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vttlag« zu P«. »7 d«ll Au« Lagrblatt» >md An^iger» für da» Gr^«bttg«. Donnerstag, b« 9. Mär» Illli. Anton (Fortsetzung folgt.) -luorgeeelleckeN »,s«»o.ir l't« ,»,r i«,. m» rdel che. kett I«n en. IN, .-Sonderbar ist'» doch." Mit didsrn Wort«n betrat «r da» G<m«ind«hau». Er wurde schon ungeduldig erwartet. Man sah «» den Mir« nen de» Dorfältesten an, daß er etwa» ganz besondere» auf dem Herzen hatte. Sich räuspernd und hilsteknd, den grauen Kopf verlegen krauend, so trat der Lauer ihm entgegen. ,.E» ist da «in Wfrib — «in kranke» Weib." Anton fühlt«, wi« ihm da» Blut zu Kopfe stieg. Er hatte Müh«, sich zu be herrschen. Die Art, wi« der Mann da ihn anfchtelt, und sein« Mitteilungen über die Fr«md« macht« — /weckte die tollst« Ver mutung in ihm. „Sie gehört eigentlich nicht mehr in» Dorf," fuhr der Alt« fort — Anton mußt« sich setzen. Di« Kni« zitterten ihm, und fein« Lugen wurden trüb. „Nicht mehr in» Dors." Sanz mechanisch wiederholte er de» Dauern Worte. „Nein —" sagte er. ,/vi« Katitza lebt so nur vom Stehlen — und wenn jetzt drei zu füttern find . ... es ist da noch ein Kind .... Stirbt die Frau, so bl«tbt der Gemeinde das Kind aus dem Halse — und da, Begräbnis kann sie auch nicht bezahlen — — jetzt, wo selbst so viel Not im Dorfe ist. — Aber — di« Komödianten können noch nicht wett sein, das wollte ich nur in der Hauptsache melden. In aller Früh« haben st« noch beim großen Wehr gelagert. E» müßt' ihnen wer nach und sie zwin gen, das Weib mit dem Kinde wieder mitzunehmen I" Anton fühlt«, wie ihm die Mangen brannten. Da stand er nun vor dem Rätsel, das ihm die Jugend vergiftet — Jutka — /war sie es wirklich, di« gleich einer lästigen Bettlerin aus dem Dorfe gewiesen werden sollt«? Und krank war sie Lei der Katitza, die selber nicht» übrig hatte! l Er sprang auf und griff nach seinem Hute. Aber — er mutzt« feine Ung«duld, seine wachsende Unruhe doch noch bemei- stern, er versprach, die noch vorliegenden Sachen später zu ord nen. Den Himmel hätte er in diesem Augenblick versprochen. Alles — alles —nur fort!, .... Endlich war er so weit. Ein paar Quängler warf «r zur höchsten Zufriedenheit der Bauern mit einem derben ungarischen Fluch auf di« Straße. Zum erft«n Mal« wa«n di« Dorfältesten mit ihm ganz zu- stirdrn. „So grhört sich'»!" Da, war deutlich und leicht zu v«r- fteh«nl Nun schwand auch ihr« Sorg« b«zügltch drr yr«md«n. M wird schon Lust schaffen, d«r H«rr Richter!... Ei ja — der Gemütlich stopften st« sich ihr Pf«tfch«n und gingen b«ruhigt nach Hause. 7k 777 Anton ging mit großen, ungeduldigen Schritten durch da» langgestreckt« Dorf, der Wohnung Katitza» zu. S«in Her- schlug heftig und sein At«m ging schwer. Di« Vergangenheit drückt« mit ungeheuerer Wucht auf ihn. Was wird er «rl«b«n .was? Ist die Fremd«, di, da verlassen in der Hüte liegt, wirklich Jutta? — Und wi« wird «r sie finden? Sein Herz krampfte sich zusammen, er blieb stehen und atmete ti«f. E» war so heitz, so drückend schwül! Rundum die Mit tagsruhe. <Ketn