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Lieder für Mannerchor, gesungen von den Mitgliedern des Pauliner-Siinger-Vereins. Schneeglöckchen, comp. von Diirner. Wasserfahrt, I . r- , 1 b s c h I e d s t a fe 1,1 com P onirt von F - Mendelssohn Bartholdy. Schneeglöckchen. Der Schnee, der gestern noch in Flöckchen Vom Himmel fiel, Hängt nun geronnen heut’, als Glöckchen, Am zarten Stiel. Schneeglöckchen läutet; was bedeutens Im stillen Hain? 0 komm geschwind, im Haine läutet’s Den Frühling ein! 0 kommt, ihr Blätter, Blüth’ und Blume Die ihr noch träumt, Kommt zu des Frühlings Heiligthume, Kommt ungesäumt! Fr. Rückert. Wasserfahrt. Am fernen Horizonte Erscheint wie ein Nebelbild Die Stadt mit ihren Thürmen, In Abenddämm’rung gehüllt. Die Sonne Ein feuchter Windzug kräuselt Die graue Wasserbahn, Mit traurigem Tacte rudert Der Schiffer in meinem Kahn, hebt sich noch einmal Leuchtend vom Boden empor, Und zeigt mir jene Stelle, Wo ich das Liebste verlor! H. Heine. Abschicdstafel. So rückt denn in die Runde! Es schleicht die Zeit im Dunkeln, Sie soll uns rüstig finden, Und heiter, stark und gut. Gar viel ist zu vollbringen, Gar Vieles muss misslingen, So soll die letzte Stunde Nachleuchten uns und funkeln ! Wie uns’re Pfad’ sich winden, Wir sind in Gottes Hut! Dem Bruder meines Lebens, Der fern mit mir zusammen, Ihm sei aus Herzensgrunde Das volle Glas gebracht! Ich brauch’ ihn nicht zu nennen, Er aber wird mich kennen! Viel Land trennt uns vergebens; Ihm soll dies Wort, die Stunde Durch alle Adern flammen, Wie ich an ihn gedacht! Lass nie die Schmach mich sehen, Dass auch dein Herz der Lüge Des andern Volks zum Raube Feig werde, fremd und hohl! Nicht wollen wir verzagen! Nicht wahr ist, was sie sagen, Dass Lieb’ und Lust vergehen, Nicht wahr, dass uns betrüge Der schöne, freud’ge Glaube! Und also lebet wohl! v. Elchendorff.