K a 1 k b r u c h Planitz Im ehemaligen Kalkbruch von Planitz bei Zwickau ist das Oberdevon sowohl in kalkiger Ausbildung als auch in der Tuff-Schiefer-Facies aufgeschlossen. Eine stratigraphische Bearbeitung des Bruches, die neben den Makrofossilien auch Conodontenfunde berücksichtigt, liegt von G. Hösel (1958) vor. In einer von ihm als Keilwasserhorizont bezeichneten Wechsellagerung von 1 bis 10 cm mächtigen Bänken bituminösen Kalkes mit bituminösen Mergelschiefern fand HÖSEL eine kleine Conodonten- fauna, die auf den höheren Teil der Mantieoeerasstufe (to I <5) hinweist. Von den wichtigsten Formen seien hier nach HÖSELS Angaben Acodina lirata, Ancyrodell curvata, Ancyrodella cf. lohata, Ancyro- gnathus euglypheus, Palmatolepis triangularis, Palmatolepis flabelliformis, Polygnathus normalis und Polygnathus decorosa erwähnt. Hösel gelang es auch, die Fundstellen der aus Sammlungen bekannten Cephalopodenfaunen wieder zulinden und Neuaufsammlungen vorzunehmen. So wurde an der Ostwand des Bruches eine gering mächtige Kalkbank mit Fossilien festgestellt, von denen Hösel u. a. Sporadoceras münsteri v. Buch Sporadoceras ungeri Mstr. Imitoceras disci forme Schdlf. Kosmoclynienia sedgwicki Mstr. Kosmoclynienia undulata Mstr. red. Wdkd. Cymaclymenia striata Mstr. red. Wdkd. bestimmte. Die Fauna belegt das to V. Der durch Clymenien und Goniatiten charakterisierte Fossilhorizont wird von HÖSEL auf Grund eines \ ei gleiches mit der vom Bohlen bei Saalfeld bekannten Fauna dem unteren to V zugerechnet. Aus dem Bereich dieses Horizontes wurden von dem Verfasser Proben zur Untersuchung auf Cono- donten entnommen. Da die Ostwand des Bruches besonders stark tektonisch beansprucht ist, wurde von einer profilmäßigen Probenahme abgesehen und nur die Teile der Wand berücksichtigt, in denen der Flaserkalk auf Grund von Goniatiten und Clymenien einwandfrei in das to V eingestuft werden kann. Die Planitzer Conodontenfauna wird durch das zahlenmäßig starke Auftreten von Palmatolepis- Formen charakterisiert. Sie sind mit 70 bis 75% an der Faunenzusammensetzung beteiligt. Die Spathognalhodus-F armen, die in den Profilen des höheren to V und des to VI die Formgattung Palmatolepis hinsichtlich der Häufigkeit des Vorkommens und der stratigraphischen Bedeutung ab lösen, haben in der Fauna von Planitz noch nicht diese Bedeutung erlangt. Es kommen zwar bereits 8 Formarten vor, doch sind einige von ihnen noch sehr selten zu finden. Die wichtigen Formen Spath, tridentalus und Spath, spinulicostatus spinulicostatus liegen in dem bearbeiteten Material nur mit 1 bzw. 2 Exemplaren vor, während der weitaus größte Teil der Spalhognathodus-Farmen zu Spath, crassidenlatus und Spath, inornalus gehört. Innerhalb der FormgatLung Polygnathus stellen Polygnathus procera und Polygnathus decorosa den größeren Teil der Exemplare, auch Polygnathus communis und Polygnathus normalis wurden häufiger gefunden. Nur mit zwei Formarten und wenigen Individuen ist Pseudopolygnathus vertreten, während die stratigraphisch nur bedingt brauchbaren Formarten von Ozarkodina relativ häufig vorkommen. Da in der vorliegenden Conodontenfauna die Formgattung Palmatolepis noch vorherrscht und andererseits die in den Profilen des höheren to V charakteristischen Conodonten nur in geringerem Maße gefunden wurden, läßt sieh auch auf Grund der Mikrofauna die Ansicht von HÖSEL vertreten, daß es sieh bei dem Planitzer Fossilhorizont um unteres to V handelt. Aufschlüsse im südlichen Teil der Vog11 ändischen Mulde Im südlichen Teil des sächsischen Vogtlandes, südlich der Linie Weischlitz — Taltitz bis zur bayrischen Grenze, stehen Kalke des to V an mehreren Stellen in verfallenen Brüchen an oder sind als Lesesteine zu finden.