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Sie schreiten einher nach zertrümmerter Macht, Noch vom blutigen Staub der verlorenen Schlacht Die Gewänder bespritzt, die Sandalen be stäubt, Wie Schatten zum stygischen Eingang. Heil Cäsar und Herr ! O so gieb in den Kampf, Gieb die Parther zuerst in den Kampf mit dem Leun, Denn es dürstet nach Blut Die Arena lang in des Mittags Glut, Und der Löwe gedenkt, von Erinn’rung er füllt Manch lybischer Jagd, er erhebt sich und brüllt Sein blutlechzendes Heimweh. Jo Triumphe 1 Heil Legionen ! Ueber den Erdkreis zogt ihr im Siegsschritt : Lorbeeren euch und Bürgerkronen! Ihr bringt die Spolien der wilden Britanner, Und von Aetolien fliegende Banner! Unter eurer Adler Flügeln Kommen auf den sieben Hügeln, Strömen gleich im Ocean, Aller Lande Götter an ! Zwei schwäbische Volkslieder, arrangirt von Fr. Silcher. a) Die drei Röslein. Jetzt gang i an’s Brünnele Trink aber net, Da such i mein herztausige Schatz, Finden aber net. Da lass i meine Aeugelein Um und um gehn, Da seh i mei herztausige Schatz Bei ’nem Andern stehn. Und bei ’nem Andren stehen seh, Ach das thut weh ! Jetzt b’hüt di Gott, herztausige Schatz ! Di b’seh nimme meh. Jetzt kauf i mir Tinte Und Fed’r und Papier, Und schreibe mei herztausige Schatz Einen Abschiedsbrief. Jetzt leg i mi nieder Aufs Heu und auf’s Stroh Da fallen drei Röselern Mir in den Schooss. Und diese drei Röselein Sein blutiroth, Jetzt weiss i net, lebt mei Schatz Oder ist er tod. b) Liebesqual. Und schau ich hin, so schaust du her, Das macht mein Herz so schwer, so schwer, Und schau ich her, so schaust du hin, Das macht so wirr den Sinn. O schau nur ein einzigsmal Mitleidsvoll in meine Liebesqual. Und komm’ ich an, so gehst du weg, Das setzt mein Herz in Schreck, in Schreck, Und will ich nach, so schiltst du laut, Dass Alles nach mir schaut. O, bleib nur ein einzigsmal Tröstend stehn bei meiner Liebesqual. Und weine ich, so lachest du, Das schnürt mein Herz so zu, so zu, Und lächle ich, so weinest du, Das scheucht mir alle Ruh. O wein’ nur ein einzigsmal Mitleidsvoll in meine Liebesqual. Doch, Hexlein, das ist ja dein Brauch Gerade so bei Andern auch, Und weil du mich am meisten fliehst, Glaub’ ich, dass du mir glühst. O glüh nur ein einzigsmal Licht und warm in meine Liebesqual!