Bald. Dich schickt Gott zu meiner Rettung ’• 0 wie könnt ich dein vergessen! Schnell sammle deine Schaaren, Ein Moment Verzug ist Tod. Bruno. Was begehrst du? Bald. Weisst du nicht, was in diesem Kloster vorgeht? Bruno. Ja, ich weiss es. Bald. Und du fragst noch? Erklimme die Mauern, Zertrümmre die Pforten, Und rette, rette! Bruno. 0 besinne dich, denk dass ich Scbirmvogt dieses Klosters bin. Was kann, was darf ich thun? Duett. Bruno. Hier fesseln Pflicht und Glaube meinen Arm. Dass g’rade du in meinen Weg hier trittst, 0 Freund, ich hab es schmerzlich schon empfunden, Als ich den Klostergang dir sperren musste. Bald, Wie? Du, dem ich das Leben einst erhalten? Bruno. Ich musst’ es thun, als Sehirmvogt dieses Klosters. Bald. Der Freund den ich vom Tod errettet habe, Verweigert grausam seine Hülfe mir! Mein Arm ist lahm, weil ich die Unschuld schützte; Belohnt sich so die Menschenliebe hier? Bruno. Bald. al 0, Bruno, sieh mich hier vor dir im Staube! Verlass in dieser höchsten Noth mich nicht! 0 dass ich ihm, dem ich das Leben danke, So grausam Schutz und Hülfe weigern muss! Doch jede sanft’re Neigung muss verstummen Vor unsrer heil’gen Kirche strengem Schluss- Der Kirche dien’ ich, doch mit blut’gem Herzen Erfüll’ ich heute ihre strenge Pflicht. So giebt es keine Kettung, keine Rache! Gott lässt es zu, dass hier die Unschuld blutet! Ich bebe, nein die Erde selbst erbebt! Die Unterird’schen kommen mir zu Hülfe! Die Schlünde brüllen! Ha! die Lüfte brausen! Der Geister Filtig rauscht an mir vorüber! 0 Rächer, Retter! säume nicht! Chor der Nonnen und Cölestine. Weine büssende Thränen, Steige duldend hinab; Dich dem Himmel versöhnen Kann allein das Grab.