Volltext Seite (XML)
l>er Schilfer 7 ged. von J. Mayerhofer, conip. von F. Schubert. Jm Winde, im Sturme befahr’ ich den Fluss, Die Kleider durchweichet der Regen im Guss. Ich peitsche die Wellen mit mächtigem Schlag, Erhoffend, erhoffend mir heiteren Tag. Die Wellen sie jagen das ächzende Schiff, Es drohet der Strudel, es drohet das Riff, Gesteine entkollern den felsigen Höh’n, Und Tannen erseufzen wie Geistergestöhn. So musste es kommen, ich hab’ es gewollt, Ich hasste ein Leben, behaglich entrollt; Und schlängen die Wellen den ächzenden Kahn, Ich priese doch immer die eigene Bahn. D’rum tose des Wassers ohnmächtiger Zorn, Dem Herzen entquillel ein seliger Born, Die Nerven erfrischend; o himmlische Lust, Dem Sturme zu trotzen mit männlicher Brust! Die Tin’älie, gedichtet von C. Hafner, coinp. von G. Holzel. Macht man in’s Leben kaum den ersten Schritt, Bringt man als Kind schon eine Thräne mit, End Freudenthränen giebt, als ersten Gruss, Dem Kind die Mutter mit dem ersten Kuss. Man wächst empor dann zwischen Freud’ und Schmerz — Da zieht die Liebe in das junge Herz, Und offenbart das Herz der Jungfrau sich, Spricht eine Thräne: Ja, ich liebe dich! Wie schön ist doch die Thräne einer Braut, Wenn dem Geliebten sie in’s Auge schaut! Man schlingt das Band, sie werden Weib und Mann ; Da geht der Kampf mit Noth und Sorgen an. Doch wenn der Mann die Hoffnung schon verlor, Blickt doch das Weib vertrauungsvoll empor Zur Sternenwelt, zum heitern Himmelslicht, Und eine Thräne spricht: Verzage nicht! Der Mann wird Greis, die Scheidestunde schlägt, Da steh’n um ihn die Seinen tief bewegt, Und Aller Augen sieht man thränenvoll, Sie bringen sie als letzten Liebeszoll. Doch still verklärt blickt noch umher der Greis, In seiner Kinder, seiner Enkel Kreis; Im letzten Kampf, ja, selbst schon im Vergeh’n, Spricht eine Thräne noch: Auf Wiederseh’n! ^~~51tb^—eub - “"Eub^—bub - ^eub—eub-