Form-Genus Palmatolepis Ulbich & Bassler 1926 61 Palmatodella unca Sannemann (Tafel III, Bild 75) 1955 b Palmalodella unca n. sp. — Sannemann, S. 134, Taf. 4 Fig. 10, 11 Diese Formart kommt vom to I d bis zum to V vor, tritt aber nur selten auf. Sie ist durch Übergangs form mit Palmatodella delicatula ULRICH & Basslee verbunden. Palmatodella n. sp. a (Tafel III, Bild 77) Der Nebenast ist vom Hauptast im Winkel von etwa 45° nach C abgebogen. Eine Veränderung dieses Winkels wurde nicht festgestellt. Der llauptast erreicht nur etwa 2 / 3 der Länge des Nebenastes, ist aber in der Seitenansicht höher und läuft nach B hin in einen Zahn aus. Er trägt neben dem Hauptzahn 5 bis 6 stärkere Zähne, die in der Basis miteinander verwachsen sind. Ihre Neigung in Richtung B nimmt bei den meisten Exemplaren zu. Der Hauptzahn sitzt über der Abbiegungstelle der Äste und ist etwa doppelt so breit, aber wenig höher als die Zähne des Hauptastes. Der Nebenast trägt schmälere Zähne, die bei juvenilen Exemplaren (Bild 76) sehr klein ausgebildet sind. Sie neigen sich zum Hauptzahn hin und sind nicht miteinander verschmolzen. Das Ende des Nebenastes ist abgerundet. Die unteren Kanten der Äste sind scharf begrenzt, eine Basalgrube ist nicht vorhanden. Material: Es liegen 15 Exemplare von den to V-Vorkommen Unterlosa, Loddenreuth, Troschenreuth und Taltitz vor. Beziehungen und Bemerkungen: Die Formart unterscheidet sich von Palmalodella delicatula durch den im Winkel von 45° abgebogenen Nebenast und durch die Bezähnelung des Hauptastes. Übergänge sind nicht bekannt. Bild 76 Palmatodella n. sp. a Form-Genus Palmatolepis ULRICH & BASSLER 1926 Form-Genotyp: Palmatolepis perlobata ULRICH & Bassler 1926 Die sehr häufig auftretende Formgattung Palmatolepis gehört zu den stratigraphisch wertvollsten Conodonten des Oberdevons. Die Elemente dieser Formgattung haben im deutschen Schrifttum in den letzten Jahren bereits mehrere Bearbeitungen erfahren. Besonders sei auf die Monographie von K. J. MÜLLER (1956) hingewiesen. Die Untersuchung der oberdevonischen Kalkprofile in der Vogtländischen Mulde hat ergeben, daß einzelnen Formarten der Palmatolepis-Gruppe eine stärkere vertikale Verbreitung zukommt, als es bei SANNEMANN (1955b) und Müller (1956) ersichtlich ist. Es ist anzunehmen, daß künftige Unter suchungen ebenfalls zu einer genaueren zeitlichen Abgrenzung der Formarten kommen. Die Blütezeit dieser Formgattung liegt etwa in der höheren Manticoceras-Stufe bis unteren Cheilo- ceras-Stufe (to I ö—II a), wo der größere Teil der relativ kurzlebigen Formarten zu finden ist. Ein ge wisser Rückgang der Formarten-Mannigfaltigkeit setzt im Bereich der Grenze Cheiloceras-Stufe/Platyc- lymenia-Stufe (to II bis to III/IV) ein und reicht bis in das untere to V. In diesem Abschnitt des Ober devons setzen kaum noch neue Formarten ein, doch bilden die Palmatolepis-F.xemp\are zahlenmäßig noch einen erheblichen, oftmals den größten Prozentsatz der Formen innerhalb einer Probe. Ab dem oberen to V tritt Palmatolepis deutlich hinter der hier besondere Bedeutung gewinnenden Formgattung Spathognathodus zurück. In der Wocklumeria-Stufe erlöschen die letzten Palmatolepis-Formen {Palma tolepis glabra, Palmatolepis gracilis, Palmatolepis minuta). Einzelne Exemplare von Palmatolepis glabra können allerdings, nach amerikanischen Arbeiten, bis in das Unterkarbon Vorkommen. Bischoff (1957) erwähnt auch ein Exemplar von Palmatolepis glabra aus dem Erdbacher Kalk der oberen Pericyclus- Stufe, läßt jedoch die Frage unentschieden, ob es sich auf primärer Lagerstätte befindet oder nicht. Auch Palmatolepis minuta wird im amerikanischen Schrifttum bis in das Unterkarbon hinein angegeben.