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Adolar. Dies acht’ ich keiner Antwort werlh. Komm in den Wald! dort schliesset dir mein Schwert — Mit Golt! die giffgen Lippen zu. Lysiart. Um schnöden Anlass kämpfen? Nie! Die Warnung gab ich, — nütze sie! Mein junger Freund, wärst du der Preis der Ritter, Wär’ ichderNiedrigste, ich schwör’ es dir, Die Liebe deiner Braut gewönn’ ich mir, Trotz deiner Rosenwang’ und gold’nen Zither! Adolar. Erbärmlich, eitler Prahler, nenn’ ich dich, Den Handschuh nimm! — Dich lehr’ ich Frauen ehren! Lysiart. Ich nehm’ ihn nicht! — Besieglest du gleich mich, Doch unbesiegt noch meine Gründe wären ; Wag’ es getrost, bekämpfe die! Du prüftest wohl die Theure nie! Adolar. Für Euryanthe bürgt der Glaube In meiner Brust — Lysiart. Du fromme Turteltaube, Dein Glück zu stören, trüg’ ich Scheu! König. Mein Adolar, lass ab von diesem Streite! Lysiart. Du hörst, die Weisheit istaufmeinerSeite ! Adolar. Mein Gut und Blut an Euryanthe’s Treu’! Lysiart. Wohlan, du kennst mein herrlich Eigen- thum, Das Erbtheil meiner Väter, reich an Ruhm! — Zum Pfände setz’ ich’s, es sei dein, Nenn’ ich nicht die Gepries’ne mein! Adolar. Es gilt! Chor. Vermessenes Beginnen! Adolar. Kannst Euryanthe’s Liebe du gewinnen, So nimm mein Gold, mein Gut, mein Land, Zerrissen sei dann jedes süsse Band, Die Heimalh meid’ ich — Lysiart. Alles nach Gefallen! Wie schön wirst du mit Kranz und Zither wallen. Adolar. Vermessener, frohlocke nicht! Schlägt es dir fehl, ruf ich zum Gottgericht Dich, Frevler, alsobald — Lysiart. Wohl! dess sind Alle Zeugen! Adolar. Es gilt, wohlan ! Chor. Kann nichts den starren Sinn euch beu- n k gen? u geht zurück, zu viel habt ihr gewagt! König. 0 geh zurück! Lysiart. ' Kehrst du zurück? Adolar. Ich gab mein Wort! König. Ich mach’ es ungesagt. Lysiart. Du gabst dein Wort!