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10 Wenn starke Geisteskraft Die Elemente An sich herangerafft, Kein Engel trennte Geeinte Zwienatur Der inn’gen Beiden; Die ew’ge Liebe nur Vermag’s zu scheiden. Die jüngeren Engel. Nebelnd um Felsenhöh’ Spür’ ich so eben, Regend sich in der Näh’ Ein Geisterleben. Die Wölkchen werden klar; Ich seh’ bewegte Schaar Seliger Knaben, Los von der Erde Druck, Im Kreis gesellt, Die sich erlaben Am neuen Lenz und Schmuck Der obern Welt. Sei er zum Anbeginn, Steigendem Vollgewinn Diesen gesellt! Die seligen Knaben. Freudig empfangen wir Diesen im Puppenstand; Also erlangen wir Englisches Unterpfand. Löset die Flocken los, Die ihn umgeben. Schon ist er schön und gross Von heiligem Leben. Doctor Marianus (in der höchsten, reinlichsten Zelle). Hier ist die Aussicht frei, Der Geist erhoben. Dort ziehen Fran’n vorbei, Schwebend nach oben ; Die Herrliche mitteninn Im Sternenkranze, Die Himmelskönigin, Ich seh’s am Glanze. ■entzückt) Höchste Herrscherin der Welt! Lasse mich im blauen, Ausgespannten Himmelszelt Dein Geheiinniss schauen. 1 Billige, was des Mannes Brust Ernst und zart beweget Und mit heil’ger Liebeslust Dir entgegen träget. Unbezwinglich unser Muth, Wenn du hehr gebietest; Plötzlich mindert sich die Gluth, Wenn du neu befriedest. * Jungfrau, rein im schönsten Sinn, Mutter, ehrenwürdig, Uns erwählte Königin, Göttern ebenbürtig! Um sie verschlingen Sich leichte Wölkchen! Sind Büsserinnen, Ein zartes Völkchen, Um ihre Kniee Den Aether schlürfend, Gnade bedürfend. Derselbe und Chor. Dir, der Unberührbaren, ; Ist es nicht benommen, Dass die leicht Verführbaren Traulich zu dir kommen. In die Schwachheit hingerafft, Sind sie schwer zu retten; Wer zerreisst aus eigner Kraft* Der Gelüste Ketten? Wie entgleitet schnell der Fuss Schiefem, glattem Boden ? Wen bethört nicht Blick und Gruss? Schmeichelhafter Oden? (Mater gloriosa schwebt einher.) Chor der Büsserinnen. Du schwebst zu Höhen Der ewigen Reiche; Vernimm das Flehen, Du Ohnegleiche! Du Gnadenreiche! Magna peccatrix (St. Lucas VII. 36). Bei der Liebe, die den Füssen Deines gottverklärten Sohnes Thränen liess zum Balsam fliessen, Trotz des Pharisäer-Hohnes; Beim Gefässe, das so reichlich Tropfte Wohlgeruch hernieder; Bei den Locken, die so weichlich Trockneten die heiligen Glieder —