Volltext Seite (XML)
Nr »As. Beilage zum Auer Tageblatt. 4. Juli. WLL. arausam« Gesellen. wenn der vorher mit der forcierte,» Ptt» folgung beauftragst« Truppenkommandant Ha!»! Bet votfichP- operiert hab«, so hoffe er, Richter noch retten zu tön,um. * veegtstuuge«. Am Sonntag find tn Ltldrshetm nach dem Genuß von verdorbenem KalvflrtsH eine Anzahl Personen an Vergiftung» erscheimmgen erkrankt, doch lieg« bei keiner Lebensgefahr vor. Man sandte Fleischprobru nach Güttingen zur Untersuchung. Die Erregung der Bevölkerung ist um so größer, al» vor knapp einem Vierteljahr über 80 Per sonen wegen Genüsse» von verdorbenem Fleisch erkrankt waren. * Ausbreitung der Typhueepidemi« in der Provinz Po. sen. Don Schneidemühl au» schemt sich die TyphuSeptdemt« auch über verschiedene andere Otte der Provinz Posen zu ver breiten. So erkranke tn Kalmar, da» nur wenige Kilometer entfernt liegt, ein» ganze Familie an Typhus. I« Ostrava wurde in der Familie eine» Zollausseher» Typhus bei einer Dame sestgestcllt, die au» Schneidemühl zum Besuch gckommm war. In Montwy bet Hoheusalza sind drei Kinder einer Arbeiterfamilie an Typhu» erkrankt. In Schneidemühl selbst sind bisher 2S0 Erkrankungsfälle sestgestellt. Außerdem find eine 32jährige Ehe frau und löjäbriger Lehrling am Sonnabend gestorben, so daß die Epidemie bisher S Opfer gefordert hat. * Burg Lanschütz ein Raub der Flammen. Aus Preßburg wird vom 3. Juli stelegraphiert: Die in der Nähe liegende Vster- hazysche Burg Lanschütz ist gestern nachmittag abgebrannt, nur das Erdgeschoß wurde gerettet. Di« sehr wertvollen Antiquitäten- und Kunstsammlungen, u. a. die berühmte Napoleonsamm lung, sind vernichtet worden. * Drei Kinder asm eigenen Vater erstochen. Ein« Familien tragödie ereignet« sich in Ntd«rrad, einem Vorort» von Frankfurt a. M. Der 43jährige Stellmacher Schreiber kam, wahr- scheinlich betrunken, Montag um 4 Uhr nach Hause und tötet« drei seiner Kinder, Mädchen von 2, 7 und 10 Jahren, durch Messerstiche. Ein elfjähriger Knabe und «in zwölfjährige? Mädchen konnten fliehen, wurden aber auch lebensgefähr lich verletzt. Der Mörder stellt« sich dann der Polizei. Im Verhör gab er an, er sei durch den schlechten Lebenswandel sei ner Frau zu dieser Tat veranlaßt worden. Er habe «s für da» Beste gehalten, wenn er seine Kinder aus der Welt schaff«. * Zwölf Menschen bei einem Brand« umgekommen. Bei Radoms! im Gouvernement Petrikau find nach Meldungen au» Warschau in der Nacht auf den 2. Juli vierzig Bauern, gehöfte abgebrannt. Zwölf Menschen fanden dabei den Tod in den Flammen, viele haben Brandwunden erlitten. Eine Meng« lebendes Inventar ist umgekommen. * Große Hitze in Nordamerika. Große Hitze herrscht gegen- wärtig im größten Teil« des Landes. In N«uyork sind 10 und in Chicago ö Todesfälle infolge der Hitze eingetreten. Hun derte sind auf der Straße -usamm«ngebrochen. Mele Personen sind beim Badenertrunkea. Tausende von Neu- yorkern kampieren in den Parks und am Strande. Amtliche Bekanntmachunaen Di, »millche» st, m» «Ich! oon d»n ul>»llKN»i «erde», den I«t»dIÜNm> «iUnemmm.) LöWtz. Dermalen wird mit vermefimismtchett«, zur Aufstellung rin«s Bebauung»plane» über da» Gelände innerhalb Sicherer Bahnhofstraße, Ziegelhüttenweg, -albchausse«, Hospitalstratze und GeorgensttaßsBrünnenweg begonnen. Die Grundstücksbesitzer roerden hiermtt davon in Kenntnis gesetzt und gleichseitig