Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Freiberg
LDP: UB Freiberg Druckschriften
Vergriffene Werke
Strukturtyp
Monographie
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Wahlperiode
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Reihe
Freiberger Forschungshefte A 370
Titel
6. Auswertung der Untersuchungsergebnisse für die Beurteilung des Einflusses der Grubenfeuchtigkeit auf das Grubenklima und die Wirksamkeit von Verbesserungsmaßnahmen
54 Auswertung der Untersuchungsergebnisse Bild 29. Senkung der Klimawerte bei Verdunstung durch Düsen (Werte wie bei Kurve 3, Bild 23);- Ax = 3 Kurve 1: Änderung der Trockentemperatur Kurve 2: Änderung der Effektivtemperatur 2. Die in den Kaligruben in den Abbaukammern festgestellten niedrigen „Klima wirkungsgrade” geben zu der Schlußfolgerung Anlaß, daß bei Beibehaltung des gegenwärtigen Bewetterungsverfahrens durch Einschränkung der Verdunstung eine Verbesserung des Grubenklimas möglich ist. Eine solche Einschränkung ist allerdings begrenzt, da in den Kaligruben lediglich in den Einziehschäch ten mit einer Erhöhung des Wasserdampfgehaltes zu rechnen ist. Trotzdem können durch die Verhinderung der Wasserdampfaufnahme im Ein ziehschacht relativ günstige Ergebnisse erzielt werden. So würde beispiels weise bei einer Zustandsänderung von der Ackersohle bis zum Betriebspunkt im Abbau von t t = 9 °C und tf= 8 °C auf t t = 30 °C und tj = 18,5 °C die Ver hinderung der Wasserdampfaufnahme von 4 • 10' 3 kg/m 3 im Einziehschacht zu einer Senkung der Effektivtemperatur vor Ort um 1,2 grd führen. (Die Wetter geschwindigkeit wird mit 0,1m/s angenommen.) Diese Überlegungen führen schließlich auch zu der Feststellung, daß die künstliche Trocknung der Wetter in den Einziehwetterwegen einer Kaligrube, bei der der Wasserdampfgehalt der Wetter unter den Ausgangswert an der Ackersohle gesenkt wird, vor Ort zu einer Senkung der Effektivtemperaturen führen würde. Bei einem „Klimawirkungsgrad der Verdunstungskälte” von ’)v(Kl) ■* ~ f würde die Wettertrocknung auch dann über große Entfernungen hinweg wirksam sein, wenn die bei der Kondensation des Wasserdampfes entstehende Wärme nicht aus dem Grubengebäude abgeführt wird. Diese auf analytischem Wege ermittelten Zusammenhänge werden in der Praxis bereits durch die unterschiedlichen Klimabedingungen an den Be triebspunkten im Sommer und Winter bestätigt. Es ist klar nachzuweisen, daß der im Winter vorherrschende niedrige Wasserdampfgehalt der einziehen den Wetter niedrigere Effektivtemperaturen als im Sommer bedingt. Diese Wechselwirkungen blieben jedoch bisher unbeachtet, da das Gruben klima im Kalibergbau durch die Trockentemperaturen der Wetter, die in den Abbaubetrieben sowohl im Sommer als auch im Winter konstant bleiben, beurteilt wurde.