der Töne Die Weihe gl 1 Auch zu der Jugend fröhlichem Reigen Ladet ihr ein mit Allgewalt, g g In der Nacht verschwieg’ner Hülle Tönt ihr aus des Jünglings Mund, Thuet seiner Liebe Fülle Sehnend der Geliebten kund. Heil’ge Töne! Liebesklänge! Eure Zaubermacht erweicht Des geliebten Herzens Strenge, Und des Jünglings Klage schweigt. Heil’ge Töne, Friedensklänge Aus der unbekannten Welt! In des Lebens Lust und Strenge Seid ihr treu uns zugcsellt! Bei des Kindes ersten Schmerzen, An der treuen Mutter Brust, Dringt ihr schon zum kleinen Herzen Und verkehrt den Schmerz in Lust. Auf des Säuglings Wiege leise Zaubert ihr die süsse Ruh’, Haucht mit sanfter Liebesweise Gold’ne Traumgebild’ ihm zu. Einsam lagen die Gefilde In des Lenzes Blumenpracht; Durch die schweigenden Gefilde Wandelte der Mensch in Nacht, Folgte nur dem wilden Triebe, Nicht des Herzens sanfter Spur; Keine Töne fand die Liebe, Keine Sprache die Natur. Da wollte sich des Ew’gen Liebe künden Und hauchte in des Menschen Brust den Klang» Und liess die Liebe eine Sprache finden, Die ihm beseligend zum Herzen drang. Ihn grüsst die Nachtigall in Liebes tönen, Es rauscht der Wald ihm Harmonien zu, Des Zephyrs Säuseln füllt die Brust mit Sehnen, Des Baches Wellen flüstern ihn zur Ruh’. Da schwinget bei der Töne heil’gem Wehen Der Geist, befreit von jedem Erdenband, Sich triumphirend zu des Himmels Höhen Und grüsst der Träume schönes Vaterland. Doch wenn ihr kühn und wild begonnen Mit Kampfesruf und Schlachtgesang, Dann winkt ihr, ist der Sieg gewon nen, Zurück mit sanftem Friedensklang. Dann tragt ihr auf der Andacht Schwin gen Das Herz zum ew’gen Gott empor Und lehrt der Sieger frohen Chor Dem Gott der Schlachten Dank zu bringen. Aber auch wild zum Getümmel der Schlachten Rufet ihr mit der Begeist’rung Gewalt, Lehret den Jüngling das Leben ver achten, Wenn die Trompete zum Kampfe erschallt. Sorgen und Furcht und Gefahren ent schwinden Hinter den siegenden Tönen zurück, Blutige Lochern der Stirn zu umwin den, Wendet sich vorwärts der feurige Blick. Und die finstern Sorgen schweigen, Wenn der jubelnde Tanz erschallt. Schnell von der Stirn sind die Wolken entflogen, Heiter wird der umdüsterte Sinn, Leicht getragen von tönenden Wogen Schwebt der beflügelte Fuss dahin.