angewiesen, dem Vermessungsprrsonale jede Auskunft hinsichtlich der Bosttzgrenzen zu erteilen und ihm da» Betreten der Grundstück« zur Vornahme der Vermessungsarbeiten und Aufstellung von Ber messungleichen zu gestatten. Beschädigung oder eigenmächtige Htmvegnahme der Vermes- sung»z«tch«n wird mit Geld Li» zu 7ö oder mit Hast bis zu 8 Tagen betraft. SößuiG am SO. Juni 1011. Der Rat de, Stadt. A«S dem Gemeiudeleberr Stadtgemeiuderatsfitzung tu Srünhain. cf In der letzten, am 30. Juni d. I. in Grünhain abgehalte nen Stadtgemetnderatrsitzung kamen folgende Punkt« zur Ver handlung: 1. erfolgt di« Richttgsprechung a) der Stadttassenrech nung auf 1909, d) der Gaswettskassenrechnung auf 1909, c) der Eichamtskassenrechnung auf 1910. 2. wird Kenntnis genommen von der erfolgten Aufnahme in den Kassenrevisionsverband und von der auf 1911 erhalten«» staatlichen W-egebaubeih-ilfe an 1590 Mark. 3. Da Herr Oswald Fick« r das Amt des stelloer- tretenden Branddirektor» ni«dergel«gt hat, ist auf dis Wahl eines anderen Herrn -uzukommen. Diese wird bis zur nächsten Sitzung ausgesetzt. 4. Di« erforderliche Anschaffung von Strä- ßennamen, und Wegewetseschildern wird nach dem am Gasthofe, am Ernst Göckeritzschen Hause und an der Apothekengiebelseit« an gebrachten Muster beschlossen. Di« Schneeberger Straße erhält von jetzt an die Bezeichnung Auer Straße. S. Es wird mit Dank Kenntnis davon genommen, daß die Fa. Gebr. Bing hier für da» städtische Krankenzimmer «in« vollständige Wasch garnitur geschenkt hat und daß der der Volksbibliothek zufließende Reinertrag der kürzlich vom Gewerbeverein veranstalteten Thea tervorstellung reichlich 86 Mark beträgt. 6. Di« Kassengeschästs- Dienstzeit wird fortan bis auf nachmittags v Uhr beschränkt. 7.- Nachdem am 27 d». Mts. zwischen dem Stadtgemeinderaste und dem erschienenen Vertreter der Dresden«, Windturbinenwerke ein« örtliche Aussprache stattgefunden hat, werden auf Vorschlag des Herrn Bürgermeisters Nestle r die lKommisfionsmitglteder beauftragt, baldigst einige Windturbinenanlagen zu besichtigen und darüber zu berichten. _ 8. Es wird «instimmig beschlossen, den exemten Gutsbezirk entschädigungslos, jedoch unter Vorba- halt j«derzritlgen Widerrufs, in den hiesigen Feuerlöschverband aufzunehmen. 9. Bet dem von Henn Bürgermeister Nestler über di« Bausgche des Herrn Alban Grabner erstatteten Be. richt« läßt man «s bewenden. 10. Die Herrichtung de» Stadt haus-Sitzungszimmer» erhält Her, Baumeister Ficker in der von ihm vorgeschlagenen Ausführung zu dem von ihm geforder- ten Preise von 134 Mark 20 Pf. und geg«n Leistung fünfjähri ger Garantie Lberttagen. 11. Mit de, Ueberreichung der Ehren bürgern rkunde an Herrn Geh. Kommerzienrat Bing in Nürn berg werden di« Herren Bürgermeister Nestler und Stadtoer. ordnet«! Arnold beauftragt. Beschluß 12 eignet sich nicht zur Veröffentlichung. Schluß her Sitzung 10 Uhr. Nachträglich ist über di« am 22. Juni stattgefunden« nichtöffentliche Sitzung zu berichten, daß in ihr die an der Fortsetzung des Schankbetriebs im Gasthof zum Löwen durch den neu«n Besitzer zu stellenden Baubedingungen beschlossen worden find. Stadtgrmeiiideratssttzuug tu Johanngeorgenstadt. r Ein« Stadtgemeinderatgfitzung zu Johanngeorgenstadt wurde gestern, Montag, nachmittag» 6 Uhr abgehalten. Zunächst erhielt Herr Stadtverordneter Schweinsberg da, Wort zu einer Bekanntgabe über dm Bau der neuen