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Ouvertüre zur Oper „Titus“ von W. A. Mozart. Arie aus derselben Oper, gesungen von Fräulein Jenny Meyer aus Berlin. Ach, nur einmal noch im Leben Lass dein Herz mir offen stehn! Ruhiger, hast du vergeben, Werd’ ich dann zum Tode geh’n. Zwar verdien’ ich nicht Erbarmen, Bange Furcht heischt mein Vergeh’n; Dennoch zürntest du gelinder, Könnl’st du meine Reue sehn. Ach, verzweifelnd werd’ ich sterben, Aber nicht vor Todeszagen: Ich, Verirrter, könnt’ es wagen, Treulos gegen dich zu sein! Das ist mehr als Todeszagen, Ja noch mehr als Höllenpein. Zweiter ITheil. Ouvertüre zur Oper „Euryauthe“ von C. M. v. Weber. Scene und Arie aus derselben Oper, gesungen von Herrn Krause. Recitativ. Wo berg’ ich mich? Wo find’ ich Fass sung wieder? Ha, toller Frevelwahn! Du warst es ja, Der sie als leichte Beule sah. Ihr Felsen, stürzt auf mich hernieder! Du Widerhall, ruf’ nicht das Ach Des hoffnungslosen Strebens nach. Nie wird sie mein! — 0 ew’ger Qualen Hyder! Schweigt, glüh’nden Sehnens wilde Triebe 1 Ihr Auge sucht den Himmel nur, In ihr wohnt Unschuld, Anmulh, Liebe, Ganz ist sie Wahrheit, ganz Natur. Was soll mir ferner Gut und Land? Die Welt ist arm und öde ohne sie. Mein ihre Huld — mein wird sie nie. Vergiss, Unseliger, entflieh’! Sie liebt ihn! Und er sollte leben? Ich schmachtend beben? Im Staube Sieg ihm zugestebn? Nein, nein! er darf nicht leben, Ich mord’ ihn unter tausend Weh’n. Doch, Hölle, du kannst sie mir auch nicht geben! Sie liebt ihn ! — ich muss untergehn. So weih’ ich mich den Rachgewalten, Sie rufen mich zu blut’ger That. Der Todeskeim muss sich entfalten, Geworfen ist des Unheils Saat. Zertrümmre, schönes Bild! Fort, letzter, süsser Schmerz! Nur sein Verderben füllt Dies sturmbewegte Herz.