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Keinen größeren stratigraphischen Wert besitzen die Ozarkodina-Farmen. Sie wurden vom to I <5 bis zum to VIa nachgewiesen und reichen nach Bischoff (1957) teilweise bis in das tiefe Unterkarbon. Auf gewisse Horizonte des Profils beschränkte Unterschiede hinsichtlich der Größe oder Ausbildung der einzelnen Formen treten nicht auf. Die Lonchodina-F armen sind im to V stärker vertreten als im to VI a. Während einige Vertreter dieser Formgattung, wie Lonch. curvata und Lonch. projecta (letztere wurde von BISCHOFF noch in der oberen GoniatitesStufe gefunden) im gesamten Profil auftraten, wurden andere, wie Lonch. cf. subsymmetrica, Lonch. brevipennata, Lonch. compressa und Lonch. richteri auschließlich im to V beobachtet. Sie er löschen im oberen Drittel der Kalkfolge des to V. Pseudopolygnathus trat nur selten auf und wurde mit Ps. marburgensis und Ps. striata vom unteren to V bis in das höchste to Via nachgewiesen. Ps. prima scheint dagegen auf das tiefere to V beschränkt zu sein. Die Formgattung Prioniodina stellt etwa 15% der Conodontenfauna von Oberlosa. Am häufigsten wurde Prioniodina prona gefunden, welche ebenso wie Prioniodina alata bis in das Unterkarbon durch geht. Die sehr häufig auftretende Prioniodina smithi und Prioniodina armata wurden ausschließlich im to V gefunden. Prioniodina cassiliaris, die bisher aus der Pericyclus- und Goniatites-Stuie bekannt war, besitzt eine erheblich größere vertikale Verbreitung und tritt mit den ersten Vorläufern bereits im Bereich der Grenze to V—VI a auf. Der stratigraphische Wert von Conodontenformen, die zu den Zahntypen gestellt werden, ist in den meisten Fällen sehr gering. So stellen auch im Profil von Oberlosa diese Formen einen großen Teil der Durchläufer. Auf den tieferen Teil des Profils (to V) beschränkt scheint Hindeodella priscilla zu sein, auch Ligonodina franconica und Roundya franca wurden im to VI nicht mehr beobachtet. Da aber auch diese Formen bereits im unteren Oberdevon verbreitet sind, kommt ihrem begrenzten Auf treten in Oberlosa nur Bedeutung in der Abgrenzung des to V zum to VI zu. Ihr Erlöschen erfolgt etwa 20 bis 30 cm unterhalb der durch Makrofossilien bestimmten Grenze. Roundya delicata tritt bereits etwas früher auf als bisher angenommen und ist mit den ersten Exemplaren bereits im höheren to V zu finden. Falcodus oariabilis, eine im gesamten Oberdevon recht häufig zu findende Form, tritt im to Via nur noch mit einzelnen Exemplaren auf. Sie endet nach BISCHOFF (1957) an der Grenze to VI—cu I. Die Formgattung Icriodus ist nicht, wie von einigen Conodontenbearbeitern angenommen wird, auf das untere Oberdevon beschränkt, sondern reicht bis in das to V. So wurden einige Exemplare von Icriodus synimelricus noch im Grenzbereich to V bis Via beobachtet. Obwohl hier durchaus der Einwand, es handele sich um eine Mischfauna, berechtigt ist, da die Formgattung Icriodus mit ihren kompakt gebauten Formen für eine selektive Auslese geeignet erscheint, so wird doch infolge der ausgezeichneten Erhaltung der Exemplare, des Fehlens weiterer Formen aus älteren Schichten und des homogenen Gesteins die Existenz einer „Geisterfauna“ in den betreffenden Proben bezweifelt. Im to VI a und in den höchsten Bänken des to V treten bereits die ersten Formen auf, die im Unter karbon stratigraphische Bedeutung erlangen. Im to VI a wurden einige Conodonten gefunden, die als Gnathodus sp. anzusehen sind. Sie ähneln stark Gnathodus texanus, doch wird hier in Anbetracht des ungenügenden Erhaltungszustandes von einer Bestimmung der Formart abgesehen. Somit zeichnet sich bereits im höchsten Oberdevon der Wechsel in der Ausbildung von Conodonten- elementen ab, aus dem dann im Unterkarbon eine neue Fauna hervorgeht, die sich in den meisten Formen von den oberdevonischen Conodonten grundlegend unterscheidet. Die Grenze to V—VI a wurde im Bruch am Culm bei Oberlosa durch das Auftreten einzelner für das to VI a typischer Cephalopoden-Trilobitenarten festgelegt. Die Conodontenfauna gestattet keine solch scharfe Grenzziehung. Ebenso wie im Grenzbereich to I<5—Ila liegt auch hier, mikropaläontologisch betrachtet, eine Übergangszone von etwa 0,6 bis 0,8 cm Mächtigkeit zwischen den beiden Stufen. Die Untergrenze dieser Übergangszone fällt bei Oberlosa etwa mit dem ersten Auftreten von Spathognatho- dus spinulicostatus ultimus und Falcodus ultimus zusammen, während die Obergrenze mit dem Er löschen von Spathognathodus spinulicostatus spinulicostatus gezogen wird.