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EJL9^EJ13- I Durch Schwertes Sieg ein Urtheil sprich, das Trug und Wahrheit klar erweis’t. Des Reinen Arm gieb Heldenkraft, des Falschen Stärke sei erschlafft: so hilf uns, Gott, zu dieser Frist, weil uns’re Weisheit Einfalt ist! Elsa und Lohengrin. Du kündest nun dein wahr’ Gericht, mein Herr und Gott, drum zag’ ich nicht. yi Friedrich. ‘Ich geh’ in Treu’ vor dein Gericht: Herr Gott, verlass’ mein’ Ehre nicht! Ortrud. Ich baue fest auf seine Kraft, die, wo er kämpft, ihm Sieg verschafft. .Alle Männer. Des Reinen Arm gieb Heldenkraft, des Falschen Stärke sei erschlafft: so künde uns dein wahr’ Gericht, du Herr und Gott, nun zögre nicht! (Auf das Zeichen des Herrufers fallen die Heer hörner mit einem langen Kampfrufe ein. Der König zieht sein Schwert aus der Erde und schlägt damit dreimal an seinen aufgehängten Schild: beim ersten Schlage nehmen Lohen grin und Friedrich die Kampfstellung ein; beim zweiten ziehen sie die Schwerter und legen sich aus; beim dritten Schlage beginnen sie den Kampf. Nach mehren ungestümen Gängen streckt Lohengrin seinen Gegner mit einem Streiche zu Boden.) (Der König fuhrt Elsa Lohengrin zu, die ihm im höchsten Entzücken an die Brust sinkt. Mit Fr i ed r i ch ’s Fall haben die Sachsen und Thüringer ihre Schwerter aifs der Erde gezogen, die Brabanter die ihrigen aufge nommen. Jubelnd brechen alle Edlen und Männer in den Kreis, so dass dieser von der Masse dicht erfüllt wird.) Elsa. 0 fand’ ich Jubelweisen, die deinem Ruhme gleich, die, würdig dich zu preisen, an höchstem Lobe reich ! In dir muss ich vergehen, vor dir schwind’ ich dahin, Soll ich mich selig sehen, nimm Alles was ich bin! Lohengrin. Den Sieg hab’ ich erstatten durch deine Rein’ allein! nun soll, was du gelitten, dir reich vergolten sein! Friedrich (sich am Boden qualvoll windend). Weh! mich hat Gott geschlagen, durch ihn ich sieglos bin! Am Heil muss ich verzagen, mein’ Ehr’ und Ruhm ist bin! Ortrud § Wer ist’s, der ihn geschlagen, durch den ich machtlos bin? Sollt’ ich vor ihm verzagen, wär’ all’ mein Hoffen hin? (die Friedrich’s Fall mit Wuth gesehen). Lohengrin (sein Schwert auf Friedrich’s Hals setzend). Durch Gottes Sieg ist jetzt dein Leben mein: ich schenk’ es dir! mög’st du der Reu’ es weihn!