Bild 28. Optimale Bewetterungsdauer schnitt erweitert. Um die relativ niedrigen Frischwettertemperaturen gut ausnützen zu können, wird dabei zweckmäßigerweise von der Abwetter strecke aus rückwärts in Richtung auf die Frischwetterstrecke abgebaut, da dann die Wetter in der ausgekühlten Strecke bis zum Arbeitsplatz der in der Gewinnung tätigen Arbeiter gelangen. Durch ein geeignetes Ge- winnungs- und Abförderschema muß erreicht werden, daß der endgültige Kammerquerschnitt in einem Zuge hergestellt wird oder bereits alle Bohr löcher abgebohrt werden, denn ein nachträgliches Arbeiten bei erweitertem Kammerquerschnitt würde wiederum bei relativ hohen Klimawerten erfol gen müssen. In Bild 29 sind die Wettertemperaturen in der Strecke und in der Kam mer bei verschiedenen Abbaustadien dargestellt. Beim Auffahren der Schmalstrecken kann das Zwillingskammersystem durchaus aufrechterhalten werden. Dabei wird jedoch so verfahren, daß zunächst nur eine Strecke auf gefahren wird und die zweite erst dann folgt, wenn die erste durch den Wetterstrom gekühlt wird. Das Auffahren der Schmalstrecken im Parallelstreckenbetrieb mit Durchhieben durch den Mittelpfeiler wird nicht empfohlen, da dann in dem einen Vortrieb stets ungünstige klimatische Bedingungen zu erwarten sind. Die Vorteile der geschilderten Bewetterungsmethode sind bereits jedem Kalibergmann bekannt, denn es gibt des öfteren Betriebssituationen, bei denen ein Durchschlag von der Abbaukammer in eine Abwetterstrecke möglich ist. Allerdings wird der Vorteil dieser Wetterführung nur beschränkt ausge nutzt, da die Kammern im allgemeinen von vornherein mit einem relativ großen Querschnitt hergestellt werden und nach dem Durchschlag nur noch Restarbeiten verbleiben. In der Grube „Teutschenthal“ des VEB Kaliwerk „Deutschland“ wird das Auffahrungsschema mit Schmalstrecken allerdings planmäßig angewandt, da sich dort infolge übergroßer Pfeilerbreiten von 45 m keine Wetterdurch hiebe von Kammer zu Kammer herstellen lassen. Einer allgemeinen Ein-