumen in Flammen. Durch die vereinten Bemühungen der in der Nachbarschaft arbeitenden Bahnarbeiter und von Beucha, Kleinsteinberg und weiterher hinzugezogenen Hilfskräf ten gelang «», den gefährlichen Brand abzudämmen, so daß in der vierten Nachmittagsstund« ein weitere» Umsichgreifen de» Brande» als ausgeschlossen zu betrachten war. ' Pirna, 14. Juli. Folgen der Trockenheit. Da» Wasser im Elbbett ist jetzt so niedrig, daß der Strom an ver schiedenen Stellen bequem durchschritten werden kann. Von den Touristen wurden in den letzten Tagen di« in der Elbe stchtbav gewordenen Humpensteine vielfach aufgesucht. Schlimm find di« Folgen der Hitze und Trockenheit auch für die Landwirt schaft. De Erummeternte versagt, die Rüben vertrocknen und der zweite Kleeschnitt gilt ganz als verloren. ' Zittau, 17. Juli. Ein Selb st Mörder wurde gestern nachmittag im Schillerhain mit einer Schußwunde im Kopf auf gefunden. Er starb bald nach seiner Ueberführung ins Kranken haus. Die Persönlichkeit wurde als die des Bankinspektors Pa le » n y von der Bank Slavic in Prag festgestellt. Er hatte feine Frau von feinem Vorhaben benachrichtigt und gebeten, fein« Leiche in Zwickau einäschern zu lassen. * Löbau, 17. Juli. Entflohener Gefangener. Der 20jäh,ige Anstaltsinsasse und vormalige Schweizer Fr. Willy Schramm aus Crottendorf tm Erzgrb , ein Sohn de» vormaligen Polizeiwachtmeisters und Raubmörders Schramm, ist seit dem 4. d. M. aus der Anstalt in Obercunnersdorf flüchtig ck Drahtnachrichten au» Sachse». — Horttzhain, 18. Juli. Am Sonnabend verunglückten gegen Mittag drei in der Papierfabrik von Scherrer beschäftigten Arbeiter durch Abstürzen in der Gtrohscheune. Einer zog fich «ine« Armbruch zu, die anderen find leichter oerletzt. — Rodewisch, 18 Juli. Der 11jährige Schulknabe Arno Lufheimer von hier, der trotz Verbot» dr» Lehrer» sich noch an einem Recke zu schaffen machte, stürzte dabet und erlitt einen schweren Bruch de» linken Armes. — Zöblitz, 18. Juli. Vergangenen Freitag tu den Nach- Mittagsstunden war ein« hiesige Metalldrücker»ehefrau damit be schäftigt, truf einem Spirituskocher etwa» zu wärmen. In einem unbewachten Augenblick kam da» drei Jähr« aU« Sühnch »n dem Kocher zu nahe und zog sich derart schwer« Verletzungen zu, daß e» roch am selben Tage an den erlittenen Verletzungen starb. Von Llodl uoö st. * Gedenktag« am 18. Juli: 1870 Die Unf«hlbarkeit dq» Papste» wird proklamiert. 1898 Otto Ribbeck, au»gezetchn«t«r Philolog, -f Leipzig. 1902 I. Marschall, Fre»komaler, f Leipzig. wenefdeltck» vo» 18. M. - 7 Usir «or« » Iaüon»-Nl»nk varomei«, Stand Iimneratni nch Leist, » >!'N0 »kau r>,n«,HLa»ch«n NMta Alb,««- Sra-k, An, 41 18 71 . »l-- l» c Aue, 18. Juli. Nachdrutt unserer LukulrwtUen, — die durch rin ttorrespoudenzzetcheu keuutlich gemacht ' sind, ist — auch Im Äusizuge — nur mit »ennuer Quelienanqade qestattet.) * Beurlaubungen. Herr Kreishauptmann Dr. Fraustadt ist vom 23. Juli bis mit 2. September dieses Jahres beurlaubt. Er wird während dieser Zeit durch Herrn Geheimen Regierungs rat Dr. S ü ß m i l ch vertreten. Ferner ist Herr Bezirksarzt Dir. Tietzezu Schwarzenberg vom 7. bi» mit 25. August dieses Jah res beurlaubt. Mit se'ner Stellvertretung ist Herr Bezirksarzt Dr. Haems zu Annaberg beauftragt worden. * Mi ansteckende« Tierlraukheiten in der Amtshauptmann, schäft Schwarzenberg waren nach dem Bericht der Kgl. Kommiss on für das Beterinärwesen im Königreich Sachsen am 15. Juli 1911 die folgenden zu verzeichnen: Milzbrand: ein Fall in Lauter; Rauichbrand: ein Fall in Ni«derschlema; Maul- und Klauen seuche: zwei Fälle in Bockau, zehn in Pöhla und 22 in Raschau; Geh rnrückenmarksentzündung der Pferde: «in Fall in Ditters dorf. * lleber d«n Geschäftsgang in der Fabrikation von Herren wäsche in Aue im vergangenen Jahre besagt der soeben erschie nene Jahresber cht der Handelskammer Plauen auf das Jahr 1910 das folgende: Für die Fabrikation von Herrenwäsche in Aue, Rodewisch und Oberplanitz nahm der erst« Teil des um flossenen Jahres einen befriedigenden Verlauf. Wie von einer Seite mitgeteilt wird, ergaben die Umsätze der ersten Mo- nate sogar noch höhere Ziffern al» 1909, denn die im Herbste des voraufgegangenen Jahres einsetzende aufsteigende Konjunktur zeit igte ein«n lebhaften Geschäftsgang, der etwa bis Pfingsten anhielt. Dann aber trat ein Stillstand «in, der im Herbste besonder» fühlbar wurde und schließlich in den letzten Monaten des Jahres zu Klagen über Mangel an Aufträgen Anlaß gab. Daher mußte die Arbeitszeit teilweise beschränkt weiden, und die Hoffnung auf ein flottes Weihnachtsgeschäft wurde vielfach zu nichte. Den Grund für d'ese Abflauung suchte man einerseits in den ungünstigen Witterungs-Verhältnissen, andererseits in der durch die Aussperrung der Bau- und Werftarbeiter verminderten lKaufkraft der Konsumentenkreis«. Demgegenüber wird von an derer Seite berichtet, daß für das letzte Vierteljahr der Auftrags bestand fich wesentlich gehoben hat und die Umsätze zufrieden stellend gewesen find, zumal auch das Ausland regere Nachfrage zeigte. Dennoch muß allgemein gesagt werden, daß das Berichts jahr zu einem großen Teile recht ungünstig verlaufen ist. Di« Jahresabschlüsse dürften daher umsomehr zu wünschen übrig ge lassen haben, als die Preise für Rohmaterialien wesentlich stiegen, ohne daß ein genügender Ausgleich durch eine Preiser höhung der fertigen Waren zu erzielen war. Allerdings wurden im April die Verkaufspreise um 6 Prozent erhöht; doch beschränkte man sich dabei auf das Notwendigst«, d. h. auf solche Artikel, zu deren Herstellung am meisten Stoffe verbraucht werden, wie Chem ,fettes, Serviteurs und Manschetten, während Kragen von der Erhöhung ausgenommen blieben, um da» eben erst in Fluh gekommene Geschäft nicht zu hemmen. Den Hauptzroetg der Wäscheindustrie des hiesigen Bezirks bildet nach wie vor die An fertigung von Chemisettes, Serviteur» und Front», während für Kragen und Manschetten di« Konkurrenz der Berliner und Biele felder Wäschefabriken noch überwiegt. Geklagt w'rd über den fort, schreitenden Rückgang in der Nachfrage nach besseren Qualitäten, da beim Einkauf vielfach nur der Preis, immer weniger aber die Beschaffenheit der Artikel ausschlaggebend ist. Außer der ungün stigen Konjunktur beeinträchtigen die Geschäftslage noch di« stei- genden Löhne, der mehr und mehr hevvortretende Arbeiterin«»- gel und die verkürzte Arbeitszeit d«r Arbeiterinnen. Angeregt durch die festen Preisnotierungen für Baumwolle und Leinen, die eine Preissteigerung der Wäschefabrikat« bedingen dürften, schien gegen Ende de» Berichtsjahres zunächst für das erste Halb jahr 1911 ein« normal« Beschäftigung sicher zu sein, wenn auch zu wenig befriedigenden Preisen. *— Da» Fest der silbernen Hochzeit feiern zu können ist am heutigen Tage Herrn Restaurateur EduardKeorgi und Gattin (Cafä Georgi, Schncebergerstraße 30) vergönnt. Schon mtt Anbruch de» Tages, morgen» 5 Uhr, brachte der Mannergesangverein Lieder- kranz dem Silberpaare ein Ständchen dar, und einige Stunden darauf begann die große Zahl der Gratulanten fich einzustellen, wie auch auf brieflichem und drahtlichem Wege zahlreiche Glück wünsche einliefen und viele Blumensprnden dem Silberpaare die Beliebtheit und Wertschätzung bezeugten, deren e» sich bei unserer Einwohnerschaft erfreut. Möge «« Herrn Georgi und Gattin be- schieden sein, in einem weiteren Vierteljahrhundert glücklichen u d zufriedenen Zusammenleben» auch das goldene Ehejubiläum be gehen zu dürfen! *— Ein« Uebung der Pflichtfeuerwehr wurde gestern abend . abgehalten, an der sämtl'che Züge teilnahmen. Als Brandobjekt ' war der südliche Teil der Eisengießer«« Bvchman-n L v. Stein angenommen -worden, wobei darauf Bedacht genommen werden mußt«, daß nach dem Uebungsplane da» Elektrizitätsgebäude der Firma August Wellner Söhn« stark gefährdet sei, da Wind stille herrschen sollte. Mit vier Schlauchleitungen wurde da, markierte Feuer bekämpft, jedoch konnte Wasser nicht gegeben werden, weil solche, nicht in g«nügend«r Menge vorhanden war, um den nötigen Hochdruck zu erlangen. Die Hebung verlief zur vollsten Zufriedenheit, all« Handgriffe und sonstigen Löscharbet- ten wurden exakt und schnellsten» ausgeführt. *— Wageuuusall. Ein« für den Verkehr nicht ungefähr liche Biegung macht di« Schneeberger Straße an der KÄn'g-Eeorg- Brücke, zumal dort ein« beträchtliche Steigung vochand«» ist. Zu verwundern ist nur, daß dort nicht öfter» UnM« sich «reis- nen, zumal am Abend di« Beleuchtung an dieser Ecke zu wün schen übrig läßt. Heut« morgen könnt« man sehen, wie gefährlich der Verkehr dort werden kann. Lin mtt Pap'ersäcken hoch be-
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