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Lieder mit Begleitung des Pianoforte, gesungen von Fräul. Mathilde Graumann. t8 911;Sl »1« a) Der IVander er, componirt von Franz Schubert. Ich komme vom Gebirge her, Es dampft das Thal, es braus’t das Meer. Ich wandle still, bin wenig froh, Und immer fragt der Seufzer: wo? ; ■. . Die Sonne dünkt mich hier so kalt, Die Blülhe welk, das Leben alt, Und was sie reden, leerer Schall, Ich bin ein Fremdling überall. Wo bist du mein geliebtes Land? Gesucht — geahnt — und nie gekannt! Das Land, das Land so hoffnungsgrün, Das Land, wo meine Rosen blühn, Wo meine Freunde wandelnd gehn, Wo meine Todten auferstehn, Das Land, das meine Sprache spricht, 0 Land, wo bist du? Ich wandle still, bin wenig froh, Und immer fragt der Seufzer: wo? Im Geisterhauch tönt’s mir zurück: Dort wo du nicht bist, ist das Glück. Lockung, Gedicht von EichendorfT, componirt von J. Dessauer. Hörst du nicht die Bäume rauschen Draussen durch die stille Rund’? Lockt’s dich nicht, hinabzulauschen Von dem Söller in den Grund, Wo die vielen Bäche gehen Wunderbar im Mondenschein, Und die stillen Schlösser sehen In den Fluss vom hohen Stein? Kennst du noch die irren Lieder Aus der allen schönen Zeit? Sie erwachen alle wieder Nachts in Waldeseinsamkeit, Wenn die Bäume träumend lauschen Und der Flieder duftet schwül Und im Fluss die Nixen rauschen — Komm herab, hier ist’s so kühl.