Straße. Man beschloß, den vauau»führenden zu ersuchen, Lei Abwalzung der Straße nur scharfen Sand zu verrvrnden. Dann schritt man zur Erlrdi- gung der Tagesordnung. Her, Bürgermeister Rosenfeld verlas «in« Verfügung der Amtshauptmannschaft über di« Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit, laut der die Stadtverwaltung er- sucht wird, di« Errichtung einer MilchabgaLr stell, zu de- schließen. Da, Kollegium sprach sich im Sinne der Verfügung au», will aber zunächst mit dem landwirtschaftlichen Verein we- gen de» Impfen« der Rinder Fühlung nehmen. 2) Die von der Etadtg«m«tnde beantragte Zwangsversteigerung de» Hänelschm Feldgrundstück«« findet am 10. Juli vormittag» 9 Uhr statt. 8) Herr BuchLindermeister Rohm gestattete, daß da, Transfor mations-Häuschen, das erst auf dem Röderplatz Ausstellung finden sollte, auf seinem Gartengrundstück errichtet werden darf. 4) Das Kollegium konnte sich nicht entschließen, an die größeren Wasser abnehmer au» der städtischen Wasserleitung besonderen Rabatt zu gewähren, zumal schon der Preis des Wassers zu gewerblichen Zwecken sehr niedrig ist. ö) Zwei hiesig« Bürger, die in nächster Zeit ihr SOjährtge, BürgerjuLiläum feiern, sollen Diplome er halten. 6) Die Lieferung der Kohlen Pir di« städtischen Ge bäude wurde an Herrn Spediteur Ficke vergeben. 7) Das Kolle gium nahm Kenntnis von den Pacht«rgebniss«n der städtischen Grundstücke. 8) Weiter gab Herr Bürgermeister Rosenfeld die notariell abgefaßten Schenkungsurkunden der Rohmschen und auch der Schubertschen Wiesenparzellen bekannt. 9) Frau verw. Ratsr«gistrator Burkhardt in Grimma, deren verstorbener Ehe mann dreißig Jahre in hiSfiger Stadt in Stellung war, soll ab 1. Juli eine jährliche Unterstützung erhalten. 10) Zum Schluß verlas Herr Bürgermeister Rosenfeld «in.Schreiben der Amts hauptmannschaft über die Erbauung der Zollstrahe Johanngo- orgenstadt—Wtttigsthal. — Hierauf folgte ein« nichtöffentliche Sitzung. Neues a«S aller Wett. * Zur Rordlandsreife de» Kaiser«. Wegen des schlechten Wetter» hat die Hohenzollern gestern die Ausreise von Kiel nach Norwegen nicht angetreten und wird wahrscheinlich heute ab fahren. Der Kommandeur Goontz sowie die Kommandanten des amerikanischen Schulschiffgeschwaders erschienen gestern vormittag auf dem Flaggschiff Deutschland zur gegenseitigen Vorstellung der deutschen Admirale und der Kommandanten. Später wurden die amerikanischen Offiziere vom Kaiser auf der Hohenzollern empfangen und verweilten mit Kaiser Wilhelm etwa «ine Stunde im Gespräch. Den Mannschaften wurde reichlicher Land urlaub zur Besichtigung Kiels gegeben. * Di« türkisch« Studieukommisfion traf am Montagvormit- tag fil DüffylVouf «in. Ei« wurde von dem dortigen türki schen Konsul Kommerzienrat Pfeiffer und drei in der Garnison stehenden türkischen Offizieren begrüßt. Es fand «ine Besichti gung der Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik statt. Nach einem mittags von der Stadt gegebenen Frühstück «rfolgte «ins Rundfahrt durch dis Stadt und ein Besuch im Verwaltungs gebäude des Stahlwerksverbandes. Nach einem weiteren Besuch der großen internationalen Kunstausstellung wurde nach Köln zurückgefahren. ' Tödlicher Unfall eine« Diplomaten. Der frühere Berliner Botschaftsrat Robinson ist am Sonntag einem Automobil unfall zum Opfer gefallen. Er stieß in der Nähe der Station Brighton Beack mit einem mit Oel