aus Zemire und Azor von L. Spohr, gesungen von Fräulein Sophie Schloss und Herrn Wiedemann. Zem. Weh’ mir! Wo flieh ich hin? Wer ist’s, in dess Gewalt ich hier gegeben bin? Azor. Ha! meine Missgestalt verwirret ihren Sinn ! 0, wende nicht den Blick So scheu von mir zurück ! Den Busen hebet mir Ein H erz voll sanfter Triebe. Ach! Mitleid nur, nicht Liebe Verlange ich von dir. Zem. Wie ist sein Wort so mild, So süss der Stimme Ton. Mein Herz, von Angst erfüllt, Besänftigt schlägt es schon. Azor. Willst du mir Hoffnung geben? Zem. 0, schone nur mein Leben! Azor. Mein immerwährend Streben Ist nur allein dein Glück. Zem. Zu ihm erheben Kann ich noch nicht den Blick. Azor. Sprich! Soll ieh dich verlassen? Zem. Nein, bleibe! — ich muss mich fassen, Es gilt des Vaters Glück. Es schwindet Angst und Grauen, Seh’ ich ins Auge dir; Nicht furchtbar bist du mir. Azor. 0 Holde, dein Vertrauen Hellt meines Lebens Nacht. Gebeut! Die reichsten Schätze Gewährt dir meine Macht. Zem. Nicht ich begehre deine Schätze ; Doch willst du mich erfreun, Lass meinen Vater glücklich sein! Azor. Den edlen Greis mit dem Geschick versöhnen Sei stets mir süsse Pflicht. Zem. Mein Lebensloos wird sich versöhnen, Drückt ihn die Sorge nicht.