aufdringlicher Laut regte sich. Träg« und schlaff stand Baum an Baum, währlos im Sonnenbrände. Braun und dürr, verstauLt zogen sich die Wegränder hin, das Wässerlein, da» mitten durch Dorf floh, war kaum handbreit. Di« Stroh dächer dampften, und faule Dünste standen in d«r Luft. „Ein bös«, Jahr," dachte Anton und zwang sich gewaltsam zur Ruh«, ging mit gleichmäßigen Schritten vorwärts — aber sein Wille erlag d«n einstürmenden Erinnerungen. Im bunten Durcheinander zogen di« lang begrabenen Bil- der an ihm vorüber. Da» süße Mädchen mit den Feueraugen und den Lippen so rot wie Nelken — ihre ersten heißen LieÄosungen — die still«!», traumhaften Nächte im bunten Wahn — ach und jene weiße, lichte Nacht -- da ihr Schatten fliehend über die Straße glitt. Sie war es, sie, di« in jener Nacht hohnlachend an ihm vor übergegangen. Ganz klar stand die Erkenntnis vor seiner Seele. Geflohen war sie vor seiner Feigheit —ha! Es ging ihm «in Fieber durch die Glieder. !8o: ihm lsg im Sonnenbrände, als letzte» Hau» des Dorfes, die klein« Hütte Kotitzas. Rissig, windschief, »mr ovn ,2rhn zusamm«ngrAeLt, schatte?-, von Bal ken und Stroh. Das Dach schief und verfault. Ein Hollerbusch, verstaubt und welk, stand an der Hauswand und beschattete die klein« Bank, di« keinem Dauernhäuschen fehlt. Aermliche Wäsche ¬ stück« »sttMi In den Zwttgen dl» Busch- - ^au und Lür d«s niednen Häus- l --»» die Tür sprang aüf, > " völlig verdorb«»« Lust »g ihm «ntg«g«n. Dunk«! und düster lag d«r einzig« Raum d«r vor Hin. Di« vom WH geblendeten Aug«n mußt«» stch «rft daran o«wöhn«n, in di«s«m Dämm«rlicht zu sehen. Die kleinen F««st«r waren mit F«tz«n verhangen — kein Lckbsn regt« stch. , .- Anton ließ di« Tür offen stehen, L«tt floß da» Sonnenlicht hinein, glitt über d«n ungestgten Lehmboden und «rreicht« d«n Winkel, dicht unter einem der kleinen Fenster. Hier lag auf trockenem Moos «in Mensch, verhüllt voii Lumpen — Anton sah schärfer zu, «r wagt« kaum zu atmr ii, sah den Kopf von schwarzem,, unordentlichem Haar umflutet, erkannt« «in W«tb. Langsam ging er näher. Die Frau hatte da» Gesicht zur Wand gekehrt. Die schmutzige Kattundecke, die ihren Körper einhülltej verriet in ihr«» Linien di« schwellenden Glieder der Jugend. , Anton stand still —. sein Herzschlag ging schwer — er fürch tete den eigenen Atem, die Frau da vor ihm schien zu schläfern Fühlte sie sein« Nähe. — Sie warf stch plötzlich herum l «r «rkannte Jutta. > Betroffen starrte «r auf sie herab. Die alte Lieb« — lodert« sie auf in ihm zum neuen Leben? . . <. Ihm war so seltsam zumute. Es schien ein Bann auf ihm zu lasten, der jede lebhafte Regung niederhielt. Da lag sie vor ihm — Atta wohl, aber nicht die Jutta, der sein« Jünglingsjahre geöffnet waren! Nicht di« Jutta, dis lachend durch den Mohn zu ihm gekommen warl Ein fremde» Meib — schön/ immer noch, aber mit den sen genden Zügen eines lasterhaften Lebens gezeichnet. — Nicht seine Jutta . . . Wie «in Traum floh das Sonnenglück der Ju gend an ihm vorbei — verloren für immer. Nichts blieb al» schmerzliches Mitleid