beladenen Wagen zusammen. Robinson wurde aus dem Wagen geschleudert. Er fiel so unglück lich, daß «r einen doppelten Schädelbruch erlitt, an dessen Folgen er an demselben Abend starb. * Zur Entführung des Jenaer Ingenieur, Richter. Der vor Wochen von griechischen Banden im Olympgebirge entführt, Jenaer Ingenieur Richter befindet sich noch immer in den Hän den der Räuber. Doch werden die Rettungsversuche energisch betrieben, wie sich auch aus folgender Meldung aus Saloniki er gibt: Der mit der Suche nach dem entführten Ingenieur Richter betraute Hamid Bet reist mit 200 ausgswählten Soldaten nach Katharina und von dort nach Koktnople und Ltvadia. Er wird soweit vordringen, als die Spuren reichen. Er ist über zeugt, daß er den Aufenthalt der Räuber ausfindig machen wird. Er kenn« Lolio » und Stratial» verwegen«, zu allem fähige, Sport. A Fußballwettsptel«. Am Sonntagnachmittag focht in LSß> nitz der Fußballklub Saxonia aus Neustädte! mit dem Lößnitzer Fußballklub 1910 ein Retouvmettspiel aus. Nach hartem Kampf« konnte Klub Saxonia den Lößnitzer Sportplatz als Sieger (2:1) verlassen. — Die FußballaLteilung des Jünglingsvereins Neu städte! stand am Sonntag dem Fußballklub Auerhammer auf der Sportwiese in Neustädte! zu ein«m Revanchespiel gegenüber. Infolge eines Unglücksfalles mußte dies jedoch kurz nach vör Halbzeit abgebrochen werden. Stimme« aus dem Publikum. Dies« Rubrik bient zum freien Meinungraubtausch unserer Leser. Di« Redaktion übernimmt b-sür nur di- prebgesetlich» Verantwortung. Auf Wanderung mit dem Srzgebirgszweigversin zu Aue. Im Anschluß an unseren gestrigen Bericht über 'den Ausflug de» Erzgebirgszwetgvereins zu Aue am letzten Sonntag erhalten wir noch die folgenden Zeilen: Es ist ein treffliches Wandern um die jetzige Jahreszeit durch unser liebe, Erzgebirges Bietest ien find durchweg etwa» za klein geraten» Seelen; -fien Gäter de» leben» mit Mut zu erstreben und ? Iu»dau»r z» erreichen, welch» dazu gehSrt. ff"»?. Die Uerneneevzsfe Roma, «« »arl Schüler. - (l 2. Fortsetzung) > „Wissen Sie auch, daß Sie sehr schön find?" .kettete er die weiter« Unterhaltung mit seinem Opfer «in. Di« Französin schlug ihre prächtigen Augen kokett zu ihm auf fragt« mtt leichtem Spott: „Sind Sie hierher gekommen, um mir da, zu sagen?" „Neid," antwortet« Doktor Kersten, „denn da» werden Ihnen andere vor mir schon oft genug gesagt haben, zum Beispiel Ihr Bräutigams Et« haben doch «inen Bräutigam, Mademoiselle Therese?" Die Zofe lachte hell auf. „Wa, Ei« wohl denkens" antwortete sie. ,Dt« gnädige Frau Fürstin würde mich schön jagen, wenn ich ihr mtt einer Lieb, schäft käme." „Aber Et« find doch nicht immer Lei der Fürstin gewesen?" „O, früher hab» ich viele Verehrer gehabt," lachte Mademoi selle Therese, „aber jetzt, wer bekümmert sich wohl um ein simple, Kammermädchen." Ma, waren Eie denn früher?" fragt« voller Interesse Dok- tor Kersten. „Raten Sie einmal, Herr Doktor." „Ja, wie soll ich da, raten. Vielleicht find Et« Verkäuferin gewesen?" „Nette. Rate» Stt «etter." „Daan geben Sie mir doch wenigsten, eine klein» Andeu tung." In dem Gesicht Theresens spiegelten sich die widersprechend sten Empfindungen ab. Ei« zaudert« zu antworten und schien doch mtt einem gewissen Stolz ihren früheren Beruf mitteilen zu wollen. Plötzlich sprang sie auf und stellte sich mitten auf den Teppich de» Zimmers. „Nun passen Sie aufs" rief