Volltext Seite (XML)
»b ,„n ,« M i W T ABOfflEMENT-CONCERT im Saale des Gewandhauses zu Leipzig;. Donnerstag, den 15. December 1853. Erster Theil. Ouvertüre zu ,,Euryanthe <c von C. M. von Weber. Altdeutscher Schlachtgesang für Chor und Orchester, coinponirt von Julius Rietz. Kein sel’ger Tod ist in der Welt, Als wer vom Feind erschlagen Auf grüner Haid’, im freien Feld Darf nicht hör’n gross Wehklagen. Im engen Bett’, da ein’r allein Muss an den Todesreihen; Hier find’t er doch Gesellschaft fein, Fall’n mit, wie Kräuter im Maien. Ich sag’ ohn’ Spott: Kein sel’ger Tod Ist in der Welt, Als so man fällt Auf grüner Haid’ Ohn’ Klag’ und Leid. Mit Trommelklang Und Pfeifeng’sang Wird man begraben, Davon thut haben unsterblichen Ruhm ! J-i?9no2'-JnimoiuiodA .11 kl(I Concert für die Violine von Felix Mendelssohn Bartholdy, vorgetragen von Herrn August Pott, Grossherzoglich Oldenburgschem Hof-Kapellmeister. Arie aus ,,Medea cc von Cherubini, gesungen von Frau D reg schock. Neris. Deine Leiden sind auch die meinen, Durch das warme Gefühl, das Freund schaft mir gab I Ja! dein Unglück soll fest uns vereinen, Ich bin dir treu bis in das Grab. Doch was seh’ ich! mit innrem Wüthen Bricht durch ihr Herz der Gram sich Bahn. Ihr schweres Athmen, seufzendes Brüten ! Ihr Blick bezeichnet Grimm, Jeder Zug irren Wahn, — Gewiss entwirft sie grübelnd einen rach- sücht’gen Plan ! Arme Fürstin, mein Schmerz gleicht dem deinen! Dein Geschick lockt mir heisse Thränen ab, Ja, ich will ewig dich beweinen, Ich folge dir bis in das Grab.