98 Wechselbeziehungen zwischen den wirkenden Faktoren aus der Veröffentlichung nicht hervor, daß die spezifische Feuchte (Jansen rechnet übrigens in diesen Fällen mit der absoluten Feuchte) am Füllort der 850-m-Sohle tatsächlich in diesem Maße variabel war. Bei der Beurteilung, ob eine Luftmasse trocken oder feucht ist, wurde offenbar von der relativen Feuchte ausgegangen. Jansen ist der Meinung, daß die Wasseraufnahme fähigkeit der Wetter bei Zunahme der Tagestemperatur doppelt stark ist, weil außerdem die relative Luftfeuchtigkeit abnimmt. Die relative Luft feuchtigkeit wird aber im Schacht ebenso schnell wieder zunehmen, wie sich die Wetter an den Schachtstößen abkühlen. Zu den gleichen Schlußfolgerungen kommen Heise und Drekopf [19J, wenn sie schreiben: „Die Erwärmung (gemeint ist die Erwärmung bei Feuchtigkeitsabgabe der Wetter) wird bei hohem Feuchtigkeitsgehalt der Tagesluft, wie er zur Nachtzeit und im Winter vorhanden zu sein pflegt, ferner in regnerischen und nebligen Stunden, dagegen die Abkühlung bei trockener, warmer Tagesluft eintreten.“ Es ist hier offensichtlich die rela tive Luftfeuchtigkeit gemeint, denn der absolute Feuchtigkeitsgehalt hat doch gerade in der Nacht und im Winter sein Minimum. Für den hier untersuchten Fall sei nochmals festgestellt: An den 3 Unter tagestationen ist ein Ausgleich der täglichen Schwankung der spezifischen Feuchte festzustellen (Bild 27), der mit der Entfernung von der Rasensohle immer wirksamer wird. Markant ist diese Erscheinung vor allem bei dem vormittäglichen Anstieg der spezifischen Feuchte übertage, so daß dadurch also der Tagesgang der Temperatur noch verstärkt wird. Der Feuchtigkeits ausgleich ist jedoch nicht so stark, um den Wärmeausgleichmantel aus seiner dominierenden Rolle beim Ausgleich der täglichen Temperatur schwankungen zu verdrängen. Die unter 3.4.2.3. angegebene Dämpfung der Tagesschwankungen der Temperatur infolge des Wärmeausgleichmantels ist im Hinblick auf das eben Gesagte eher noch etwas größer als angegeben. 3.5.3.3. Die Verhältnisse beim Luftmassenwechsel übertage Unter 3.5.3.2.1, wurde schon angedeutet, daß der Tagesgang des Feuch tigkeitsgehaltes der Luft durch advektive Vorgänge sehr oft gestört ist. Je nachdem, ob die Luftmasse kontinentalen oder maritimen Ursprungs ist, ob sie aus höheren oder niederen Breiten zu uns gelangt, ist ihr Feuchtig keitsgehalt unterschiedlich. Diese Änderungen des Feuchtigkeitsgehaltes bei Luftmassenwechsel treten recht häufig auf, sie sind jedoch oft am Erd boden gering, da die Verhältnisse durch die Unterlage mit beeinflußt werden. Es sollen zwei Beispiele aufgeführt werden, bei denen die Änderungen der spezifischen Feuchte übertage deutlich spürbar waren. Bild 28 zeigt einen Abfall der spezifischen Feuchte übertage um 3.4 g/kg innerhalb eines Zeitraumes von gut zwei Tagen. Am 5. 3. 60 zwischen 10 und 16 Uhr sta gniert der Abfall der spezifischen Feuchte vorübergehend. Diese Stagnation ist an Station III in der gleichen Weise vorhanden, jedoch an Station IV kaum noch. Im großen und ganzen ist der Abfall der spezifischen Feuchte