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Drei Männerquartette: 1. Der Winter bringt mich nicht zum Schweigen. Gedicht von Hoffmann v. Fallersleben, comp. von G. Vierling, Ehrenmitglied des Vereins. Der Winter bringt mich nicht zum Schweigen, Sie weiss nicht, ob es stürmt und regnet, Mit seiner Kält’ und seinem Schnee. Sie weiss nicht, ob es friert und schneit. Die Liebe sitzt auf Blüthenzweigen Der Herr der Welt hat sie gesegnet, Und singt ihr ewig’ Wohl und Weh. Vom Fluch der Kreatur befreit. 2. Frühlingsgloeken. Gedicht von R. Schneeglöckchen thut läuten, (klingling !) Was hat das zu bedeuten? Ei, gar ein lustig Ding! Der Frühling heut geboren ward, Ein Kind der allerschönsten Art, Zwar liegt es noch im weissen Bett, Doch spielt es schon so wundernett. Drum kommt ihr Vögel aus dem Süd’ Und bringet neue Lieder mit: Ihr Quellen all’ erwacht im Thal 1 Was soll das lange Zaudern? Sollt mit dem Kinde plaudern. Maiglöckchen thut läuten, (bim, bäum !) Was hat das zu bedeuten?. Frühling ist Bräutigam! Macht Hochzeit mit der Erde heut, Mit grosser Pracht und Festlichkeit, Wohlauf denn Nelk’ und Tulipan, Reinick, comp. von Robert Schumann. Und schwenkt die bunte Hochzeitfahn’. Du Ros’ und Lilie schmücket euch, Brautjungfern sollt ihr werden gleich, Ihr Schmetterling’ sollt bunt und flink Den Hochzeitreigen führen, Die Vögel musiciren. Blauglöckchen thut läuten, (bim, bim !) Was hat das zu bedeuten? Ach, das ist gar zu schlimm ! Heut Nacht der Frühling scheiden muss, Drum bringt man ihm den Abschiedsgruss, Glühwürmchen ziehn mit Lichtern hell, Es rauscht der Wald, es klagt der Quell, Dazwischen singt mit süssem Schall Aus jedem Busch die Nachtigall Und wird ihr Lied sobald nicht müd. Ist auch der Frühling schon ferne, Sie hatten ihn alle so gerne. 3. Frühlingsnahen. Gedicht von L. Liber, comp. von Niels W. Gade, Ehrenmitglied des Vereins. Wenn der Duft quillt aus der Blüthe Schooss, Wird die Luft mild und die Wonne gross; Und der Schmerz flieht schnell die frohen Reih’n, Und in’s Herz zieht neues Leben ein. Und ein Wort dringt durch die weite Welt, Das da fortklingt bis zum Himmelszelt, Das hervorhallt Hain und Flur entlang, Das in’s Ohr schallt aus der Vögel Sang. Das voll Macht spricht aus der Blume Pracht, Die erwacht bricht aus der Knospe Schacht, Das uns fortreisst selig immermehr, Horch, das Wort heisst: Frühlings Wieder kehr. Scene aus »Ferdinand Cortez« v. Spontini.Cortez — Herr Joseph Tichatscheck. Chor der Spanier. Fort, fort aus diesem Land, Wo jedes Glück uns schwand ; Nur in der Heimath Gründen Ist Ruh’ für uns zu finden! Hier täuscht uns das beschick, Fort, fort, in’s Vaterland zurück ! Cortez. Haltet ein 1 dieser Schritt deckt euch mit Schmach und Schande 1 Ist dies das Heer, das nur nach Ehre rief? Kühn stand es immer da an der Gefahren Rande, Ihm war kein Berg zu hoch, und kein Ab grund zu tief;