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Wie siebt da zu dieser Stunde So anders das Land herauf! Nichts hör’ ich da in der Runde Als von ferne der Ströme Lauf. Lnd ehe sich alle erhoben Des Tages Freuden und Weh, Will ich, Herr Gott, dich loben Hier einsam in stiller Höh’! — stärker die Wälder, der Sonne Pracht, gesenktem Haupte sie träumend die Nacht. Die Lotosblume ängstigt Sich vor Und mit Erwartet N. W. Gade. rastet mir kein Geld, wie ich in alle Welt, Welt durchfliegen als verliegen. Concert für das Violoncell (Nr. 3, Enioll), componirt und vorgetragen von Herrn Friedrich Grützmacher. (Zum ersten Male.) Gesänge für vierstimmigen Männerchor, ausgeführt vom Pauliner Sängerverein. a. Die Studenten, componirt von Im Beutel Das rennt Die ganze Ist besser Dem blanken und dem frischen gar' Dem gönn’ ich gern die Wanderjahr’ Das muss mit allem andern Gleich wieder weiter wandern. mir ein voller Becher blinkt — möcht ich sehen, der mich zwingt, ich das Gottgeschenke Ihr Wandervögel in der Luft, Im Aetherglanz, im Sonnenduft, In blauen Himmelswellen, Euch griiss’ ich als Gesellen! Ein Wandervogel bin ich auch, Mich trägt ein freier Lebenshauch Und meines Sanges Gabe Ist meine liebste Habe. Wo Den Dass Nicht voller Freuden tränke! Beim Schopfe nimm den Augenblick! Das ist mein Spruch, das ist mein Schick, Ich hasse w’as da staubig, Nur an das Frische glaub’ ich! 0. Roquette. b. Die Lotosblume, componirt von R. Schumann. Der Mond das ist ihr Buhle, Er weckt sie mit seinem Licht, Und ihm entschleiert sie freundlich Ihr frommes Blumengesicht. Sie blüht und glüht und leuchtet, Und starret stumm in die Höh’; Sie duftet und weinet und zittert Vor Liebe und Liebesweh’. H. Heine. c. Morgenlied, componirt von Julius Rietz. (Mscpt.) Kein Stimmlein noch schallt von allen In frühester Morgenstund’; Wie still ist’s noch in den Hallen Durch den weiten Waldesgrund! Ich stehe hoch überm Thale Stille vor grosser Lust, Und schau’ nach dem ersten Strahle, Kühl schauernd in tiefster Brust. Nun rauschen schon Morgenlicht funkelt herauf, Die Lerche singt über den Feldern, Schöne Erde, nun wache auf! J. von Eichendorff.