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Recitativ. Raphael. Und Gott machte das Firmament, Und theilte die Wasser, Die unter dem Firmament waren, Von den Gewässern,,. i 9 Die über dem Firmament waren, Und es ward so. ry- Da tobten brausend heftige Stürme — Wie Spreu vor dem Winde, So flogen die Wolken. Die Luft durchschnitten feurige Blitze — Und schrecklich rollten die Donner umher. Der Fluth entstieg auf sein Geheiss Der allerquickende Regen, — Der allverheerende Schauer, — Der leichte, flockige Schnee. Gabriel und Chor. Mit Staunen sieht das Wunderwerk Der Himmelsbürger frohe Schaar, Und laut ertönt aus ihren Kehlen Des Schöpfers Lob, Das Lob des zweiten Tags. Recitativ. Raphael. Und Golt sprach: Es sammle sieh das Wasser unter dem Himmel zusammen An einem Platz, und es erscheine Das trockne Land; und es ward so. Und Gott nannte das trock’ne Land : Erde, Und die Sammlung der Wasser nannte er Meef, Und Gott sah, dass es gut war. Arie. Rollend in schäumenden Wellen Bewegt sich ungestüm das Meer. Hügel und Felsen erscheinen; Der Berge Gipfel steigt empor, Die Fläche, weit gedehnt, Durchläuft der breite Strom in mancher Krümme. Leise rauschend gleitet fort Im stillen Thal der helle Bach. Recitativ. Gabriel. Und Gott sprach: Es bringe die Erde Gras hervor, Kräuter, die Saamen geben, Und Obstbäume, die Früchte bringen Ihrer Art gemäss, die ihren Saamen In sich selbst haben auf der Erde; Und es ward so. Arie. Nun beut die Flur das frische Grün Dem Auge zur Ergötzung dar! Den anmuthvollen Blick Erhöht der Blumen sanfter Schmuck. Hier duften Kräuter Balsam aus; Hier sprosst den Wunden Heil. Die Zweige krümmt der gold’nen Früchte Last, Hier wölbt der Hain zum kühlen Schirme sich; Den steilen Berg bekrönt ein dichter Wald. Recitativ. Uriel. Und die himmlischen Heerschaaren Verkündigten den dritten Tag, Gott preisend und sprechend: Chor. Stimmt an die Saiten, Ergreift die Ley er ! Lasst euren Lobgesang erschallen! Frohlocket dem Herrn, Dem mächtigen Goll! Denn er hat Himmel und Erde bekleidet In herrlicher Pracht. Recitativ. Uriel. ; Und Golt sprach: Es sei’n Lichter an der Feste des Himmels, Um den Tag von der Nacht zu scheiden, Und Licht auf der Erde zu geben; Und es sei’n diese Für Zeichen und für Zeiten, Und für Tage, und für Jahre. Er machte die Sterne gleichfalls. In vollem Glanze *• Steiget jetzt die Sonne strahlend aufl —J- Ein wonnevoller Bräutigam, Fin Riese stolz und froh, Zu rennen seine Bahn. — Mit leisem Gang und sanftem Schimmer Schleicht der Mond die stille Nacht hin durch. Den ausgedehnten Himmelsraum Ziert ohne Zahl der bellen Sterne Gold.