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£fl3==£Tl3s£nS 1 ■I r § ii I Iphigenie. Ich sehe, welches Grauen bei meinem Anblick dich ergreift! Doch, armer Fremdling, könntest du in meinem Herzen lesen! So tief ich dich beklage, beklagtest du mich dann. Orest. Was seh’ ich! — welche Aehnlichkeit! Iphigenie. Nehmt ihm die Fesseln ab. — Welch Land gab dir das Leben? Was brachte dich hieher zu diesem wilden Volke? Orest. Was kann dich, Priesterin, ein armer Fremdling kümmern? Iphigenie. Entdecke dich! Orest. Was sag’ ich ihr, o Götter? Iphigenie. Ein Seufzer dringt aus deiner Brust hervor! wer bist du? Orest. Unglücklich, das sei dir genug! Iphigenie. Verhehle mir es nicht, wo kamst du her? Welch’ Land nennst du dein Vaterland? Orest. Du willst es? wohl? Mycene gab das das Leben mir. Iphigenie. Was hör' ich? rede mehr! vollende! • Belehre mich vom Schicksal Agamemnons und Griechenlands. Orest. Agamemnon ! Iphigenie. Woher der Schmerz, der dich ergreift? Orest. Agamemnon! Iphigenie. Dein Auge schwimmt in Thränen! ETLra——Gira-^-Eira— Orest. Er fiel von einer Mörderhand. Iphigenie. Weh! Entsetzen! [j Orest. Ha! wer ist dieses Weib? I Iphigenie. - Und welch ein Ungeheuer erkühnte sich, tj Dem Ersten aller Könige den Dolch in’s Herz zu stossen? J Orest. [z Bei allen Göttern! frage weiter nicht— Iphigenie. Bei allen Göttern, rede! • Orest. r Dies schwarze Ungeheuer war — Iphigenie. Vollende! mich ergreift ein Todesschauer! F Orest. War seine Gattin! Iphigenie. I Ihr Götter! Clytemneslra? L Orest. t Ja, sie selber! Priesterinnen. - Weh! L Iphigenie.. L Und strafte nicht der allgerechlen Götter Rache Die schwarze grauenvolle Mordthat? Orest. IjJ Sie blieb nicht ungestraft. Der Sohn — Iphigenie. r| 0 Götter! S Orest. | Er rächte seinen Vater. s Iphigenie. Priesterinnen. r Ach, wie fürchterlich folgt hier Ein Gräul dem andern nach. Iphigenie. Und dieser Sohn, dess sich der Götter Zorn bedienet, n Der von des Himmels Rach’ ein traurig Werkzeug war?