4.2.2. Strecken In den Strecken ist die Grubenfeuchtigkeit auf die aus den Spalten und Gesteins poren zufließenden Wässer sowie auf Betriebswässer für die Staubbekämpfung, Wasserseigen, Abtropfverluste aus feuchten Förderwagen, feuchtes Fördergut u.dgl. zurückzuführen. In den söhligen und einfallenden Strecken sammeln sich die Wasserzuflüsse vornehmlich auf der Streckensohle und in den Wasserseigen, so daß der an der Verdunstung beteiligte Teil des Streckenumfanges im allgemeinen nur 20 bis 30% des Gesamtumfanges beträgt. Diese Verdunstungsbedingungen werden be sonders dort anzutreffen sein, wo die Grubenfeuchtigkeit auf die Verwendung von Betriebswässern und auf Wasserseigen zuriickzuführen ist. Wenn jedoch Spalten und Klüfte oder porige Gesteinsschichten als Wasserbringer vorhanden sind, können auch die Firste und Stöße benetzt und damit die Verdunstungsflächen vergrößert werden. Tropfwässer aus der Firste können, ebenso wie in den Schachtröhren, unmittel bar im Wetterstrom verdunsten. Die Berührungszeit zwischen den Wassertropfen und Wettern ist jedoch wesentlich kürzer als in den Schächten, so daß die Ver dunstungsintensität geringer ist. Im Gegensatz zu den Schachtröhren fließen die Wässer auch nicht über größere Entfernungen an der gesamten Oberfläche des Wetterweges entlang, sondern alle aus den Stößen, der Firste und der Sohle zufließenden Wässer sammeln sich in den dafür vorgesehenen Wasserseigen bzw. in Wasseransammlungen auf derStrek- kensohle. Dort wird die Berührungsfläche der Wässer mit den Wettern erheblich eingeschränkt, so daß der größere Teil der Wässer von der Verdunstung nicht erfaßt und aus dem Grubenbau abfließen wird. Die Verdunstungsintensität unterliegt in den Strecken nicht mehr so großen Schwankungen wie in den Schachtröhren. In den Strecken wirken sich die Schwan kungen der Temperatur und Feuchtigkeitsgehalte der einziehenden Wetter zwar in der gleichen Weise wie in Schächten aus, doch schwächt die mit zunehmender Länge des Wetterweges eintretende Dämpfung der übertage vorhandenen Schwan kungen die Auswirkungen auf die Verdunstung stark ab. Die Tagesschwankungen sind kaum, die langperiodischen Wetteränderungen und die Jahresschwankungen nur abgeschwächt nachzuweisen. Kondensationserscheinungen können in söhligen Strecken nur selten auftreten. Wenn sie dennoch beobachtet werden, dann beruhen sie in der Regel auf Ab kühlungswirkungen, die nach vorausgegangener Überwindung von Höhenunter schieden durch die Wetter auftreten können. Allerdings können auch hygrosko pische Gesteine einen Entzug der Feuchtigkeit aus den Wettern bewirken. Die Schwankungen der Wasserzuflüsse aus dem Gebirge sind in tieferen Gruben nicht mehr so stark wie in den oberflächennahen Gebirgsschichten, die von den Schächten durchstoßen werden. Von stärkerem Einfluß auf die Verdunstungs intensität ist daher der Verbrauch von Betriebswässern bzw. das Abfördern von