Zweiter Theil. Ouvertüre zu »Iphigenie in Aulis« von Gluck. Arie aus »Herakles« von Händel, gesungen von Fräulein Bettelheim. Wo flieh ich hin? wo berg’ ich dieses Haupt? O grauser Irrwahn der bethörten Liebe! Grausamer Nessos, wie bist du gerächt! Schreckliches Weib! durch dich starb Herakles! Ruchlose Hand, durch dich versinkt der Held Vorzeitig zu den Schatten! Grimm fasst mich an! Greift mich, Erinnyen, mit der Eisenfaust Und schlagt die schuld’ge Brust mit Schlangengeisseln! Seht, seht, o seht! Alekto’s Schlangenhaupt! Megära dort, und dort Tisiphone! Seht die grausen Schwestern nah’n! Ein Pesthauch qualmt vor ihrer Bahn! Seht, seht den schaudervollen Chor! Ihr Schreckensschrei zerreisst mein Ohr. Bergt mich, schützt mich vor ihrer Macht, Traute Schatten schwarzer Nacht! Umsonst! kein Friede labt die Brust, Die sich in Qualen windet schuldbewusst! Variationen über ein Thema von J. S. Bach, für das Pianoforte com- ponirt und vorgetragen von Herrn C. Reinecke. Lieder mit Pianoforte von Franz Schubert, gesungen von Fräulein Bettelheim. a) Der Tod und das Mädchen. Bas Mädchen. Vorüber, ach, vorüber Geh’, wilder Knochenmann! Ich bin noch jung; geh’, Lieber, Und rühre mich nicht an! Der Tod. Gib deine Hand, du schön und zart Gebild, Bin Freund und komme nicht, zu strafen. Sei gutes Muth’s! ich bin nicht wild, Sollst sanft in meinen Armen schlafen! Matthias Claudius.