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Im Wald. Gedicht von Fr. Oser mitglied des Vereins. O Wald, o Wald, wie ewig schön bist du! Ist es dein Grün, ist es dein heimlich Dun kel? Dein buntes Blühn, das irre Sonngefunkel? Dass ich aufs Neu stets freudetrunken In deinem Zauber steh versunken? Wer mag es sagen, Wer’s je erfragen? Nur singen muss ich immerzu : Wie schön, o Wald, bist du? O Wald, o Wald, wie-ewig schön bist du! Ist es dein Duft, o Wald, ist’s deiner Büsche Wallen ? componirt von M. Hauptmann, Ehren- Die kühle Luft, sind’s deine hohen Hallen? Dass es mich immer, immer wieder Zu dir, Geliebter, zieht hernieder? Wer mag es sagen u. s. w. O Wald, o Wald, wie ewig schön bist du! Ist es dein Sang, dein Klagen bang ? Der alten Eichen Brausen? Wer mag es sagen u. s. w. Das Heimweh bald mich will erfassen Musst’ ich, o Trauter, dich verlassen! ■■ ..Iml/ 14 110/ ' (Zum ersten Male.) Zwei Lieder am Clavier, gesungen von Frau Julienne Flinsch. a) Aus Wilhelm Meister, von Goethe. Wer nie sein Brod mit Thränen ass, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend sass, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte. 40i. U eilA b) Frühlingslied Der Frühling naht mit Brausen, Er rüstet sich zur That, Und unter Sturm und Sausen Keimt still die grüne Saat; Die Knospe schwillt, die Blume blüht, Die Stunde eilt — der Frühling flieht! Drum wach, erwach, du Menschenkind, Dass dich der Lenz nicht schlafend find ! Thu’ ab die Wintersorgen, Empfange frisch den Gast, Er fliegt wie junger Morgen, Er hält nicht lange Rast! Die Knospe schwillt, die Blume blüht u. s. w. Ihr führt in’s Leben uns hinein, Ihr lasst den Armen schuldig werden, Dann überlasst ihr ihn der Pein, Denn alle Schuld rächt sich auf Erden. ■Jrn ■■ -I " von Mendelssohn. Dir armen Menschenkinde Ist wund und weh’ um’s Herz ? Auf! spreng’ getrost die Rinde, Schau’ muthig frühlingswärts ! Und wie die Vöglein leise Anstimmen ihren Chor, So schall’ auch deine Weise Aus tiefster Brust hervor. Die Quelle rinnt und löst sich lind; Bist nicht verarmt, bist nicht allein, Uinringt von Sang und Sonnenschein ! Drum wach, erwach u. s. w. Bist nicht verarmt, bis nicht allein u. s. w. Römischer Triumphgesang. Gedicht von H. Lingg, für Männerchor und Orchester, Preiscomposition von Max Bruch. (Zum ersten Male.) Jo Triumphe ! Heil dir Cäsar! Imperator, Triumphator! Zwölf schneeweisse Rosse Neptun’s Führen dich hoch unter dem Schatten deiner Trophäen ! Triumph, Triumph ! Wir geleiten im Chor, Im bacchantischen,dich zu dem Tempel empor, Wo das Opfer dich sühnt, wo du Sklaven und Zelt Mit barbarischem Schmuck, wo die Beute der Welt An die Söhne des Volks du austheilst! Wir werfen den Kranz und wir jauchzen dir zu, Wir umjauchzen dich laut, der Könige du Die Gefangenen bringst, sie folgen dir schon An den Wagen geschirrt, Diademe zum Hohn Um den Stolz der geknechteten Häupter. Triumph, Triumph I