mit dem armen Weibe, da» fiebernd vor chm lau. bester Qlükkörpei- I idlnurectUinOrisinLOpackmib in«^u5scbiM„I)eLea" d n s b e t s d e l > > t t <1ckL sind SeLl-AlVa. Ois 5?ss<Isms Omok- uncj Vsi'- I3§8§686l l8o!l3ft m. b. 8e»wük» — gegen Erstattung der Druck- und Versand kosten (l 80 AK) zu beziehen von K strügsk, l.oiprIg-Lo. Peobstkpjckesr Ztngsss y Zul. erf. aeg. Nachn. d. Betr für Lkelsuts kocümteressant! Demnächst ersch. a. stkivatckruvil ein wtssensch. Werk: Vie VIrrmchzIt i. leiikttkeii Ziiikch" nlodt ru vornuokläoolgon, »oncism üdorall »nruwsnäon, iei pkiiokt joclon Sosokäsismunno«. >^onn cki» ^orrn »patt iat, wirkt »i» auok nlokt auf- , ottoilt joclor- ckrlngliok. rait unä mit Vorseklägon unck Snt^ürksn für «sfoktvolls Oruoksaokon stabt immer ru Oionstsn Zutaten: 125 8 Sutter, 4 wer, 250e Zucker, 1 PZckcben von vr. Oetker', V,nttttn-2uvkvr» 750 s Nskl. 1 ?Lck- eben von Or. Oetker'» kackpulver. Ludereltuno: DI«'Kutter rükro ru Sebna, old Ser, Mucker unck Vanllllnlkueker KInru un<t ruletrt mit ckem vsckpulver gemlrckte dlekl. 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Ku», Aaklil. leiepkon ISS. Vas preimaurermstilul in 0i»»»ii»n-S9i'i»»»n (Lehr- ,'vd Erziehungsanstalt für Knaben) ist kein« privat«/ sondern eine öffent liche Realschule, die in wissenschaftlicher Beziehung genau dieselben Anforde rungen an ihre Schüler stellt, wie alle anderen öffentlichen Realschulen Sachsen«. Das Freimaurerinftitut unterscheidet sich aber von diesen wesentlich dadurch, daß es sich zugleich auch die ganze Erziehung seiner Zöglinge zur besonderen Auf gabe gemacht hat. Für Knaben, für die die Realschule am Orte oder in der Nachbar schaft nicht in Frage kommt, weil ihre Angehörigen sie aus bestimmten Gründen auswärts unterdrinuen wollen oder auch will ste die Ueberwachung der Schul arbeiten und dir ganze übrige Erziehung außerhalb de» UnterrichiS nicht zu über nehmen imstande sind, ist das Freimaurerinstitut ist jeder Beziehung da« geeignetste Erziehungsheim. Ausgenommen wird jeder körperlich und geistig gesunde sowie sittlich wohlerzogne Knabe, auch wenn sein Vater dem Freimaurerbunde nicht angehört; Knaben mit sittlichen Mängeln finden keine Aufnahme. Alles Nähere gehl au» den Schriften des Institute» hervor, die auf Ver langen unentgeltlich zugesandl werden. Besuche der Anstalt werden gern gestattet. Vv. Fwiedwich, Direktor. Gothaer Lebensverficherungsbauk auf Gegenseitigkeit. Anfang Februar 1S11: Bestand an eigentlichen Lebensversicherungen . . . 10N Millionen Matt. Bankvermögen L7V „ „ - Bisher ausgezahlte Versicherungssummen .... K8ä „ , , Bisher gewährte Dividenden L7S „ „ All« Ueberschüss« kommen den Versicherungsnehmern zugute. Di« besonder» günstigen Verficherungsbedingungen gewähren u. a. Unverfallbarkeit, Unansrchtbarkeit, w«ltp»Ne«. Prospekt« und Auskunft kostenfrri durch d«n Vertrttrr drr Bank: Kostow vwuwi-, Aswttinvnwüi-. ckll. «ovle ckle »»gemein beliebten Peln-Xlawlnlom-Xronen- Kockxmcklrre. Lperlallttit: Ilowpl. 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