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Oft fand der Morgen Mich froh, ohne Sorgen, Ich ähnele nichts Von den Stürmen der Nacht. Klar rann die Welle Des Baches, doch schnelle War, ach! sie vertrocknet, Noch eh’ ich’s gedacht. Bacchus-Chor aus Antigone v. Alles erneut sich, Doch nimmer erfreut mich Der Vögel Gesang, Das erwachende Grün. Mir kehren die Lieder Und Freude nicht wieder, Denn die Blumen vom Wald’ Sind auf ewig dahin ! Felix Mendelssohn Bartholdy. ? Strophe I. Vielnamiger! Worin’ und Stolz der Kad- mosjungfrau Du des stark erdonnernden Zeus Ge schlecht ! Du Schutz der herrlichen Italia Des gemeinsamen Meerbusens Herrscher am Strand, Wo auch Deo thront! Hör’ uns, Baccheus, In Thebe, der Bacchanten Stadt, wohnend An Ismenos feuchtem Gewässer, Vereint der Saat des wilden Drachen! Gegenstrophe I. Auf dem Felsen mit doppleni Haupt Sieht dich des Blitzes Flamme, Wo Korykische Mädchen froh Der Bacchen Tanz begehn. Dich sieht der Born Kastalia’s, Dich feiern Nysischer Berg’ Anhöh’n, Epheu’s voll! Dir singt grüner Strand, traubenbe kränzt, Dich grüsst mit festlichem Hall Ein Chor heiliger Lieder, So oft Du Thebe’s Gassen heimsuchst, Hör’ uns Baccheus! Strophe II. Die Stadt, die Du stets hoch vor allen Städten verehrst, sammt der Mutter, Die im Blitz dich empfing; Auch nun, da so gewaltig grause Noth Die gesammte Stadt ergriff, Komm reitend über des Parnassos Höh’n daher, Oder durch das Gestöhn des Meeres! Hör’ uns ! Baccheus! Gegenstrophe II. 0 Du glutaussprüh’nder Gestirn’ Anführer, Der Nacht Jubellönen vorgesetzt! Zeusentsprossener Knabe! Im Gefolg der naxischen, Der entzückten Mägde komm! Die ganz die Nächte hindurch Schwärmend dich im Chortanz, Den Herrscher Jacchos, feiern! Hör’ uns! Baccheus!