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44 Systematischer Teil Form-Genus Hindeodella Ulrich & BASSLER 1926 Form-Genotyp: Hindeodella subtilis Ulrich & Bassler 1926 Die Formgattung Hindeodella kommt mit zahlreichen Exemplaren im gesamten Oberdevon vor. Ihre ersten Vertreter erscheinen im Ordovizium, und K. Diebel (1956) erwähnt noch eine Hindeodella sp. aus der Oberen Kreide von Kamerun. Ein großer Teil der im Oberdevon auftretenden Hindeodella- Formen setzt bereits im unteren und mittleren Devon ein, reicht andererseits aber noch bis in das Unter karbon. Auf Grund dieser weiten vertikalen Verbreitung ist der stratigraphische Wert dieser Formen gering. Im Gegensatz zu Branson & Mehl (1934), welche als maßgebend für die Formarten-Bestim- mung die Ausbildung des Hauptast-Hinterendes sowie des Nebenastes ansahen, konnte SANNEMANN (1955) nachweisen, daß an diesen Teilen das Wachsen der Formen erfolgt. Er kam daher zu der Auf fassung, daß für die Bestimmung die Art der Bczähnelung des Hauptastes sowie die Ausbildung des Hauptzahnes maßgebend sei. Auch unter dem vorliegenden Material von Hindeodella-Formen befinden sich Exemplare, welche am Ende des Hauptastes kleine Zähnchen aufweisen, die am Anfang ihrer Entwicklung fast waagerecht liegen, sich dann aber bis zu einem Winkel von 45° bis 60° aufrichten. Bei adulten Exemplaren konnte die von Sannemann erwähnte Abbiegung um etwa 90° nach unten festgestellt werden. Für die Formarten- Bestimmung wurde vor allem die Ausbildung des Hauptastes (Verhältnis seiner Höhe zur Höhe der Zähnchen) sowie die Art seiner Bezähnelung herangezogen, während demgegenüber die Form des Hauptzahnes als zu variabel erscheint, um, wie es SANNEMANN vorschlägt, für die Bestimmung maß gebend zu sein. Auf alle Fälle läßt sich dadurch eine erhebliche Reduzierung der in zahlreiche Formarten aufgesplitterten Hindeodella-Gruppe erreichen. Hindeodella austinensis Stauffer 1940 Hindeodella austinensis n. sp. — Stauffer, S. 424, Taf. 58 Fig. 3 — 7, 9 1957 Hindeodella austinensis Stauffer — Bischoff & Ziegler, S. 58 —59, Taf. 7 Fig. 8, 11; Taf. 20 Fig. 34,35 Die Formart wurde nur relativ selten im to I des Hirtenpöhls gefunden. Hindeodella cf. austinensis Stauffer Vgl. 1940 Hindeodella austinensis n. sp. — Stauffer, S. 424, Taf. 58 Fig. 3 — 7, 9 Es liegt ein beschädigtes Stück von Planitz vor, dessen Nebenast abgebrochen ist, das aber sonst mit Stauffers Beschreibung übereinstimmt. Hindeodella brevis Branson & Mehl (Tafel I, Bild 26) 1934 Hindeodella brevis n. sp. - Branson & Mehl, S. 195,-Taf. 14 Fig. 6, 7 1956 Hindeodella brevis Branson & Mehl — Bischoff & Ziegler, S. 147, Taf. 14 Fig. 10, 11 1957 Hindeodella brevis Branson & Mehl — Bischoff, S. 26 — 27, Taf. 6 Fig. 24 Bild 25. Hindeodella brevis Branson & Mehl Bischoff (1956) und Bischoff & Ziegler (1956) führen diese Form aus der Manticoceras-Stufe („wahrscheinlich noch to I“) bis in das to V an, während sic Bischoff (1957) in einer etwas davon abweichenden Ausbildung im Unterkarbon antraf. Hindeodella brevis tritt in allen untersuchten Profilen der Vogtländischen Mulde auf, meist aber nur mit wenigen Exemplaren innerhalb der Proben. Die Formen aus der Manticoceras-Stufe (besonders vom Hirtenpöhl) weisen häufig verhält nismäßig kurze, gedrungene Äste auf, wobei der Nebenast oft nur wenig kürzer ist als der Hauptast (Bild 25b). Die mir aus dem höheren Ober devon vorliegenden Elemente besitzen einen schmalen und langen Hauptast, der 30 bis 35 miteinander alternierende größere und kleinere