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Form-Genus Belodus Pander 1856 37 untere Oberdevon reicht. Für eine „Geisterfauna“ spricht die Tatsache, daß in den vogtländischen Faunen des Oberdevons I Belodus nur am Hirtenpöhl in geringer Anzahl gefunden wurde. Gegenteilig sind folgende Umstände zu bewerten: 1. Die Exemplare sind sehr gut erhalten und weisen keinerlei Spuren von Beschädigungen auf. 2. Die Exemplare traten nicht in einem bestimmten Horizont, sondern im gesamten Kalkprofil auf. Ein Basalkonglomerat ist im Bereich des Profds nicht ausgebildet. 3. Anschliffe zahlreicher Kalkstücke ergaben, daß der Kalkstein homogen aufgebaut ist. Die Kalk proben enthielten keinerlei fremde Gerolle oder Schiefereinschlüsse. Belodus wurde bereits mehrfach aus devonischen Schichten beschrieben, doch war jeweils die Möglich keit gegeben, daß es sich um eine Mischfauna aus ordovizischen und devonischen Formen handelt. Stauffer (1940) führte Belodus aus devonischen Kalken und Tonen von Minnesota an, ließ aber offen, ob es sich dabei um aufbereitetes ordovizisches Material handelte oder nicht. Von Bond (1947) wurden distacodide Formen aus den devonischen Ohio-Schiefern angeführt, und schließlich beschrieben Rhodes & Dineley (1957) Belodus-F atmen aus einer Kalk-Schieferfolge von Bishopsteignton in Süd- Devon, welche dem mittleren (oder oberen?) Devon angehört. Beide Autoren neigten zwar dazu, die Fauna als eine Mischfauna anzusehen, sprachen aber andererseits auch von der Möglichkeit, daß die Formgattung Belodus bis in das Mittel- oder Oberdevon reicht. Aus deutschen devonischen Conodonten- faunen wurde Belodus bisher nur von Bischoff & Sannemann (1958) aus Tentakulitenkalken der Schübelebene im Frankenwald beschrieben. Die Kalke wurden mit Vorbehalt dem Siegen zugeordnet. Was die Hirtenpöhl-Fauna anbetrifft, so sprechen die Fundumstände gegen eine Mischfauna. Es wird hier die Ansicht vertreten, daß die Formgattung Belodus bis in das tiefe Oberdevon reicht, wobei zwischen den devonischen und ordovizischen Formen keinerlei Unterschiede in der Ausbildung zu bemerken sind. Belodus devonicus Stauffer 1940 Bild 16. Belodus devonicus Stauffer 1940 Belodus devonicus n. sp. — Stauffer, S. 420, Taf. 59 Fig. 47, 48 1957 Belodus cf. devonicus Stauffer — Rhodes & Dineley, S. 359, Taf. 37 Fig. 3 Der leicht seitwärts gebogene Basalteil ist hohl und in Richtung B offen. Er setzt sich nach A hin in den im Winkel von 45° bis 50° aufgebogenen Hauptzahn fort. Seine größte Höhe liegt bei B, sie nimmt kontinuierlich zum Hauptzahn hin ab. Der Querschnitt ist symmetrisch und oval. Die untere Hälfte weist einen kräftigen Kiel auf, der sich bis zur Spitze des Hauptzahnes hin durchzieht und bei einigen Exemplaren hier am stärksten ausgebildet ist. Auf dem Basalteil sind zahlreiche kleine Zähnchen (20—25) aufgewachsen, die sich zum Hauptzahn hin neigen. Die Zähnchen stehen lückenlos aber scharf von einander abgegrenzt. An zwei Exemplaren wurde beobachtet, daß die Zähn chen nicht unmittelbar dem Basalteil aufsitzen, sondern in einem schmalen, leistenförmigen Aufsatz verwachsen sind, der im Bereich der Aufbiegung des Hauptzahnes seine größte Höhe erreicht. Der Hauptzahn ist stets leicht seit wärts gebogen. Es liegen nur wenige Exemplare vom to I ö des Hirtenpöhls vor. Belodus erectus Rhodes & Dineley 1957 1957 Belodus erectus n. sp. — Rhodes & Dineley, S. 359, Taf. 38 Fig. 8 Es wurde nur ein Exemplar dieser Formart im to I ö des Hirtenpöhls gefunden. In seiner Ausbildung stimmt es mit der Beschreibung der Autoren überein, doch sind die Zähnchen auf dem Basalteil etwas größer als bei dem von RHODES & Dineley abgebil deten Exemplar. Sie ziehen sich bis auf den Hauptzahn hinauf. Belodus triangularis Stauffer 1940 1940 Belodus triangularis n. sp. — Stauffer, S. 420, Taf. 59 Fig. 49 1957 Belodus triangularis Stauffer — Rhodes <& Dineley, S. 358—359, Taf. 37 Fig.l, 2 1958 Belodus triangularis Stauffer — Bischoff & Sannemann, S. 94, Taf. 15 Fig. 8, 9 Bild 17. Belodus triangularis Stauffer