sie, jetzt werden Sie es gleich ev> raten, was ich war!" Und nun beugst« sie den schlanken, biegsamen Körper, der durch kein Korsett in seinen Bewegungen gehemmt wurde, weit nach hinten über, und ehe es sich der Doktor versah, hatte Mademoiselle Therese einen tadellosen Salo mortale dicht vor seinen. Augen auf dem Teppich des Zimmer» geschlagen. Unwillkürlich klatschte er in di« Hände. „Bravo, Lravol" rief er. „Sie find «ine vorzügliche Akroba tin. Sie waren im Zirkus?" ' Mademoiselle Theres« glättet« sich mit der Hand leicht ihr schwarze» Haar, das sich bei der gymnastischen Hebung etwas ge lockert hatte, und blitzt« au» ihren dunklen Augen den Doktor triumphierend an. „Ja, ich war Artistin," sagte sie, „und ich war nicht schlecht in meinem Beruf. Aber ich hatte da» Umherziehen schließlich saßt bekommen, und da bin ich geworden, wa» ich jetzt Lin, ein ganz solide» kleine» Kammermädchen.* Ei« lacht«, und der junge Arzt lachte mtt. Den Doktor Kersten fing da» junge Mädchen an, Imme« mehr zu interesfieren und es stieg in ihm etwa, wie Eifersucht gegen diesen Franz auf, den er ermitteln sollte, und von dem er an. nachm, daß er der Liebhaber diese» Mädchen, sei. Der Wunsch, schnell zu seinem Ziele zu gelangen, ließ ihn eine kleine Unvorsichtigkeit -«gehen. Er besaß nicht die Ruh« und Geduld de, geschulten Krimi nalisten, der sein Ziel langsam, Schritt für Schritt, oerfolgt. Mademoiselle Therese hatte sich wieder in den Sessel go- ^Eder vertraulich neben sie aas „Warum wollen Sie es mir denn nicht eingestehen, daß St einen Bräii. igam haben?" fragte Doktor Kersten und strich lieb kosend über die Wangen de» Mädchens. ,Metl ich doch wirklich keinen habe," antwortete die Zofe. „Aber ich habe ihn ja heute morgen selbst geseheu," antwor tet« er. „Sie haben ihn gesehen?" fragte lachend die Zofe. „Da bin ich doch Wittlich neugierig, etwa. Näheres über ihn zu erfahren." „Er war heute morgen unten bei dem Portier des Hotel» und fragte nach Ihnen." Das eben noch so schalkhafte Lächeln auf dem Gesicht der Französin verschwand bei diesen Worten und machte einem jähen Erschrecken Platz. „Wer hat nach mir gefragt?" stich sie hervor. „Er nannte dem Portier seinen Namen. Ich verstand ihn aber nicht genau. Nur hörte ich, daß er mit seinem Vornamen Franz hieß." Einen Augenblick sah Mademoiselle Theres« dm Doktor scharf < in» Gesicht; al» sie jedoch nur den Ausdruck gelassener Gleich gültigkeit erblickte, lachte sie wieder kurz auf und sagte: „Das wird mein frühe«, Direktor gewesen sein, der heißt Franz mit seinem Vornamen. Ich habe keine Ahnung, was der von mir gewollt Het." Kersten frohlockte innerlich darüber, daß er sein Ziel so schnell erreicht hatte. Der Franz, an dessen Feststellung dem Kriminalkommissar so viel gelegen zu sein schien, war also «tn ehemaliger Zirkusdirektor oder so etwas Aehnltche». Er hätte gern sein« Unterhaltung mit der Kammerzofe noch etwa» fortgesetzt, aber «in Glockenzeichen aus dem Schlafzimmer der Fürstin rief Theres« an da, Bett ihrer Herrin. Zehn Minuten später saß Doktor Kersten an dtesem Bett und fühlte den Pul» der Kranken. „Nun", fragt« Kriminalkommissar »allenttn am Abend de», selben Tages den Doktor Ketften, al» er ihn auf dessen Stube besuchte. „Sie waren heut« morgen, ehe die Fürstin ««wacht«, längere Zeit mit Mademoiselle Therme allein im Salon, hab«»- St« etwa» erreicht?" (Fortsetzung folgt.) M